Formel 1 GP Brasilien: Vier Kernpunkte für den Sonntag in Sao Paulo
Die Zeitenjagd soll nun schon am Sonntagmorgen um 7:30 Uhr Ortszeit (11:30 Uhr MEZ/Sky) stattfinden. Das teilte der Automobil-Weltverband FIA am späten Samstagabend mit. Der Grand Prix wird von 14:00 Uhr Ortszeit auf 12:30 Uhr (16:30 Uhr MEZ/Sky) vorgezogen. Ein Ausblick auf das 21. Saisonrennen der Formel 1.
WETTERKAPRIOLEN
Der Sonnenschein beim Sprint wich tiefgrauen Wolken und jeder Menge Regen. Die Wassermassen ergossen sich so stark auf die Strecke, dass nur das Safety Car mit Bernd Mayländer am Steuer mal die Boxengasse verlassen durfte. Gute Nachrichten brachte er nach seinen mehrfachen Versuchen aber nicht mit.
Zum ersten Mal seit 2019 wird ein Qualifying wohl am Sonntagmorgen vor dem Rennen stattfinden. Richtig sicher ist das aber auch nicht, denn auch dann wird wieder schlechtes Wetter erwartet. Der WM-Fight zwischen Verstappen und Norris könnte entscheidend beeinflusst werden.
LOTTERIE
Sollte die Zeitenjagd um die besten Startplätze in der Startaufstellung nämlich erneut ausfallen, ist unklar, was passiert: Es gibt im Reglement keine klare Regelung für den Fall, dass kein Qualifying stattfindet. Aktuell gibt es unterschiedliche Ideen. Sollte beispielsweise nach Gesamtwertung aufgestellt werden, was für 2025 wohl in Planung ist, würde Verstappen vor Norris starten.
Ein nasses Qualifying würde indes wohl einer Lotterie ähneln, auch wenn Verstappen in der Vergangenheit wiederholt zum Gott im Nass wurde. Norris war im Regen bislang verhaltener unterwegs, könnte aber wie im Sprint vom starken Wingman und Teamkollegen Oscar Piastri profitieren. 44 Punkte liegt Norris noch hinter Verstappen - Zündstoff ist in einem direkten Duell der beiden vorprogrammiert.
BEWÄHRUNGSPROBE
Liam Lawson hockte vor dem Sprint entspannt in der Startaufstellung an einer Mauer und gab Interviews. Oliver Bearman, der für den erkrankten Kevin Magnussen im Haas einspringt, lief fröhlich grinsend durch das Gewusel. Franco Colapinto genoss die Euphorie der tausenden argentinischen Fans auf den Tribünen.
Drei junge, wilde Fahrer machen sich in der Formel 1 gerade einen Namen. Lawson kämpft im Racing Bull um eine Beförderung zu Red Bull, Bearman sammelt schonmal Vorerfahrung für 2025, wenn er als Stammfahrer mitfährt, und Colapinto ist ob seiner guten Leistungen bei Williams schon im Red-Bull-Kosmos im Gespräch.
Im Regen hätten alle drei die Chance zu glänzen, gleichzeitig ist aber auch Vorsicht geboten. Unfälle oder schwache Rundenzeiten dürften die Formel-1-Teamchefs ganz genau beobachten.
ABGETAUCHT
Die eigentlich starken Ferraris fuhren in Sao Paulo bislang im Schatten von McLaren und Verstappen. Charles Leclerc und Carlos Sainz konnten im Sprint schon nicht mithalten, bei Regen könnte es für die Scuderia im dreimal so langen Rennen noch schwerer werden.
Und die nach der Sommerpause zeitweise deutlich verbesserten Silberpfeile von Rekordweltmeister Lewis Hamilton und George Russell sind seit ein paar Rennen wieder im Niemandsland unterwegs.
In Interlagos konnten sie noch keine Glanzlichter setzen. Sie alle hätten am Sonntag einiges zu beweisen - vielleicht sorgt einer von ihnen doch für eine Überraschung.