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Die afrikanische Super League, die mit dem Segen der FIFA ins Leben gerufen wurde

Die Spieler von Petro Luanda und Mamelodi Sundowns betreten vor ihrem Spiel das Feld.
Die Spieler von Petro Luanda und Mamelodi Sundowns betreten vor ihrem Spiel das Feld.AFL
Die europäische Idee einer Super League ist nicht aufgegangen und hat sogar einen Streit ausgelöst, der bis vor Gericht ging. Auf dem afrikanischen Kontinent hingegen hat Gianni Infantino dem Wettbewerb, dessen erste Ausgabe im Oktober begann und im November endet, seine Unterstützung gegeben.

Es war vielleicht eine der umstrittensten Ideen im europäischen Fußball. Am 18. April 2021 kündigten zwölf Vereine die Gründung einer europäischen Superliga an, was bei den Fans für Empörung sorgte. Die UEFA und FIFA schreiteten ein und gingen gegen die Dissidenten vor.

Auf dem afrikanischen Kontinent hingegen stieß eine ähnliche Idee auf keinen Widerstand. Im Gegenteil, Gianni Infantino war letzte Woche sogar beim Eröffnungsspiel der African Super League (AFL) anwesend.

Die FIFA und der CAF ziehen an einem Strang

Die AFL ist ein gemeinsames Projekt der FIFA und der Konföderation des afrikanischen Fußballs (CAF) und soll der wichtigste Klubwettbewerb des Kontinents werden, auch wenn sie, wie CAF-Chef Patrice Motsepe versichert, nicht die afrikanische Champions League oder den Konföderationen-Pokal (das afrikanische Pendant zur Europa League) ersetzen soll.

Anlässlich des 80-jährigen Bestehens von TP Mazembe, dem größten Verein der Demokratischen Republik Kongo und Afrikas, wurde diese Idee im November 2019 geboren. FIFA-Präsident Gianni Infantino, der damals im Land war, bestätigte die Pläne für einen neuen Wettbewerb. Dieser wurde schließlich im vergangenen August auf einer Sitzung des CAF-Exekutivkomitees bestätigt.

Der AFL-Pokal
Der AFL-PokalAFL

Der ursprüngliche Plan sah 24 Mannschaften aus 16 Ländern vor (das Qualifikationsverfahren wurde nicht festgelegt), die in drei Gruppen (Nord, Mitte und Süd) mit je acht Mannschaften aufgeteilt werden sollten. In zwei Runden mit insgesamt 193 Spielen, beginnend im August 2023 und mit dem Finale im Mai 2024, sollte der Wettbewerb seinen Sieger finden.

Die große Attraktion wäre das Preisgeld: 100 Millionen US-Dollar (rund 94 Millionen Euro) würden für den Wettbewerb bereitgestellt. Der Sieger hätte Anspruch auf rund 11 Millionen Euro (viel mehr als die 3,8 Millionen, die Al Ahly für den Gewinn der Champions League erhielt). Darüber hinaus verpflichtete sich die CAF, jedem der 54 Verbände jährlich 1 Million US-Dollar (ca. 943.000 Euro) zukommen zu lassen, die für Ausbildungs- und Infrastruktur-Entwicklungsprogramme verwendet werden sollten.

Große Pläne - Leere Versprechen

Ein ehrgeiziger Plan, der bisher nicht in die Tat umgesetzt wurde. Die African Super League wurde im Januar dieses Jahres ins Leben gerufen, allerdings mit einem anderen Format: Acht Vereine, zwei K.O.-Runden mit Hin- und Rückspiel (einschließlich Finale), die im Oktober beginnen und im November enden.

Al Ahly (Ägypten), TP Mazembe (DR Kongo), Ésperance Tunis (Tunesien), Wydad Casablanca (Marokko), Enyimba (Nigeria), Petro Luanda (Angola), Simba (Tansania) und Mamelodi Sundowns (Südafrika, dessen Präsident ebenfalls Präsident des CAF ist) sind die ersten Mannschaften, die sich in diesem Wettbewerb beweisen wollen.

Auch das Preisgeld ist deutlich gesunken: Der Sieger erhält nur noch 4 Millionen US-Dollar (3,8 Millionen Euro), der unterlegene Finalist 2,4 Millionen Euro, die Halbfinalisten erhalten 1,6 Millionen Euro und die in der ersten Runde geschlagenen Mannschaften 850.000 Euro.

Die vier Halbfinalisten stehen bereits fest: Wydad setzte sich gegen Enyimba durch und trifft nun auf Ésperance Tunis, das TP Mazembe ausschaltete; Mamelodi Sundown ließ Alexandre Santos' Petro Luanda hinter sich und trifft nun auf Al Ahly, das Simba ausschaltete.

Die Rückspiele der ersten Runde.
Die Rückspiele der ersten Runde.Flashscore