Klassenunterschied im Relegations-Hinspiel: Stuttgart fegt mit 3:0 über den HSV hinweg
Sebastian Hoeneß baute seinen VfB Stuttgart im Vergleich zum letzten Bundesliga-Spieltag auf zwei Positionen um: Torhüter Fabian Bredlow wurde nach einer Innenbandverletzung nicht rechtzeitig fit, für ihn startete der in der Saison degradierte Florian Müller. Zudem setzte der Übungsleiter den schnellen Silas auf die Bank und gab dem kreativeren Enzo Millot den Vorzug.
Auch der HSV wechselte zweimal und setzte auf Ludovit Reis und Bakery Jatta für den verletzten Laszlo Benes und Ransford Königsdörffer. Die fraglichen Moritz Heyer und Jonas Meffert waren somit rechtzeitig fit geworden.
Zum Match-Center: VfB Stuttgart vs. Hamburger SV
Erste Halbzeit: Früher Schock für den HSV
Hamburgs Trainer Tim Walter hatte vor dem Spiel viel Optimismus versprüht, doch es dauerte keine 60 Sekunden bis zum ersten Tiefschlag. Nach einer Ecke von Borna Sosa von der linken Seite kam Innenverteidiger Konstantinos Mavropanos völlig frei zum Kopfball. Der Grieche setzte ihn unhaltbar ins lange Eck – das frühe 1:0 für den Bundesligisten.
Das saß beim HSV. Der Zweitligist musste in der Folge einen platzierten Schuss von Chris Führich überstehen (9.), zudem gab es nach einem Duell von Sehrou Guirassy und Jonas David die Forderung nach einem Handelfmeter – die Hand des Hamburgers war allerdings nicht am Ball (10.). Nach 23 Minuten hätte der VfB dann erhöhen müssen, doch der frisch fest verpflichtete Guirassy scheiterte freistehend am herausgelaufenen HSV-Keeper Heuer Fernandes.
Heuer Fernandes hält Hamburg im Spiel
Der HSV taumelte weiterhin über das Stuttgarter Geläuf. In der 25. Minute war der Stuttgarter Enzo Millot auf dem Weg mit dem Ball aus dem gegnerischen Strafraum. Ludovit Reis stellte völlig überflüssigerweise sein Bein in den Laufweg, was Schiedsrichter Tobias Welz korrekterweise mit einem Elfmeter ahndete. Doch auch hier versagten dem Mann aus Guinea die Nerven: Heuer Fernandes tauchte nach links ab und kratzte den Ball aus der Ecke (27.).
Das Spiel ging ungeachtet dessen weiter nur auf ein Tor. Erneut setzte sich der starke Chris Führich auf der linken Seite durch und zog nach innen, doch seinen strammen Abschluss konnte Heuer Fernandes mit einem grandiosen Reflex über die Latte lenken (29.). Auf der anderen Seite dauerte es 37 Minuten bis zum ersten ernstzunehmenden Abschluss, doch der bedrängte Schuss von Jean-Luc Dompé aus 14 Metern ging klar links am Tor vorbei. Da erneut Mavropanos die letzte Chance des ersten Durchgangs per Kopf knapp verpasste (45.+1), blieb es zur Pause beim 1:0.
Zweite Halbzeit: Klassenunterschied in Cannstatt
Trotz einer weitesgehend verkorksten ersten Hälfte vertraute HSV-Trainer Tim Walter den selben elf Hamburgern. Auch an der Statik des Spiels änderte sich wenig: Der VfB konnte sich vergleichsweise einfach durch die Hälfte der Gäste kombinieren. Eine Flanke von Enzo Millot von der linken Seite fand den völlig freien Josha Vagnoman am langen Pfosten, der ohne Probleme einschob – das 2:0 für den VfB (51.)!
Der HSV wankte von Fehler zu Fehler und kassierte direkt den nächsten Gegentreffer: Wieder reichte eine Ecke von Borna Sosa, um für Chaos zu sorgen. Sehrou Guirassy kam erneut frei zum Kopfball, diesmal platzierte er den Ball gut in die lange, rechte Ecke und ließ seinem Dauerkontrahenten Daniel Heuer Fernandes keine Chance – der dritte Treffer für die Schwaben (54.).
Suhonen verliert die Nerven
Der HSV war defensiv so beschäftigt, dass es fast eine Stunde dauerte, bis man selbst das erste Mal offensiv gefährlich wurde. Eine lange Flanke fand den Kopf von Top-Stürmer Robert Glatzel, doch dessen Kopfball blieb an VfB-Schlussmann Florian Müller und dem Außenpfosten hängen (58.).
Wenige Minuten später kam es noch dicker für den Zweitligisten: Der gerade eingewechselte Anssi Suhonen trat Josha Vagnoman mit offener Sohle auf den Oberschenkel und sah dafür von Schiedsrichter Welz völlig zurecht die glatt rote Karte (69.). Da die eingewechselten Tiago Tomas (82.) und Luca Pfeiffer (89.) sowie Konstantinos Mavropanos (90.+1) weitere Chancen vergaben, blieb es beim leistungsgerechten 3:0.
Flashscore-Spieler des Spiels: Borna Sosa
Einmal mehr war Außenverteidiger Borna Sosa der Unterschiedsspieler des VfB Stuttgart. Zwei Tore bereitete der Kroate direkt vor, unzählige Angriffe leitete er mit seinen cleveren Läufen auf der linken Außenbahn zudem ein. Sein Einfluss trug einen entscheidenden Anteil dazu bei, dass der VfB bereits mit eineinhalb Beinen den Klassenerhalt geschafft hat.