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Bundesliga: Gladbach sinnt auf Revanche für 1:5-Debakel – Bremen und der Abstiegsfluch

Stindl (un.) im Zweikampf mit Gruev (ob.) im Hinspiel
Stindl (un.) im Zweikampf mit Gruev (ob.) im HinspielProfimedia
Anfang Oktober 2022 handelte sich die Borussia aus Mönchengladbach eine deftige 5:1-Klatsche in Bremen ein. Im Heimspiel am Freitagabend (20:30 Uhr, live auf DAZN und in der Flashscore-Audioreportage) visiert Daniel Farke die Revanche an – auch um wieder etwas sicherer im Sattel zu sitzen. Nach 24 Spieltagen stehen beide Teams bei exakt 30 Punkten.

Quo vadis Borussia? Vor dem Spiel am Freitagabend befindet man sich punktgleich mit Werder Bremen im Tabellenmittelfeld. Angesichts der aktuellen Verfassung ist die Qualifikation fürs europäische Geschäft unwahrscheinlich.

Von neun Spielen im neuen Kalenderjahr konnten nur zwei gewonnen werden. In den Heimspielen gegen Schalke und Freiburg gelang jeweils ein 0:0-Unentschieden. Fünfmal gingen die Fohlen 2023 als Verlierer vom Platz.

Vergangenes Wochenende hielt man in Leipzig lange gut mit. Zur Pause war noch auf keiner Seite ein Treffer gefallen. Alassane Plea und Marcus Thuram fanden gute Chancen vor, doch RB-Torhüter Blaswich befand sich in Topform. Nach dem Seitenwechsel schlich sich zusätzlich der altbekannte Fehlerteufel in die Mannschaft.

Plea vergab in der 53. Minute selbst einen Strafstoß und verschuldete in der 71. Minute einen auf der Gegenseite – Forsberg verwandelte souverän. Koné hatte sich vor dem 1:0 für Leipzig bereits einen naiven Ballverlust geleistet, Timo Werner profitierte. Beim Tor zum 3:0-Endstand wurde Josko Gvardiol völlig aus den Augen verloren.

Dabei hatten die von Daniel Farke neu ergriffenen taktischen Maßnahmen gar nicht so schlecht funktioniert. Er entschied sich für eine kompaktere Formation, ließ seine Spieler nicht so wild anpressen wie zum Jahresanfang. Das Zentrum war verdichtet, der Weg in die Tiefe versperrt – das stellte RB Leipzig zumindest in der ersten Halbzeit vor etliche Probleme.  

Alte Fehler werden behoben, neue tauchen auf
Alte Fehler werden behoben, neue tauchen aufAFP

Die Gladbacher konnten sich nach dem Abpfiff gegenseitig auf die Schulter klopfen. Punkte nahm man trotzdem keine mit. "Dieses Spiel 0:3 zu verlieren, das ist hart zu akzeptieren. Es war lange Zeit ein gutes Auswärtsspiel", hatte Farke noch unmittelbar vor Ort erklärt.

In der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Bremen konkretisierte er: "Wir waren nicht effektiv genug in der Verwertung unserer Großchancen. Da müssen wir definitiv zulegen. In der Defensive müssen wir die groben Fehler in der Spieleröffnung dringend abstellen. Wir halten den Fokus im Training hoch, um an diesen Dingen zu arbeiten."

Bei den Fans der Borussia herrscht weiterhin miese Stimmung. Allmählich droht sie komplett zu kippen. Wenngleich Sportdirektor Virkus von einer Trainerdiskussion weiterhin nichts hören will: Farke weiß, dass er nach einer Niederlage um seinen Job bangen müsste.

Bei Flutlichtstimmung und einem mutmaßlich ausverkauften Haus kann es nur ein Ziel geben: "Wir wollen dominant auftreten. Den Ton für die Partie setzen und klarmachen, dass wir die drei Punkte hierbehalten wollen."

Zum Match-Center: Borussia Mönchengladbach vs. Werder Bremen

Werner übt sich als Ghostbuster

30 Punkte nach 24 Spieltagen. Was für die Borussia vom Niederrhein zu wenig ist, macht Werder-Cheftrainer Ole Werner keine Sorgen. Er ist glücklich über den Verlauf der Saison und möchte sich über das Abstiegsgespenst keine Gedanken machen.

Doch alte Geister ruhen nicht. Weil Bremen vor zwei Jahren nach ebenso vielen Spieltagen ebenso viel Punkte auf dem Konto hatte – und am Ende trotzdem absteigen musste – muss sich Werner an unliebsamen Fragen abquälen.

Ein möglicher Fluch sei intern kein Thema, betonte Werner auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Vielmehr seien "30 Punkte eine gute Ausgangsposition für das letzte Drittel der Saison". Einmal mehr betonte Werner, man solle den Fokus auf andere Dinge legen. Etwa darauf, was sich die Mannschaft "unter ganz schwierigen Bedingungen" bereits erarbeitet habe. "Das ist, glaube ich, aller Ehren wert." 

Zuletzt kassierte Werder zwei bittere Niederlagen. Sowohl bei der 1:2-Pleite in Augsburg als auch beim 2:3 gegen Leverkusen war man die bessere – soll heißen: die torgefährlichere – Mannschaft. Ähnlich wie sein Pendant Daniel Farke kritisierte Werner die mangelnde Effizienz seiner Mannschaft. Viel hängt weiterhin von Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch ab.

Die "hässlichen Vögel" waren an 25 von 37 Bremer Treffern in dieser Ligasaison direkt beteiligt. Winterneuzugang Maximilian Philipp brachte noch nicht die nötige Entlastung, blieb in fünf Einsätzen ohne Scorer.

Das Hinspiel im Oktober gewann Werder mit 5:1. Damals erzielte Füllkrug zwei Treffer, legte einen weiteren auf. Ducksch traf einmal und bereitete einmal vor. 

Werder fühlt sich im Tabellenmittelfeld gut aufgehoben, die Borussia weniger
Werder fühlt sich im Tabellenmittelfeld gut aufgehoben, die Borussia wenigerFlashscore

Insgesamt ist die Bilanz zwischen den beiden Teams recht ausgeglichen. In 106 Aufeinandertreffen gewann die Borussia 41-mal, Bremen 39-mal. Der letzte Auswärtserfolg gegen Gladbach gelang Bremen 2010, vor 13 Jahren. Damals gewann man mit 4:1, die Torschützen hießen Marko Marin, Wesley, Aaron Hunt und Claudio Pizarro. Lang, lang ist es her.

Team-News: Werder hat es kalt erwischt

Gute Neuigkeiten für Fans der Borussia: die etatmäßige Nummer eins Jonas Omlin steht nach überstandener Oberschenkelzerrung wieder zur Verfügung. Fehlen wird allerdings erneut Ramy Bensebaini. Der Algerier handelte sich bei der Nullnummer gegen Freiburg eine Gelb-Rote Karte ein. Üblicherweise hat das ein Spiel Pause zur Folge. Bensebaini soll Schiedsrichter Brand im Nachgang aber beleidigt haben, weshalb sich das DFB Sportgericht zu einer Sperre von zwei Partien entschloss.

Auch nicht mit dabei sein werden die beiden Langzeitverletzten Tony Jantschke (Knie) und Julian Weigl (Sprunggelenk). Weigl könnte nach der Länderspielpause langsam wieder zur Mannschaft zurückkehren.

Mit Blick aufs Lazarett kommen bei Ole Werner Sorgenfalten auf. Gleich fünf Stammkräfte werden ihm am Freitag fehlen. Sowohl Leonardo Bittencourt, Christian Groß, Romano Schmid, als auch Marco Friedl werden die Reise an den Niederrhein wegen Erkrankung nicht antreten. Zudem fehlt Milos Veljkovic wegen muskulären Problemen. 

Allerdings ist Mitchell Weiser wieder fit und einsatzbereit. In den letzten drei Pflichtspielen konnte er wegen einer hartnäckigen Sprunggelenksverletzung sein Team nicht unterstützen. In der Defensive liegen die Hoffnungen vorrangig auf Amos Pieper und Niklas Stark. Der eigentlich für die Außenbahn eingeplante Anthony Jung könnte in die Innenverteidigung beordert werden.

Weiser hatte zuletzt mit seiner Ankündigung, für das algerische Nationalteam spielen zu wollen, für Aufregung gesorgt
Weiser hatte zuletzt mit seiner Ankündigung, für das algerische Nationalteam spielen zu wollen, für Aufregung gesorgtAFP

Mögliche Aufstellungen

Mönchengladbach (4-2-3-1)Omlin – Scally, Itakura, Elvedi, Netz – Kramer, Koné – Hofmann, Stindl, Plea – Thuram

Werder (3-1-4-2): Pavlenka – Pieper, Stark, Jung – Gruev – Weiser, Schmidt, Stage, Buchanan – Füllkrug, Ducksch  

Flashscore-Prognose: Ein spektakuläres Remis

Selten erwies sich der BORUSSIA-Park für die Hanseaten als guter Boden. Außerdem waren die Fohlen in dieser Saison immer dann am gefährlichsten, wenn sie angeschlagen am Boden lagen. Und das tun sie nach der klaren Pleite in Leipzig definitiv. Ein Blick auf die vielen Verletzen macht wiederum Werder-Fans misstrauisch. 

Ein hart umkämpftes Spiel erwartet uns, mit individuellen Fehlern auf beiden Seiten. Am Ende steht 2:2. Die Heimmannschaft weiß danach nicht so recht, wo sie eigentlich steht. Werder hat zumindest den 30-Punkte-Fluch besiegt.