"Keine gute Idee", aber eine Dauerlösung: Die Formel 1 und ihre Triple Header

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"Keine gute Idee", aber eine Dauerlösung: Die Formel 1 und ihre Triple Header

Die Formel 1 hält die Motorsport-Welt in Atem, Woche für Woche steht der nächste GP auf dem Programm.
Die Formel 1 hält die Motorsport-Welt in Atem, Woche für Woche steht der nächste GP auf dem Programm.AFP
Drei Rennen in drei Wochen sind mittlerweile normal in der Formel 1. Das hat durchaus seinen Preis.

Die Pandemie war eine wilde Zeit, während Corona war alles anders, und in der Rückschau erscheint einiges unwirklich? In der Formel 1 gilt das nur bedingt. Im Notfallkalender des Jahres 2020 wurden gleich mehrere Triple Header untergebracht, drei Rennen an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden also. Und die Branche war sich damals einig, dass das bloß eine Notlösung sein kann.

"Keine gute Idee" sei das, sagte etwa Günther Steiner, damaliger Haas-Teamchef. Andreas Seidl, mittlerweile bei Sauber in der Verantwortung, meinte: Künftig bitte "komplett vermeiden". 2024 allerdings ist der Triple Header ein Stück Alltag für die Formel 1, sie steckt gerade mittendrin in einem solchen.

Am vergangenen Wochenende war Spanien, am kommenden Sonntag (15 Uhr/Sky) wird der Formel 1 GP Österreich gefahren, sieben Tage später steht dann der Grand Prix von England an. Und es ist bloß der erste dieser Drei-Wochen-Sprints, im Jahresverlauf stehen noch zwei weitere mit deutlich ambitionierteren Reiseplänen an: USA-Mexiko-Brasilien im Herbst, dann zum Abschluss Las Vegas-Katar-Abu Dhabi.

"Wirklich harte Belastung"

Die Problematik ist nur bedingt eine für die Formel-1-Piloten, die in der ersten Klasse reisen, dauerhaft umsorgt und ja ohnehin fürstlich entlohnt werden. Den zusätzlichen Druck tragen die unzähligen eher unsichtbaren Team-Mitglieder. Mechaniker, Logistik-Abteilung, LKW-Personal. "Es ist eine wirklich harte Belastung für diejenigen, die die längsten Tage haben", sagt Sauber-Pilot Valtteri Bottas.

Auch am Sonntag in Spielberg wird mit dem Schwenken der karierten Flagge eine scheinbare Hektik im Fahrerlager ausbrechen, während der Sieger noch Interviews gibt, surren bereits die Gabelstapler durch die engen Gassen der Motorhomes. Die tonnenschweren Teamgebäude werden abgebaut, verladen und ins 1600 Kilometer entfernte Silverstone transportiert - wo sie schon am Donnerstagmorgen wieder bereitstehen müssen.

Mentales Burn-out droht

Nachtschichten und lange Tage sind da unausweichlich, und kürzlich erzählte Bernadette Collins der BBC mal aus dem Leben in der Formel 1. "Körperlich ausgelaugt, Probleme mit dem Schlaf, Probleme mit dem Wachsein am Tag", so ging es der einstigen Strategin des Aston-Martin-Teams während eines Triple Headers 2021. Wenige Monate später gab sie ihren Job auf, zum Selbstschutz.

Die Teams der Formel 1 reagieren mittlerweile im Rahmen der Möglichkeiten, mehr Angestellte ermöglichen kürzere Schichten oder auch mal ein freies Rennwochenende. Die Belastungsspitzen bleiben jedoch, und das wird sich nicht ändern: Die Rekordzahl von 24 Rennen lässt sich nicht ohne derartige Serien-Veranstaltungen in die Zeit zwischen März und Dezember quetschen.

Und einen reduzierten Rennkalender wird es nicht geben - auch wenn der aktuelle schon "weit über dem Limit" ist, wie etwa Weltmeister Max Verstappen sagt.