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Bundesliga: Hertha BSC taumelt nach Debakel in Köln dem Abstieg entgegen

SID
Das könnte es für Hertha schon gewesen sein: Die Spieler schleichen nach der Pleite in Köln vom Platz.
Das könnte es für Hertha schon gewesen sein: Die Spieler schleichen nach der Pleite in Köln vom Platz.Profimedia
Hertha BSC steht nach einem weiteren fehlerhaften und desaströsen Auftritt dicht vor dem ersten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga seit elf Jahren. Die Mannschaft von Trainer Pal Dardai verlor ein wildes und turbulentes Spiel beim 1. FC Köln 2:5 (2:3) und schwebt als Tabellenletzter in höchster Gefahr. Der Rückstand auf den 15. Platz beträgt zwei Spiele vor Ende der Saison fünf Punkte - Hertha kann bei ungünstigem Verlauf schon an diesem Wochenende keine realistische Chance mehr auf den Klassenerhalt haben.

Berlin offenbarte eklatante Defensivschwächen und war vor allem bei Kopfbällen höchst anfällig. Dies bestraften der langjährige Hertha-Stürmer Davie Selke (8.), Timo Hübers (39., 69.), Ellyes Skhiri (43.) und Denis Huseinbasic (81.). Köln hätte noch deutlich öfter treffen können, Gäste-Torhüter Oliver Christensen rettete aber mehrfach stark. Für Hertha waren Lucas Tousart (18.) und Stevan Jovetic (33.) erfolgreich.

Zum Match-Centre: Köln vs. Hertha

Hertha BSC: Viel Herz, aber wenig Klarheit

Für die finanziell angeschlagenen Berliner hätte der Abstieg aus der Bundesliga gravierende Folgen, schon jetzt ist die wirtschaftliche Lage bedrohlich. Die Süddeutsche Zeitung hatte unter der Woche von möglichen Lizenzproblemen berichtet. "Geld haben wir nicht", gab auch Coach Dardai zu: "Aber wir haben eine Menge Herz."

Das bewiesen seine Spieler in Köln zunächst, sie ließen sich vom frühen Rückstand durch Selke nicht verunsichern. Bei der Aktion verletzte sich Innenverteidiger Filip Uremovic, auch Selke musste wenig später angeschlagen vom Feld. Hertha gelang der schnelle Ausgleich durch Tousart, der nach einer starken Aktion von Marco Richter den Nachschuss verwertete.

Köln riss in der Folge die Kontrolle an sich, ließ aber viele Chancen ungenutzt - oder scheiterte an Christensen, der unter anderem gegen Kingsley Schindler (26.) rettete. Mitten in dieser Kölner Drangphase verwertete Jovetic einen Konter zur überraschenden Führung, die Hertha aber keine Sicherheit brachte.

Starke Kölner holen sich Führung zurück

Hübers glich nach einem Freistoß per Kopf aus, Berlins Dodi Lukebakio applaudierte anschließend höhnisch in Richtung des Vierten Offiziellen Tobias Reichel - die Berliner hatten bei der Entstehung des Freistoßes kein Foul gesehen. Skhiri schockte die Gäste noch vor der Pause.

Wer eine Trotzreaktion der Berliner erwartet hatte, wurde im zweiten Durchgang enttäuscht. Stattdessen stand weiter Christensen im Mittelpunkt, der Däne bewahrte sein Team mit sensationellen Paraden gegen Steffen Tigges (51.), Jan Thielmann (58.) und Dejan Ljubicic (59.) zunächst vor weiteren Gegentreffern. Bei Hübers' Kopfball an die Latte (59.) wäre er aber machtlos gewesen.

Bundesliga: Köln siegt hochverdient - Dardai resigniert

Hertha ließ den Kölner Sturmlauf weitgehend tatenlos über sich ergehen und kam kaum in die Zweikämpfe. Dennoch hatte Jessic Ngankam die riesige Ausgleichschance, scheiterte nach einem Fehler von Jonas Hector aber an Marvin Schwäbe (63.). Auf der Gegenseite verwandelte Hübers artistisch, Huseinbasic stand später im Strafraum ganz frei.

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"Letzte Woche waren wir defensiv stark. Heute haben wir zwei schöne Tore gemacht, aber gar nichts defensiv hinbekommen. Es war nicht genug, um hier heute etwas herauszuholen", wetterte ein enttäuschter Dardai nach der Partie, der letzte Woche noch von vier Siegen geträumt hatte: "Neue Planung: Erstmal müssen wir abwarten, was am Spieltag passiert, dann schauen wir weiter. Wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand."