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NBA Round-up: Schröder mit schwachem Hawks-Comeback – Orlando verliert Spitzenspiel

Anton Latuska
NBA Round-up: Jayson Tatum und die Boston Celtics waren für Orlando heute eine Nummer zu groß.
NBA Round-up: Jayson Tatum und die Boston Celtics waren für Orlando heute eine Nummer zu groß.Profimedia
Dennis Schröder hat bei der Rückkehr zu seinem NBA-Ausbildungsklub in Atlanta eine Niederlage einstecken müssen. Besser lief es für Defensivspezialist Isaiah Hartenstein und die New York Knicks, genauso wie für Neuling Victor Wembanyama, der nach schier unendlicher Leidenszeit wieder jubeln konnte. Die Wagner-Brüder mussten sich unterdessen im Top-Spiel der Eastern Conference geschlagen geben, im Auswärtsspiel in Boston ist allerdings bereits seit längerem nichts zu holen.

Neun Monate sind eine lange Zeit. Genauer gesagt sind es sogar neun Monate und zehn Tage, die die Boston Celtics in der NBA-Regular Season nun ungeschlagen vor eigenem Publikum sind. Damals spielte Dennis Schröder noch bei den Lakers, Victor Wembanyama war nur Kennern der Szene ein Begriff und auch das Team der Celtics sah ohne Star-Neuzugang Kristaps Porzingis noch gänzlich anders aus.

Auch am Freitagabend mussten die Celtics auf ihren lettischen Big Man verzichten, doch konnten ihre Heimserie trotzdem weiter ausbauen. Gegen die Orlando Magic gelang den Männern aus Massachusetts im Spitzenspiel der Eastern Conference ein 128:111-Erfolg, der dafür sorgt, dass die Gastgeber weiterhin an der Tabellenspitze bleiben. Das 20. ungeschlagene Heimspiel in Folge lässt inzwischen sogar an die historische Saison 1957/18 denken, in der Boston zum einzigen Mal eine noch längere Serie auf das Parkett legte.

Ohne den mit einer Muskelverletzung gestrichenen Porzingis sowie den geschonten Veteranen Al Horford spielte Jayson Tatum mit 30 Punkten einmal mehr groß auf. Derrick White erzielte 19 Punkte, acht Assists und vier Steals, Sam Hauser hatte ebenfalls vier Steals und der Portugiese Neemias Queta, Bostons einziger verfügbarer Big Man, blockte drei Würfe.

"Wir haben in den letzten Jahren zu Hause einige Spiele verloren, die wir hätten gewinnen müssen", sagte Jaylen Brown, der 18 Punkte erzielte. "Die Mentalität ist: Du darfst keinen Schritt auslassen. Bei jedem Shootaround, jedem Training, jedem Aufwärmen, jedes Mal, wenn du zum Bus gehst, musst du dir bewusst sein, was die Aufgabe ist, was das ultimative Ziel ist und was unsere Mission ist. Ich glaube, das ist der Grund, warum wir zu Hause so einen guten Lauf haben."

Bei den Orlando Magic konnte beim bislang so erfolgreichen deutschen Brudergespann lediglich Franz Wagner mit 17 Punkten, fünf Assists und fünf Rebounds überzeugen. Sein Bruder Moritz Wagner kam in 13 Minuten Spielzeit lediglich auf zwei Punkte, zwei Assists und einen Rebound. Der beste Schütze bei den Männern aus Florida war Jalen Suggs mit 19 Zählern.

Wagner & Co. haben bereits am Sonntag die Möglichkeit, die Scharte auszuwetzen, wenn sich die beiden Teams in Boston erneut treffen. Dann werden es neun Monate und zwölf Tage sein, die die Celtics nicht mehr im TD Garden verloren haben. Vielleicht können die Magic dann den Spielverderber geben.

Zum Match-Center: Boston Celtics vs. Orlando Magic

Rückkehrer Schröder unterliegt den Hawks

Im Duell mit seinem NBA-Ausbildungsklub Atlanta Hawks mussten sich Weltmeister-Kapitän Dennis Schröder und die Toronto Raptors mit 104:125 geschlagen geben. Der Braunschweiger selbst erwischte mit einer Ausbeute von sechs Punkten, vier Assists und zwei Rebounds in über einer halben Stunde auf dem Floor einen schwachen Abend.

2013 wagte der damals 19-Jährige den Schritt aus Niedersachsen in die NBA und wurde mit dem 17. Pick von den Hawks gedraftet. In fünf Jahren gelangen dem Mann mit den Wurzeln aus Gambia insgesamt 4545 Punkte in Georgia, in der letzten Saison in Atlanta legte er mit knapp 20 Zählern pro Spiel seinen bis heute besten Schnitt in der US-Profiliga auf.

Bereits am vergangenen Mittwoch waren die beiden Teams in Toronto aufeinandergetroffen, dort gewannen die Reports noch. Doch heute bestimmte vor allem einer der Nachfolger Schröders bei den Hawks die Partie: Trae Young dominierte mit 38 Punkte und elf Assists den Court, traf 15 von 29 Würfen und erzielte den Großteil seiner Zähler in der zweiten Halbzeit. "Wir lernen, wir wachsen", sagte der Schlüsselspieler nach der Partie. "Wir sind nicht zufrieden damit, wie wir bisher gespielt haben."

Bojan Bogdanovic steuerte 20 Punkte zum Sieg der Gäste bei, Clint Capela überzeugte mit 18 Punkten und 15 Rebounds und Dejounte Murray kam auf 17 Zähler. Forward De'Andre Hunter verpasste mit Problemen im rechten Knie sein drittes Spiel in Folge, während sein Kollege Jalen Johnson mit einem gebrochenen Handgelenk ebenfalls weiter pausieren muss.

Bei den Toronto Raptors kam Scottie Barnes auf 23 Punkte, Pascal Siakam und Jakob Poeltl gelangen jeweils 15 Zähler. Toronto hat seit den Siegen in Indiana und zu Hause gegen Chicago am 23. und 24. November keine zwei Spiele in Folge mehr gewonnen und liegt seitdem bei 2-7. Am Montagabend empfängt das Team von Dennis Schröder die Charlotte Hornets, bereits zwei Tage zuvor gastieren die Hawks bei den Cleveland Cavaliers.

Zum Match-Center: Toronto Raptors vs. Atlanta Hawks

Brunson dominiert bei Hartenstein-Sieg

Historisches erlebten die Zuschauer unterdessen in Phoenix. Und das nicht, weil einer der Superstars der heimischen Suns besonders aufdrehte, sondern Jalen Brunson von den New York Knicks. Dem 27-Jährigen aus New Jersey, der sein Land auch bei der Weltmeisterschaft im Sommer vertrat, gelangen überragende 50 Punkte. Er traf 17 seiner 23 Versuche aus dem Feld, alle neun Dreierversuche fanden ihr Ziel.

Damit führte der Point Guard sein Team zu einem 139:122-Auswärtssieg und zum zweiten Erfolg aus den letzten drei Spielen. Während Brunson zum ersten Kncks-Spieler wurde, der jemals in diese Größenordnung vorstieß, funktionierte auch der Rest des Teams von Coach Tom Thibodeau gut. Julius Randle steuerte 23 Punkte bei, RJ Barrett kam auf 21 Zähler.

Der deutsche Nationalspieler Isaiah Hartenstein stand über 30 Minuten auf dem Feld und bot mit acht Rebounds eine starke Defensivleistung. Dazu gelangen ihm in der Offensive sieben Punkte und zwei Assists. Mit 19 Spielminuten im Schnitt gehört der Sohn des früheren BBL-Spielers Florian Hartenstein zur Stammrotation der Knicks und ist ein wichtiger Faktor dafür, dass die New Yorker mit Platz fünf im Osten eine gute Rolle spielen.

Bei den Phoenix Suns läuft es hingegen weniger rund. Superstar Kevin Durant führte das Team mit 29 Punkten an, Devin Booker fügte 28 hinzu. Schmerzhaft war die Niederlage vor allem für Bradley Beal, der sich im ersten Viertel bei der Landung nach einem Dreierversuch verletzte und auf dem Fuß von Gegenspieler Donte DiVincenzo landete. Der 30-Jährige, in seiner Karriere immer wieder von schweren Verletzungen geplagt, raffte sich nach einigen Minuten auf dem Boden wieder auf, musste das Spielfeld kurze Zeit später aber wieder verlassen.

Vermutlich ohne den ehemaligen Wizards-Star müssen die Suns am Sonntag gegen Washington antreten, die New York Knicks um Isaiah Hartenstein gastieren bereits am Samstag bei Daniel Theis und den Los Angeles Clippers.

Zum Match-Center: Phoenix Suns vs. New York Knicks

Wembanyama kann noch gewinnen

Die San Antonio Spurs um das französische Ausnahmetalent Victor Wembanyama stoppten indes endlich ihre Niederlagenserie, die bereits Rekordmaße für die Franchise angenommen hatte. Nach 18 Pleiten gewannen die Spurs gegen die Los Angeles Lakers mit 129:115, für Wembanyama war es zugleich das erste Duell mit Superstar LeBron James. Dem Franzosen gelang mit 13 Punkten und 15 Rebounds ein Double-Double, ein solches schaffte auch James: Neben 23 Zählern kam er auf 14 Assists.

Zum Match-Center: San Antonio Spurs vs. Los Angeles Lakers

Weitere Ergebnisse:

Charlotte Hornets 107:112 New Orleans Pelicans

Philadelphia 76ers 124:92 Detroit Pistons

Washington Wizards 137:123 Indiana Pacers

Memphis Grizzlies 96:103 Houston Rockets