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FlashFocus: Die große NFL-Zwischenbilanz zur Saisonmitte

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FlashFocus: Die große NFL-Zwischenbilanz zur Saisonmitte
FlashFocus: Die große NFL-Zwischenbilanz zur SaisonmitteČTK / AP / Reed Hoffmann / Profimedia
Zur Halbzeit der NFL-Saison 2024/2025 kristallisieren sich die ersten Favoriten für die Playoffs heraus. Wer marschiert Richtung Playoffs und bei wem läuft es weniger rund?

AFC: Chiefs, Ravens und Bills überragend

Die Kansas City Chiefs (9-0), das letzte ungeschlagene Team der National Football League (NFL), halten weiterhin an ihrer starken Form fest. Nach zwei Super-Bowl-Siegen in Folge strebt das Team von QB Patrick Mahomes und Head Coach Andy Reid nun den historischen Three-peat an. Die Offensive präsentiert sich in dieser Saison weniger schlagkräftig, findet aber, ganz im Stile eines Topteams, immer einen Weg, Spiele zu gewinnen. Die Verpflichtung von Ex-Titans WR DeAndre Hopkins hat der Offensive des Titelverteidigers zuletzt wieder mehr Leben eingehaucht und macht die Aufgabe für gegnerische Defenses bedeutend schwieriger als noch zu Beginn der Saison.

Wenn man etwas bekritteln möchte, dann ist es die Art und Weise, wie die Chiefs zu ihrer bislang lupenreinen Weste (9 Siege in 9 Spielen) kamen. Der einzige Kritikpunkt ist, wie die Chiefs im Moment ihre Spiele gewinnen. Am Sonntag konnte man die Denver Broncos (5-5) dank eines, in letzter Sekunde, geblockten Field Goals knapp mit 16:14 besiegen, in der Woche davor rang man die von Verletzungen geplagten Tampa Bay Buccaneers erst in der Overtime nieder. Das spielerische Gesamtkunstwerk der Chiefs wirkt fragil, wenngleich das jammern auf sehr, sehr hohem Niveau ist.

 

 

In Schlagdistanz lauern die Baltimore Ravens und Buffalo Bills, beide marschieren mit beeindruckender Offensiv-Power Richtung Playoffs. Die Ravens, angeführt von QB Lamar Jackson und RB Derrick Henry, zeigten nach einem holprigen Saisonstart mehrere beeindruckende Leistungen. Am zehnten Spieltag setzte man sich in einem 35:34-Krimi gegen die Cincinnati Bengals (4-6) und einen starken QB Joe Burrow durch.

Trotzdem ist der Titel in der AFC North noch lange nicht sicher: Im Moment liegt man mit einer 7-3-Bilanz hinter den überraschend starken Pittsburgh Steelers (7-2), die zuletzt dank QB Russel Wilson und WR George Pickens zu neuer Offensivstärke fanden. Mit einer 8-2-Bilanz zeigen sich auch die Buffalo Bills weiterhin souverän. QB Josh Allen verbessert sich von Jahr zu Jahr und das Rennen um den Sieg in der AFC East ist, nachdem sich die Dolphins in einem veritablen Formtief befinden, so gut wie gewonnen.

 

 

NFC: Lions und Commanders top, Cowboys flop

Mindestens genauso gute Chancen wie die Chiefs haben dieses Jahr die Detroit Lions (8-1), die aktuell von vielen Experten als der heißeste Anwärter auf den Superbowl-Titel gesehen werden. Nach einem knappen Sieg gegen die Houston Texans (6-4), der durch ein Field Goal in letzter Sekunde eingefahren wurde, führen sie die wohl stärkste Division der NFL (NFC North) an.

 

 

Nachdem die Lions bereits in der Vorsaison mit einem starken Lauf das NFC-Championship-Game erreichten, zeigen sie auch in dieser Saison gehörig auf. Der Aufbau des Teams unter Head Coach Dan Campbell, die Weiterentwicklung von Schlüsselspielern wie QB Jared Goff und WR Amon-Ra St. Brown, sowie eine sehr gute Defense lassen die Superbowl-Träume der leidgeplagten Lions-Fans immer realistischer erscheinen.

Die San Francisco 49ers (5-4) zählen zu den wenigen Teams, die im Vergleich zum letzten Jahr schwächer performen. Damals war man mit 12-5 an der Spitze der NFC, 2024 konnte man sich erst in den letzten beiden Partien eine positive Bilanz erspielen. Ein Mitgrund für die dürftige erste Saisonhälfte der 49ers ist definitiv Verletzungspech, unter anderem erlitt WR Brandon Aiyuk eine „season-ending Injury“. Aufatmen dürfen die Fans der 49ers, weil mit RB Christian McCaffrey der absolute Starspieler nach einer hartnäckigen Achillessehnenentzündung endlich wieder am Spielfeld mitwirken kann.

Ganz anders sieht es für die Washington Commanders (7-3) aus. Nachdem man seit acht Saisons mit keiner positiven Bilanz mehr in die Post-Season gehen konnte und 2023 zu den schlechtesten Teams der Liga zählte, scheint das Team unter Head Coach Dan Quinn wie neu geboren. Eine zentrale Rolle spielt Rookie-Quarterback Jayden Daniels, der von den Hauptstädtern als ehemaliger Heisman-Trophy-Gewinner im Draft an zweiter Stelle ausgewählt wurde. Sein, für einen Rookie, beeindruckend gelassenes Spiel hat wieder einmal gezeigt, wie viel ein richtiger „Pick“ auf der Spielmacherposition zum Positiven verändern kann.

 

 

Mit der Unterstützung von erfahrenen Neuzugängen wie RB Austin Ekeler und CB Marshon Lattimore, sowie einem bis dato sehr starken Coaching unter Dan Quinn scheint das Team auf dem richtigen Weg zu sein, die Playoff-Dürre zu beenden, und zum ersten Mal unter ihrem neuen Namen die Post-Season zu erreichen.

Die Philadelphia Eagles (7-2) sind auch heuer voll auf Playoff-Kurs. Nach einem etwas wackeligen Saisonstart befinden sich die Eagles aktuell in einer Siegesserie von sechs Spielen. Die Kombination aus QB Jalen Hurts und Neuzugang RB Saquon Barkley läuft wie geschmiert und es wirkt so, als ob sich die teure Verpflichtung des ehemaligen Giants-Stars ausgezahlt hat. Trotzdem ist es weiterhin schwierig, das Team von Head Coach Nick Sirianni einzuschätzen, da die Auslosung vergleichsweise einfach ausfiel und man daher kein Ergebnis gegen einen Titelfavoriten heranziehen kann.

 

 

In den beiden bevorstehenden Spielen gegen die Commanders könnte das spannende Titelrennen um die Krone in der NFC East entschieden werden, wobei beide Teams sehr gute Chancen auf eine Wildcard haben, falls man den Division-Sieg knapp verpassen sollte. Das ist vor allem möglich, weil die Dallas Cowboys, die letztes Jahr als Division-Sieger in den Playoffs vertreten waren, in dieser Saison völlig kapitulieren. Mit 3-6 und einigen Blow-Out-Niederlagen sind die Hoffnungen auf den ersten Super-Bowl-Titel von „America’s Team“ seit 29 Jahren – zumindest für diese Saison – gelaufen.

Noch spannender wird es in der NFC North. Die Minnesota Vikings stehen mit einer Bilanz von 7-2 „nur“ auf Platz 2, dicht gefolgt von den Green Bay Packers (6-3). „The Vikes“ haben unter deren neuem Defensive Coordinator Brian Flores ihre flexiblere Abwehrstruktur noch einmal verbessern können. Die Verpflichtung von RB Aaron Jones in der Offseason brachte zusätzlichen Schwung in das Laufspiel, das vergangene Saison phasenweise schwächelte. Wenn QB Sam Darnold weiterhin möglichst souverän agiert, ist für die Vikings einiges möglich.