Historisches im US-Basketball: LeBron und Bronny James erstmals zusammen auf dem Feld
Es war nur ein Vorbereitungsspiel, das die Los Angeles Lakers da gegen die Phoenix Suns in Palm Desert bestritten (114:118), aber das war unbedeutend für James. "Für einem Vater", sagte er gerührt, "bedeutet das alles. Einfluss auf deine Kinder zu haben. Momente mit deinem Sohn zu haben. Und schließlich die Möglichkeit zu haben, mit deinem Sohn zu arbeiten. Das ist eines der größten Dinge, auf die ein Vater hoffen oder die er sich wünschen kann."
Zum Match-Center: Los Angeles Lakers vs. Phoenix Suns
James hat eine derart intensive Beziehung "nie erfahren", wie er betonte. Sein biologischer Vater Anthony McClelland hat ein umfangreiches Vorstrafenregister und war bis heute nicht am Leben seines Sohnes beteiligt. Was erklärt, warum der Familienmensch James (39) so emotional wurde, als er über die ersten vier Minuten und neun Sekunden sprach, die er und Bronny, der an diesem historischen Tag auch noch 20 Jahre alt wurde, gemeinsam auf dem Parkett standen.
Chefcoach JJ Redick hatte James Sr. und James Jr. vorab wissen lassen, dass der große Moment kommen würde, dennoch schien der Vater nicht zu begreifen, was da geschah, als der Sohn gleich zu Beginn des zweiten Viertels zu ihm auf den Court kam. "Wir standen nebeneinander, und ich dachte: Ist das 'Die Matrix' oder so etwas? Es hat sich nicht real angefühlt." Im Film "Matrix" spielt die Handlung neben der realen auch in einer zweiten, computergenerierten Welt.
Es war allerdings beileibe nicht so, dass Bronny James die Welt aus den Angeln hob. In einer Spielzeit von 13:25 Minuten gelangen dem Junior keine Punkte, etwa ein Versuch von jenseits der Dreier-Linie auf Vorlage des Seniors ging nicht in den Korb. "Wir dürfen nicht vergessen, dass er ein Rookie ist", sagte Anthony Davis, zweiter Star der Lakers neben James Sr., "aber mir gefällt, was ich von ihm sehe, vor allem in der Defensive."
LeBron ist "nur ein Teamkollege"
James Jr. sagte, er sei "ziemlich aufgeregt" gewesen, nachdem er erfahren hatte, dass er an diesem Tag mit seinem Vater spielen würde. Und ja, gab er zu, er habe Schwierigkeiten, den Vater vom Mitspieler zu trennen. "Ich denke die ganze Zeit", berichtete er, "'das ist mein Dad', weil es ja buchstäblich mein Dad ist." Auf dem Court allerdings sei das dann doch anders: "Wenn ich spiele, dann ist er mein Teamkollege, nur daran denke ich in dem Moment."
Der Zwiespalt wird sich wohl bald schließen, vorerst zumindest. Bronny James, nach nur einem Jahr auf der Uni an 55. Position von den Lakers gedraftet, wird die Saison, so ist zu erwarten, im Farmteam South Bay Lakers beginnen.