Blut, Verzweiflung und Grundschul-Fehler: Schlaglichter zur Champions League
DEUTSCHES DUELL
Am Ende floss das Blut bei Kai Havertz, und das war ein ganz passendes Bild. Der FC Arsenal hatte sich beinahe 100 Minuten lang an Inter Mailand abgearbeitet, Havertz selbst rieb sich im privaten Duell mit Yann Bisseck auf, musste letztlich gar mit einer Platzwunde vom Feld - der Mann aus der Kölner Jugend hatte den Mann aus der Leverkusener Jugend an diesem Abend im Griff.
Arsenal verlor mit 0:1, es war die erste Niederlage für die Gunners, Inter dagegen bleibt ungeschlagen und ohne Gegentor. Für die Entscheidung sorgte übrigens ein Mann aus der Karlsruher Jugend: Hakan Calhanoglu traf per Handelfmeter.
NUTZLOSE DOMINANZ
L'Equipe hatte das Schlagwort für Frankreichs teuersten Fußball-Klub schnell gefunden. "Verzweifelt", das sei die Gemütslage bei Paris Saint Germain, titelte die Fachzeitschrift. Und so sahen sie ja auch aus am Mittwochabend um kurz vor Elf, Gianluigi Donnarumma, Achraf Hakimi, Vitinha oder Trainer Luis Enrique: 22:4 Torschüsse konnte PSG gegen Atletico Madrid vorweisen, am Ende standen 1:2 Tore. Und das entscheidende fiel mit dem Schlusspfiff. Paris, diese Millionentruppe, liegt nun als einziges der vier französischen Teams außerhalb der Achtelfinal- und Play-off-Plätze.
BRETONISCHES MÄRCHEN
Welcher Klub hat noch nie einen Titel gewonnen, spielt erstmals Champions League, setzt im Sturm auf den Ex-Mainzer Ludovic Ajorque - und hat schon so viele Punkte gesammelt, wie der FC Bayern, der VfB Stuttgart und RB Leipzig zusammen? Stade Brest war einer der Überraschungsgäste in der neuen Königsklasse, und nun kommt der kleine Klub aus der Bretagne überraschend gut zurecht.
Zum Match-Center: Sparta Prag vs. Stade Brest
Rang 4 von 36 Mannschaften, nur der weiter makellose FC Liverpool hat noch mehr Zähler auf dem Konto. Ein Realitätscheck dürfte die zweite Hälfte der Vorrunde werden, Brest trifft noch auf den FC Barcelona und Real Madrid.
AUS LIEBE ZUM SPIEL
Und vor allem Barcelona ist gerade die wohl komplizierteste Aufgabe für jeden Gegner. Hansi Flicks Mannschaft schießt seit Ende September in jedem einzelnen Spiel drei bis fünf Tore, am Mittwoch machte sie in Belgrad damit weiter: 5:2 gegen Roter Stern, auch im Schongang hatte Barca keinerlei Probleme. "Das Team spielt so gut, weil es den Fußball liebt", sagte Flick: "Wir wollen diese Form halten."
SCHULHOF STATT CHAMPIONS LEAGUE
Tyrone Mings ist 31 Jahre alt, misst fast zwei Meter, ist seit elf Jahren Profi und hat für England gespielt. Am Mittwochabend allerdings unterlief ihm "ein Fehler, den normalerweise ein Grundschulkind auf dem Schulhof begeht". So kommentierte die Daily Mail.
Passiert war Folgendes: Aston Villas Verteidiger nahm einen Ball in die Hand, den sein Torwart ihm zugespielt hatte. Der folgende Elfmeter brachte die 0:1-Niederlage in Brügge und Villas erstes Gegentor im Wettbewerb. "Das ist der größte Fehler, den ich in meiner Karriere je gesehen habe", sagte Trainer Unai Emery später. Der Spanier schaut wohl selten 2. Bundesliga: Vor einem Monat passierte ähnliches im Spiel zwischen dem 1. FC Magdeburg und Greuther Fürth gleich zweimal.