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Zorniger wütet gegen eigenen Torwart - und entschuldigt sich öffentlich

Aktualisiert
Alexander Zorniger sucht die Konfrontation mit Torwart Nahuel Noll.
Alexander Zorniger sucht die Konfrontation mit Torwart Nahuel Noll.ČTK/imago sportfotodienst/Sportfoto Zink/Daniel Marr
Fürths Trainer Alexander Zorniger sorgt mit heftiger Kritik an seinem Torwart Nahuel Noll für Aufsehen.

Zuerst wütete Alexander Zorniger ungewohnt schroff gegen seinen "jungen Spritzer" Nahuel Noll - dann kam der Gegenschlag von Sven Ulreich. "Unfassbar solch eine Aussage von einem Trainer in der Öffentlichkeit", kritisierte der Ersatzkeeper des FC Bayern in den Sozialen Medien den heftigen Ausbruch von Fürths Coach nach dem 1:1 gegen den SC Paderborn.

Was war passiert? Der 21 Jahre alte Noll hatte mit einem groben Schnitzer den späten Ausgleich durch Adriano Grimaldi (81.) verschuldet und Zorniger damit auf die Palme gebracht. Er drohte dem neuen Kleeblatt-Keeper sogar unverhohlen mit der Bank. "Den Fehler sollte er nicht noch einmal machen, sonst kann sein Berater gern bei mir anrufen und fragen, warum er nicht mehr spielt", sagte Zorniger.

Gerhard Poschner ist der Berater von Noll. Der frühere Profi reagierte bei skysport.de am Sonntag gelassen: "Alles halb so wild. Eine berechtigte Kritik von Alex, mit viel Emotion dabei, was unmittelbar nach dem Spiel eben auch passieren kann. Nahuel hat einen Fehler gemacht und wird daraus definitiv lernen."

Vorwurf der Arroganz

Doch damit nicht genug. Der 56-Jährige war im Sky-Interview nicht zu beruhigen. Nach dem 1:0 durch Luca Itter (49.) sei Paderborn "tot" gewesen, "da hatten wir sie total im Griff - bis dann einer von uns gemeint hat, er muss was machen, wo wir schon seit Wochen sagen, dass wir das nicht sehen wollen."

Er sei grundsätzlich "sehr zurückhaltend mit Kritik an meinen Spielern, aber das ist eine inakzeptable Situation", polterte Zorniger weiter. Er sei "maßlos geladen. Ich war schon lange nicht mehr so geladen auf einen einzelnen Spieler, weil es auch mit der Arroganz dieser jungen Spritzer zu tun hat, die auch mal Dinge aufnehmen müssen."

Dass Noll danach noch das Remis rettete? "Das ist Journaille-Denke", entgegnete der Trainer dem Sky-Reporter. Das gebe seinem Torwart "doch nicht das Recht, dass er das zu einem anderen Zeitpunkt nicht macht. Er ist nicht dafür da, so eine Situation zu verschulden." Noll hatte den Ball gegen Grimaldi vertändelt, der den Bock von Fürths Keeper eiskalt ausnutzte.

Zorniger entschuldigt sich

Am Sonntag drückte Zorniger jedoch auf die Bremse. In einem auf Social Media geposteten Video entschuldige er sich öffentlich, denn "ihm seien die Emotionen total durchgegangen. Das war überhaupt nicht notwendig."

Er habe sich auch persönlich beim von der TSG Hoffenheim ausgeliehenen Noll und der Mannschaft entschuldigt. "Das ist noch nicht ganz so oft passiert, aber ich glaube, in der Sache war es notwendig." Sein Umgang mit den Spielern sei manchmal grenzwertig, aber immer vom Willen angetrieben, "den Spieler auch weiterzubringen. Das ist mir in der Situation nicht gelungen."    

Zum Match-Center: Fürth vs. Paderborn