Leipzig droht das Aus: "Brauchen gar nichts schönreden"
Während die Schotten rund um das Stadion mit lautem Feuerwerk den "Guy-Fawkes-Day" zu Ehren eines katholischen Offiziers feierten, herrschte bei den RB-Bossen merklich Katerstimmung. Vier Pleiten aus vier Spielen. Keine Punkte zur Halbzeit der Ligaphase. "Da brauchen wir auch gar nichts schönreden, weil das absolut nicht unser Anspruch ist. Das ist enttäuschend. Ich hoffe auch, dass jeder verstanden hat, was das bedeutet", sagte Schäfer.
Zum Match-Center: Celtics vs RB Leipzig
Zunächst heißt es, dass RB weiter ganz unten in der 36er-Tabelle der Königsklasse festhängt und Gefahr läuft, sogar die Play-offs zu verpassen. Schäfer rechnete es selbst vor: "Es sind noch vier ausstehende Spiele, noch zwölf Punkte zu vergeben. Da müssen wir mindestens drei gewinnen." Nur so lässt sich vielleicht noch zumindest Platz 24 erreichen, der zur Teilnahme an der Qualifikationsrunde für das Achtelfinale genügen würde.
Schwergewichte folgen
Nach den bisherigen Niederlagen gegen Schwergewichte wie Atletico Madrid, Juventus Turin oder den FC Liverpool wird es nun aber kaum leichter, am 26. November geht es zu Inter Mailand. Deswegen war in Glasgow ein Sieg fest eingeplant. Stattdessen ließ RB sich von Celtic und dem mit einem Doppelpack überragenden Ex-Leipziger Jugendspieler Nicolas Kühn (35./45.+1) gnadenlos den Schneid abkaufen.
"Dass man nicht immer gewinnt, gehört zum Fußball dazu, aber die Art und Weise war nicht zufriedenstellend - und das Ergebnis schon gar nicht", urteilte Schäfer. Schon wieder, wie im Bundesliga-Topspiel bei Borussia Dortmund (1:2), schenkte Leipzig eine Führung her - das Tor von Christoph Baumgartner (23.) reichte nicht. "Wir schaffen es im Moment nicht, auf unser Level zu kommen als Mannschaft", sagte Trainer Marco Rose.
Auch Rose ratlos
Dies liegt natürlich unter anderem an der Verletzungsmisere. Es fehle, so Rose, "ein bisschen Kraft und Substanz. Wir haben keine einfache Phase - das spüre ich." Die so wichtigen Xavi Simons, Xaver Schlager und David Raum fallen länger aus, zuletzt auch Stamm-Innenverteidiger Castello Lukeba. Gleichzeitig saß Lukas Klostermann laut Rose bei Celtic trotz eines dicken Knies auf der Bank, Lutsharel Geertruida musste kurz vor Schluss mit einer Muskelverletzung raus.
Und nun? Rose, so sagte er selbst, sehe keine Alternative dazu, "einfach dranzubleiben und an uns zu glauben." Es wird viel Willenskraft brauchen, um zu verhindern, dass sich der Negativlauf auch in der Liga fortsetzt und der bislang so starke Tabellenzweite abrutscht. In einer solchen Lage, das weiß Rose mit Blick auf das Heimspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Borussia Mönchengladbach, gibt es ohnehin nur ein Gegenmittel. "Wir versuchen Ergebnisse zu holen", so der Trainer, "weil Ergebnisse helfen uns in der Phase enorm."