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Formel 1: Heftige Regenfälle in Sao Paolo - Qualifying und Rennen verschoben

SID
Aktualisiert
Der Sprint in Brasilien fand noch bei Sonnenschein statt.
Der Sprint in Brasilien fand noch bei Sonnenschein statt.GUSTAVO BASSO / NurPhoto / NurPhoto via AFP
Mit Vorfreude erwarteten die Fans ein spannendes Qualifying-Duell zwischen McLaren und Max Verstappen. Wegen heftigen Regens bekamen sie aber keine Autos auf der Strecke zu sehen - dafür am Sonntag aber wohl die doppelte Action.

Aus den tiefgrauen Wolken über dem Autodromo Jose Carlos Pace ergossen sich Wassermassen auf die Rennstrecke. Der Himmel verfinsterte sich zusehends. Die großen Fensterscheiben der Motorhomes verhinderten aber, dass Weltmeister Max Verstappen, Titelrivale Lando Norris und Co. nass wurden - längst waren sie aus ihren Autos geklettert. Der Niederländer vertrieb sich die Zeit mit Gesprächen "über Gott und die Welt", offenbarte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bei Sky. Das Qualifying war ins Wasser gefallen, es wird nun am Sonntagmorgen stattfinden.

Sonnenuntergang erhöhte das Risiko

Eigentlich für 19.00 Uhr deutscher Zeit angesetzt, wurde die Zeitenjagd in Interlagos immer wieder verschoben. 1:45 Stunden später dann die Entscheidung der FIA. "Es gibt die Probleme der Streckenbedingungen und des Lichts", erklärte Formel-1-CEO Stefano Domenicali bei Sky. In Sao Paulo ging die Sonne gegen 18.15 Uhr Ortszeit unter - zu früh, um noch zu fahren. Der neue Asphalt hätte in Kombination mit den Wassermassen die Strecke vermutlich auch in eine Rutschbahn verwandelt.

Dass das Qualifying ausfällt, sei "völlig richtig. Es steht zu viel Wasser auf der Strecke. Es wäre viel zu riskant, nur eine Runde zu drehen", sagte Marko. Die Mechaniker würden sich nun "erstmal ausschlafen". Gleiches gilt wohl für die Fahrer. Besonders Verstappen könnte aber ein wenig unruhig im Bett liegen.

Sprint-Sieg am Vormittag für Norris

Im Sprint, der am Samstagmittag noch bei Sonnenschein und warmen Temperaturen stattgefunden hatte, durfte sich nämlich Lando Norris über den Sieg freuen - den hatte er aber nur wegen einer Teamorder geholt. Erst zwei Runden vor Schluss war er von seinem Teamkollegen Oscar Piastri auf Geheiß vom McLaren-Kommandostand vorbeigelassen worden und hatte die Zielflagge als Erster gesehen. Darauf sei er aber "nicht besonders stolz", sagte Norris später.

Verstappen leistete sich dafür einen Fauxpas. Weil der Niederländer in einer späten Virtual-Safety-Car-Phase beim Restart zu schnell auf das Gaspedal drückte, brummten ihm die Rennkommissare nachträglich eine 5-Sekunden-Strafe auf. "Rein formell geht es in Ordnung", räumte Marko ein. Dadurch rutschte Verstappen (367 Punkte) von Platz drei auf vier ab und verlor in der Gesamtwertung drei Punkte auf Norris (323 Punkte). Ferraris Charles Leclerc erbte Platz drei hinter Piastri. Trotzdem schöpft Red Bull Hoffnung. "Ich glaube, dass wir vorne mitmischen werden", so Marko. 

Doppelter Showdown am Sonntag

Am Sonntag könnte es zum doppelten Showdown kommen. Im noch in der Schwebe hängenden Qualifying und Rennen - das jeweils wohl nicht von Niederschlag verschont bleiben würde - muss Verstappen nämlich wieder zum Regen-Gott werden. McLaren kämpft mit zweifacher Kraft in den entscheidenden Sessions gegen den Superstar.

Teamchef Andrea Stella sprach bei Sky von "zwei unglaublichen Teamplayern". Am Sonntag dürfte Piastri wieder den Wingman für Norris spielen - das könnte aber auch der Regen für Verstappen tun.

Die Fahrer werden von den Formel-1-Verantwortlichen am Rennsonntag schon früh aus dem Bett geworfen. Wie der Automobil-Weltverband FIA am späten Samstagabend mitteilte, findet die Zeitenjagd um die besten Startplätze am Sonntagmorgen schon um 7.30 Uhr Ortszeit (11.30 Uhr MEZ/Sky) statt.

Auch der Start des Grand Prix wurde verlegt. "Dies wird sicherstellen, dass wir den Fans einen möglichst spannenden Renntag bieten können", teilte die FIA mit.

Das Rennen wird von 14.00 Uhr Ortszeit auf 12.30 Uhr (16.30 Uhr MEZ/Sky) vorgezogen. Ziel ist es, weiteren erwarteten Wetterunterbrechungen zu entgehen. Zum ersten Mal seit 2019 soll ein Qualifying nun am Renntag ausgetragen werden. Allerdings ist auch das noch nicht sicher, denn es ist weiterhin schlechtes Wetter in Interlagos angesagt.