60 Jahre Bundesliga: Wolfgang Overath sieht Gründung als Glücksfall an
Die Bundesliga habe die Spieler "erst richtig nach vorn gebracht und geprägt, sodass sie sich in ihrer Persönlichkeit viel besser entwickeln konnten als zuvor", betonte der dreimalige WM-Teilnehmer.
Bis dahin sei über die fünf Oberligen als höchste Spielklassen wenig bekannt gewesen. Dagegen habe die Bundesliga den Fußball für die gesamte Bundesrepublik interessant gemacht, "auch die Nationalmannschaft profitierte davon. Meiner Meinung nach hatten wir bei den Weltmeisterschaften 1966, 1970 und 1974 die beste Zeit unserer Nationalmannschaft überhaupt - mit der Vizeweltmeisterschaft in England, Platz drei in Mexiko und dem Titelgewinn bei der Heim-WM", sinnierte der langjährige Mittelfeldstar des 1. FC Köln, der am 24. August 1963 als 19-Jähriger bei den Geißböcken beim 2:0-Erfolg beim 1. FC Saarbrücken zum Einsatz kam und einen Treffer erzielte.
Beckenbauer als DAS Bundesliga-Gesicht
Der überragende Bundesliga-Spieler der Geschichte war für Overath "Kaiser" Franz Beckenbauer (Bayern München und Hamburger SV): "Bis zum heutigen Tag ist Franz Beckenbauer für mich das Gesicht und die überragende Persönlichkeit der Bundesliga - nicht nur als Mensch, sondern als bei Weitem bester Spieler, den wir je in Deutschland hatten."
Overath weiß, dass er dem Fußball in der Bundesliga viel zu verdanken hat. "Im Nachhinein war es das Beste, was mir passieren konnte. Der Fußball hat mir alle Türen geöffnet! Und mir die Möglichkeit gegeben, mein größtes Hobby ab dem Start der Bundesliga zu meinem Beruf zu machen", erläuterte Overath, der später auch Klub-Präsident des 1. FC Köln gewesen war.