Torlose Kiezkicker: Doch FC St. Pauli hofft auf Pokal-"Sensation" gegen RB Leipzig
"Wir sind frustriert. Wir wollten das Spiel gewinnen, ganz egal wie", sagte Irvine nach dem 0:0 gegen den VfL Wolfsburg: "Wir müssen weiter an uns glauben, denn wir haben die Qualität. Wir werden unsere Tore schon noch machen."
Sie rannten, sie bissen, sie gaben alles - und müssen doch ein historisches Negativerlebnis wegstecken. Erstmals blieb St. Pauli in den ersten vier Heimspielen einer Bundesliga-Saison torlos. Dabei waren die Möglichkeiten gegen alles andere als überragende Wölfe diesmal gut wie nie.
"Die Chancen, die wir uns herausgespielt haben, reichen für zwei Spiele", sagte Trainer Alexander Blessin, der mit dem Killerinstinkt seines Teams etwas haderte: "Was zu der guten Leistung gefehlt hat, war ein Tor." Die Ansätze beim Aufsteiger waren da, keine Frage. Allzu oft fehlte in den entscheidenden Momenten aber einfach die nötige Präzision oder Kaltschnäuzigkeit.
"Funktioniert einfach nicht"
"Sinnbildlich waren zwei Situationen von Johannes Eggestein. Erst schließt er mit links ab, was vollkommen richtig war. Fünf Minuten später hat er den Ball auf dem starken rechten Fuß und dann legt er mannschaftsdienlich rüber zu Danel Sinani. Das war sehr schade", sagte Blessin.
"Manchmal gibt es Phasen, in denen es vor dem Tor einfach nicht funktioniert", sagte Eggestein - und so bleiben die Kiezkicker im Tabellenkeller stecken. Doch aufgeben gilt nicht an der Waterkant. Natürlich nicht.
"Wenn die Jungs so weiterarbeiten und spielen, werden die Tore auch kommen. Davon bin ich zu hundert Prozent überzeugt", sagte Blessin. Und vielleicht hilft es ja, dass sein Team am Dienstag (18.00 Uhr/Sky) im DFB-Pokal bei RB Leipzig ran muss, auswärts traf St. Pauli in der Bundesliga ja schon fünf Mal. Beim Pokalsieger von 2022 und 2023 sei unter Umständen "schon was zu holen und wir wollen da einen schönen, offenen Fight" liefern, sagte Blessin, um am Ende möglichst "eine kleine Sensation" zu schaffen.