Bayern-Torhüterin Grohs patzt: Wolfsburg feiert zehnte Pokalparty in Serie

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Bayern-Torhüterin Grohs patzt: Wolfsburg feiert zehnte Pokalparty in Serie

Aktualisiert
Dominique Janssen feiert ihr Tor zum Pokalsieg der Wolfsburgerinnen.
Dominique Janssen feiert ihr Tor zum Pokalsieg der Wolfsburgerinnen.Profimedia
Die ewigen Pokalköniginnen um Alexandra Popp haben Bayern Münchens Traum vom ersten Frauen-Double zerstört. Der Rekordsieger VfL Wolfsburg bezwang im DFB-Pokalfinale die Meisterinnen aus München verdient mit 2:0 (2:0) und feierte seinen zehnten Triumph in Serie. Nach dem Männer-Drama in Madrid am Vorabend mussten Herbert Hainer, Uli Hoeneß und Co. auf der Tribüne ein bitteres Deja-vu mitansehen - wieder ein Torwartpatzer!

Denn Münchens Keeperin Maria Luisa Grohs griff daneben, als Nationalspielerin Jule Brand (14.) per Aufsetzer aus rund 18 Metern zur VfL-Führung traf. Dominique Janssen (40.) erhöhte bei Wolfsburgs insgesamt elftem Triumph im Lieblingswettbewerb - seit 50 Pokalspielen ist der VfL ohne Niederlage. Die Bayern-Frauen verpassten auf dem Weg zur angestrebten Wachablösung den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte und den zweiten Cup-Erfolg nach 2012.

"Wir haben keine gute Saison gespielt, aber was die Mannschaft auf den Platz gebracht hat, das war der VfL Wolfsburg, das war der DFB-Pokal und das ist der Titel", sagte Alexandra Popp im ZDF: "Jetzt wird erstmal Köln auseinandergenommen, es wird extrem gefeiert, das haben wir uns verdient."

Bei Bayerns Klara Bühl war die Enttäuschung hingegen "riesig". Die Mannschaft habe sich "das alles anders vorgestellt, wir haben die erste Halbzeit verschlafen, waren immer einen Schritt zu spät, konnten die Zweikämpfe nicht gewinnen. So kannst du nicht bestehen."

Über 40.000 Zuschauer und beste Stimmung

44.400 Zuschauer im ausverkauften Kölner Stadion, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und DFB-Boss Bernd Neuendorf, sahen gleich ein energisches Duell. Beide Teams suchten vor der stimmungsvollen Kulisse den Weg nach vorne, das bessere Momentum aber erwischten die mutigen Wölfinnen mit cleverem Pressing und viel Dynamik.

"Wo der FC Bayern im Profisport antritt, da will er auch ganz vorne sein", hatte Bayern-Präsident Hainer vor Anpfiff bei Sky betont. Die Bedeutung des Showdowns unterstrich die versammelte Prominenz um Ehrenpräsident Hoeneß auf der Tribüne, die am Vorabend beim 1:2 der Männer im Champions-League-Halbfinale bei Real Madrid schon einen folgenschweren Fehler von Nationalkeeper Manuel Neuer hatten verdauen müssen.

Der nach grippalem Infekt genesene VfL-Trainer Tommy Stroot beließ seine Abwehrchefin Marina Hegering zu Beginn auf der Bank, in der 81. Minute wurde sie eingewechselt. Die 34-Jährige hatte sich im März bei der 0:4-Ligapleite gegen München an der Wade verletzt. Auf der Gegenseite schöpfte Coach Alexander Straus fünf Tage nach der erfolgreichen Titelverteidigung in der Meisterschaft in der Offensive aus dem Vollen.

Wolfsburg dreht groß auf

Doch nach dem frühen Rückstand zeigten die in der Bundesliga unbezwungenen Bayern Nerven. Die künftige Münchnerin Lena Oberdorf (23.) prüfte Grohs, beim Elfmeterkrimi im Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt noch die gefeierte Heldin, mit einem satten Linksschuss. Doch diesmal war die Keeperin zur Stelle.

Die stark aufspielende Oberdorf hatte neun Minuten später gleich nochmals das 2:0 auf dem Fuß. Besser zielte die Niederländerin Janssen per Kopfball nach einer Ecke von Svenja Huth kurz vor der Pause.

Nach dem Seitenwechsel verstärkten die Münchnerinnen mit dem Mute der Verzweiflung ihre Offensivbemühungen. DFB-Torjägerin Lea Schüller (58.) prüfte Merle Frohms nach einem Eckball per Kopf, doch die Nationaltorhüterin parierte die beste Bayern-Chance mit einem Klassereflex.