Um Punkt 11.00 Uhr hatte die Schnitzeljagd ein Ende. "Xavi bleibt bei RB Leipzig!", schrieben die Sachsen über ihren Coup in den Sozialen Medien. Mit einem klingelnden Telefon (Torjubel), Bildern aus Amsterdam (Geburtsstadt) und einem Löwen (großes Rückentattoo) hatte der Fußball-Bundesligist seine Fans auf die erneute Leihe des Offensivkünstlers eingestimmt - und damit gleichzeitig jegliche Spekulationen um einen Wechsel des Niederländers zum FC Bayern beendet.
"Xavi und RB Leipzig – das hat einfach von Anfang an gepasst", betonte Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer, der den ersten großen Erfolg seiner noch jungen Amtszeit feiern darf. Der heiß begehrte 21-Jährige wird für ein weiteres Jahr vom französischen Meister Paris St. Germain ausgeliehen, im Kampf um Titel ist seine Zusage trotz namhafter Konkurrenz ein Ausrufezeichen. Obwohl es keine Kaufoption gibt.
"Dafür, dass schon geschrieben wurde, dass Xavi sich mit anderen Vereinen einig ist und die Ablösesummen schon feststeht, sieht es gar nicht so schlecht aus für uns", hatte Trainer Marco Rose bereits vor einigen Tagen auf der US-Reise gesagt. Mit 23 Scorerpunkten in der abgelaufenen Bundesliga-Saison und einer starken EM hatte Xavi das Interesse zahlreicher Spitzenklubs geweckt. Auch der deutsche Rekordmeister Bayern München soll dazu gezählt haben, Sportvorstand Max Eberl bekam von seinem früheren Schützling jedoch einen Korb.
Wichtiges Puzzlestück für den Kader
Die Entwicklung sei "noch nicht am Ende", betonte Rose, der sich freute, dass Xavi "für sich entschieden hat, bei uns Führungsspieler zu werden, Verantwortung zu übernehmen, um dann irgendwann vielleicht den nächsten Schritt zu gehen". Bei RB ist Xavi ein Stammplatz garantiert, den er in Paris oder München nicht selbstverständlich hätte. Sein Vertrag bei PSG läuft bis 2027.
"Alles, was ich mir von meinem Wechsel nach Leipzig erhofft habe, ist eingetreten. Ich habe von Anfang an ein tolles Team vorgefunden, von allen das volle Vertrauen gespürt und mich so als Spieler und Mensch weiterentwickeln können – RB Leipzig bietet dafür einfach das perfekte Umfeld", sagte Xavi, der die Rückennummer 10 erhält.
Für den RB-Kader ist Xavi ein wichtiges Puzzlestück - zumal Europameister Dani Olmo vor dem Abschied steht, der zweite geniale Offensivspieler. Olmo soll sich mit dem FC Barcelona bereits einig sein, der Transfer hakt jedoch.
Die Katalanen hatten eine Ende Juli ausgelaufene Ausstiegsklausel im Vertrag des EM-Stars verstreichen lassen, um anschließend auf eine günstigere Ablösesumme als die von Leipzig ursprünglich angesetzten 60 Millionen Euro zu drängen. Leipzig aber bleibt hartnäckig - und wurde dafür zumindest bei Xavi schon belohnt.
Der Niederländer bedankte sich für die "Wertschätzung, wie sich der Club seit Monaten sehr klar, aber auch diskret um mich bemüht und mir einen eindeutigen Plan für die kommende Saison aufgezeigt hat". Darin, betonte Xavi, wolle er mit RB "oben angreifen".