Start missglückt: Punktlos-Klubs Kiel und St. Pauli - Aufgeben gilt nicht
Null Punkte. Schon elf Gegentore. Doch aufgeben gilt nicht für Marcel Rapp. "Es wäre Blödsinn zu sagen, wir wollen lieber zweite Liga spielen", sagte der Trainer von Holstein Kiel. Genau wie der zweite, ebenfalls noch punktlose Aufsteiger FC St. Pauli geben sich die Störche in der harten Bundesliga-Realität weiter angriffslustig.
"Das ist kein Endspiel"
Im vierten Spiel auf der großen Bühne sollen für die Kieler nun Punkte her, mit dem VfL Bochum (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) wartet erstmals ein Gegner auf Augenhöhe. "Wir sind davon überzeugt, dass wir eine Chance haben, dort zu gewinnen", sagte Rapp, doch selbst die vierte Pleite in Serie wäre kein Weltuntergang. "Das ist kein Endspiel", sagte Rapp: "Wenn wir dort verlieren, ist es nicht so, dass die Messe schon gelesen ist".
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Denn natürlich wussten die Kieler, was da in der Bundesliga auf sie zukommen würde - eben auch mal ein 1:6 gegen Bayern München wie zuletzt. An der Waterkant war klar, dass es von Anfang an gegen den Abstieg geht. Genau wie bei St. Pauli, die Kiezkicker sind ja auch noch ohne Zählbares. Das sei zwar "brutal frustrierend", sagte Mittelfeldmann Carlo Boukhalfa, aber "es bringt nichts, den Kopf hängenzulassen. Wir haben eine funktionierende Mannschaft und fallen nicht auseinander. Die Punkte werden noch kommen." Am besten schon gegen RB Leipzig am Sonntag (19.30 Uhr/DAZN).
Zum Match-Center: St. Pauli vs. RB Leipzig
Fehlt bei den Aufsteigern schlichtweg die Qualität?
Leidenschaft, Wille, Einsatz - Grundlegendes stimmt im hohen Norden. Aber die Qualität in der Bundesliga ist eben doch eine andere, zudem haben beide Klubs (Philipp Sander und Tom Rothe in Kiel, Marcel Hartel und Trainer Fabian Hürzeler bei St. Pauli) vor der Saison wichtiges Personal verloren. Das macht die ohnehin riesige Aufgabe nicht unbedingt einfacher.
Und dennoch: "Die Stimmung ist weit weg von schlecht. Wir sind gut drauf, wissen um die Aufgabe, die ansteht", sagte Rapp vor dem ersten Duell der Kieler gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt. Während es das Startprogramm von Holstein wirklich in sich hatte, stand St. Pauli mit dem 1. FC Heidenheim, Union Berlin und dem FC Augsburg nicht unbedingt vor unlösbaren Aufgaben - und blieb dennoch punktlos.
"Wenn du auf die Gegner guckst, hatten wir schon darauf gesetzt, dass wir Punkte holen", sagte Karol Mets: "Deswegen sind wir natürlich schwer enttäuscht, dass das nicht geklappt hat." Doch aufgeben gilt nicht in der Bundesliga. Und so gab Rapp die Richtung vor: "Wir müssen weiter alle wachsen".