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Peyton Siva im exklusiven Flashscore-Interview: „Deutschland kann eine Medaille holen”

Zurück in den USA: Derzeit eröffnet Siva in Louisville eine eigene Basketballhalle.
Zurück in den USA: Derzeit eröffnet Siva in Louisville eine eigene Basketballhalle.Profimedia
Im zweiten Vorrundenspiel der Basketball-WM prallen am Sonntag die beiden Mitfavoriten Australien und Deutschland aufeinander (Magenta Sport überträgt ab 9:30 Uhr live und kostenlos, Tipoff ist 10:30 Uhr). Peyton Siva kennt beide Länder: Der US-Point Guard spielte fünf Jahre in der Bundesliga für ALBA BERLIN und zwei Saisons in der australischen Liga (Illawara Hawks, New Zealand Breakers). Im exklusiven Interview analysiert der 32-Jährige das Duell und wirft zudem einen Blick auf Team USA.

Peyton, was war der größte Unterschied während deiner Zeit in Deutschland und in Australien

Erst einmal natürlich das Wetter. Die australische Liga fand im Sommer statt, während der BBL-Saison war es meist Winter. Ich habe gehört, dass es schön sein soll im Berliner Sommer (lacht). Hinzu kommt die Sprachbarriere. In Australien ist Englisch erste Sprache. Das hilft natürlich. Auch sportlich gibt es Unterschiede: In der australischen Liga geht es rauf-und-runter. Die BBL ist strukturierter. Allerdings sind viele der Nationalspieler in der NBA aktiv und bringen nochmal einen anderen Spielstil zur WM mit. 

Wie siehst du die beiden Nationalteams? 

Deutschland hat sicher Vorteile auf den großen Positionen. Australien hat Länge auf den Flügeln mit Josh Giddey und anderen Jungs. Bei Deutschland kommt es darauf an, wie Dennis Schröder drauf ist. In meinen Augen spricht für Deutschland, dass sie eingespielter sind. Festlegen möchte ich mich aber lieber nicht.

Auf welche Spieler achtest du am Sonntag besonders? 

Ich hatte die Chance in beiden Ländern gegen Xavier Cooks zu spielen, als er in Würzburg und später in Sydney unter Vertrag stand. Er könnte ein X-Faktor für Australien werden. Auf dem Feld kann er alles. Er ist ein guter Passer, ist athletisch und zudem defensivstark. Chris Goulding kenne ich als großartigen Scharfschützen. Auf deutscher Seite achte ich auf meine ehemaligen Berliner Mitspieler. Johannes Thiemann wird ein Problem für die Australier unter dem Korb. Dann haben wir Franz Wagner, der seine Größe und Länge nutzen wird, um Mismatches zu kreieren. Mit Maodo Lo bringen die Deutschen einen super Vorlagengeber und Werfer von der Bank.  

Kann Deutschland eine WM-Medaille holen? 

Definitiv. Wenn sie gesund bleiben und weiter so performen wie bisher, gehören sie zu den besten Teams bei diesem Turnier. Deutschland hat die USA in der Vorbereitung gefordert. Die Teamchemie scheint sehr gut zu sein und es klickt bei ihnen.  

Wie schätzt du die US-Amerikaner ein? 

Sie sind ein gutes Team: jung, athletisch und hart. Sie spielen als Einheit zusammen und es macht Spaß ihnen zuzuschauen. Dass sie der glasklare Turnierfavorit sind, würde ich aber nicht unterschreiben. Das internationale Niveau ist extrem gestiegen und man kann nicht sagen, dass die USA jedes Spiel deutlich gewinnen werden. Dennoch sehe ich sie als ersten Anwärter auf den WM-Pokal.  

Paulo Banchero kommt wie du aus Seattle. Kennst du ihn? 

Ja, ich kenne ihn, seit er jung war. Er hat für das gleiche AAU-Team gespielt wie ich damals. Er ist super-talentiert. Es ist cool zu sehen, dass jemand aus meiner Heimatstadt für das Nationalteam aufläuft.  

Peyton, vielen Dank für das Gespräch.