Bereits in der vergangenen Saison zeigte der Verein einen modernen Fußball, der die Fans begeisterte. Xabi Alonso hat in nur wenigen Monaten ein attraktives, vielseitiges und effektives Spielsystem eingeführt, der Bayer aktuell erstmals seit den frühen 2000er Jahren wie einen ernstahften Kandidaten für die deutsche Meisterschaft aussehen lässt.
Alonso selbst war in seiner Profikarriere nicht nur ein brillanter Mittelfeldspieler (701 Einsätze, 43 Tore und 67 Vorlagen). Sondern auch ein Spieler, der unter legendären Trainern spielte. Wir haben die wichtigsten Trainer in der Karriere Alonsos und die jeweilige Beziehung zum Mann aus Tolosa zusammengefasst.
Rafa Benitez - Liverpool (2004-2009)
Einer der wichtigsten Titel, den Alonso als Spieler gewann, war die Champions League im Jahr 2004. Denn es war seine erste. Nach einem 0:3-Rückstand im Finale in Istanbul gegen den AC Mailand drehte Liverpool den Spieß um und erzwang nach einem 3:3-Unentschieden in der regulären Spielzeit ein Elfmeterschießen.
In diesem setzten sich die Reds dann durch. Alonso spielte unter Benitez an der Anfield Role eine tragende Rolle.
Der Madrider Trainer bevorzugte ein körperbetontes System, ganz im Stil des englischen Fußballs. Alonso übernahm die Rolle des "Box-to-Box"-Spielers, körperbetont und aggressiv. Dabei war er jedoch zumeist eher damit beschäftigt, den Ball zu verteilen und das Spiel zu organisieren. Die Balleroberungen überließ er anderen Mitspielern wie Luis Garcia oder Javier Mascherano, der 2006 zu Liverpool wechselte.
Manuel Pellegrini - Real Madrid (2009-2010)
Pellegrini trainierte Real Madrid nur eine Saison lang. Er gewann 36 Spiele, holte 5 Unentschieden und verlor 7. Seine Zahlen waren also nicht unbedingt schlecht. Allerdings verlor er die LaLiga gegen Barcelona, ließ einige Punkte unnötig liegen und verpasste es, dem Spiel der "Blancos" seinen Stempel aufzudrücken.
Florentino Perez nutzte diese Spielzeit, um mehrere Spitzenspieler zu verpflichten. Xabi Alonso war einer von ihnen. Der Mittelfeldspieler stand schnell in der Startelf und absolvierte 41 Spiele unter Pellegrini.
Jose Mourinho - Real Madrid (2010-2013)
Nach einigen erfolglosen Jahren, in denen der Verein im Schatten von Pep Guardiolas Barcelona stand, verpflichtete Madrid Jose Mourinho, der mit der Vita des UEFA Champions League-Siegs mit Underdog Inter Mailand im Santiago Bernabeu ankam. Es überrascht nicht, dass der Portugiese Alonso eine Hauptrolle zuwies. Khedira, Lass Diarra, Gago oder Granero hielten ihm daneben den Rücken frei.
Unter Mourinho gewann Alonso einen Ligatitel, einen Superpokal und eine Copa del Rey. Er erreichte das Halbfinale der Champions League, in dem er gegen die Bayern verlor. In den drei Jahren unter Mourinho absolvierte er jeweils mehr als 40 Spiele pro Saison.
Carlo Ancelotti - Real Madrid (2013-2014)
Eine der besten Saisons sollte Xabi Alonso im Trikot der "Königlichen" 2013/2014 erleben. In diesem Jahr gewann Real Madrid nach mehr als einem Jahrzehnt des Wartens wieder die Champions League, nachdem man Atletico Madrid in einem epischen Finale besiegt hatte. Carlo Ancelotti, der anfangs in Frage gestellt wurde, stellte eine eingeschweißte Mannschaft zusammen, die sowohl Tiki-Taka, als auch Defensiv-/Umschaltspiel in ihrem Repertoire hatten.
Alonso kam unter Ancelotti auf 42 Einsätze, bevor er zu Bayern München wechselte. Dort wartete Pep Guardiola auf ihn.
Pep Guardiola - Bayern München (2014-2016)
Alonso verließ Real Madrid in Richtung Deutschland, eine physisch stärkere Liga. Auch in der Allianz-Arena übernahm er eine herausragende Rolle und etablierte sich schnell in der Startformation. Alonso absolvierte 117 Spiele für die Bayern und gewann in nur drei Jahren drei deutsche Meisterschaften, einen Pokal und einen Supercup.
Vicente del Bosque - Spanien (2008-2014)
Alonso ist in Spanien als einer der wenigen Spieler in Erinnerung geblieben, die es geschafft haben, sich auf dem Höhepunkt der Ära von Sergio Busquets, Xavi Hernandez und Andres Iniesta einen Platz im Mittelfeld von "La Roja" zu sichern. Vicente del Bosque nutzte die Stärken von Alonso und setzte ihn als Mittelfeldspieler ein, wobei er Iniesta oft etwas weiter nach vorne schob.
Dieser taktische Schachzug war einer der Faktoren, die es Spanien ermöglichte, die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika zu gewinnen. Im Finale wurde Alonso von De Jong mit einem kampfsportähnlichen Tritt getroffen. Alonso gewann auch die EM 2012 und die EM 2008 (unter Luis Aragones).