"Es hat sich unwirklich angefühlt" – so beschreibt der dänische Außenverteidiger Patrick da Silva seine Gefühle nach dem sensationellen Weiterkommen seines färöischen Teams Klaksvik in der Champions-League-Qualifikation. Ein sehr enges Spiel gegen den schwedischen Meister BK Häcken endete nach einem Elfmeterschießen mit der totalen Ekstase. Ein Elfmeterschießen, bei dem Patrick da Silva den dritten Elfmeter für die Färöer verwandelte.

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"Es war ein großes Drama von der ersten bis zur letzten Minute, bei dem alle Emotionen ins Spiel kamen" sagt der Verteidger.

Der Sieg der Färinger zählt unterdessen nicht nur für den Moment, sondern bedeutet auch, dass Klaksvik im Herbst an einer europäischen Gruppenphase teilnehmen. Wenn sie in der nächsten Qualifikationsrunde für die Champions League verlieren, haben sie die Chance, in der Europa League zu spielen. Sollte auch dies nicht gelingen, starten sie im schlimmsten Fall in der Gruppenphase der Conference League.

Es ist mehr als beeindruckend, dass die Insulaner so weit gekommen sind. Es ist auch das erste Mal überhaupt, dass eine Mannschaft von den Färöer Inseln an einer europäischen Gruppenphase teilnimmt. Entsprechend groß war die Freude nach dem Spiel am Mittwoch.

"Die Stimmung in der Mannschaft ist absolut überwältigend, und für einige ist sie auch sehr bewegend. Mit einer färöischen Fußballmannschaft Geschichte zu schreiben, ist großartig, und das konnte man auch bei vielen Spielern sehen, die nach dem Spiel Tränen in den Augen hatten", so da Silva.

Der 28-jährige Däne ist jedoch der Meinung, dass nicht nur er und sein Team über den historischen Erfolg begeistert sind. "Die Stimmung auf den Färöer Inseln ist fantastisch. Ich glaube, die Leute reden im Moment über nichts anderes". sagt er und fährt fort: "Im Moment findet in der Stadt ein Sommerfest statt, bei dem wahrscheinlich 10.000 Menschen da sind, um uns zu empfangen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie verrückt das sein wird."

Kristallklarer Spielplan und überragender Teamgeist

Klaksvik mag in den beiden vorangegangenen Runden als Außenseiter gehandelt worden sein, aber in den vier Spielen haben sie in der regulären Spielzeit nur zwei Tore kassiert, und das hat einen ganz besonderen Grund.

"Wir spielen einen einfachen Fußball, um uns taktisch nicht überraschen zu lassen. Wir sind gut in dem, was wir tun. Standardsituationen und lange Bälle, bei denen wir den zweiten Ball gewinnen und von dort aus angreifen. Gleichzeitig haben wir eine große Effizienz vor dem Tor gezeigt". sagt Patrick da Silva, der seine defensiven Teamkollegen lobt: "Wir sind wahnsinnig gut in der Verteidigung. Wir haben drei Manndecker, die alle Zweikämpfe im Strafraum gewinnen, was es den Gegnern sehr schwer macht, ein Tor zu erzielen."

Die solide Verteidigung und die effektive Offensive waren für die Färöer, die Geschichte geschrieben haben, von entscheidender Bedeutung. Da Silva weist aber auch darauf hin, dass trotz der vielen Teilzeitprofis im Team der Wille und die Geschlossenheit unglaublich stark sind. "Es ist eine ganz andere Kultur. In der Superliga ist das Verhältnis zwischen den Spielern sehr professionell, während es auf den Färöer-Inseln familiärer ist. Wir trainieren fünfmal pro Woche und bestreiten Spiele, sodass wir immer bereit sind, auch wenn einige der Spieler andere Jobs haben."

Wie weit führt der Weg der Underdogs?

Klaksvik hat nun vier Champions-League-Qualifikationsspiele ohne Niederlage überstanden, was beeindruckend ist, wenn man bedenkt, dass man in keinem dieser Spiele als Favorit ins Rennen ging. In der ersten Runde schalteten sie den Traditionsverein Ferencvaros nach einem souveränen 3:0-Sieg im schwierigen Auswärtsspiel in Ungarn aus, nachdem das erste Spiel auf den Färöer-Inseln 0:0 geendet hatte.

Am Mittwoch war BK Häcken an der Reihe, in der Champions League zum Opfer der wackeren Färinger zu werden. Auch hier endete das Hinspiel auf den Färöern 0:0, während das Rückspiel in Schweden erst im Elfmeterschießen entschieden werden musste, nachdem es nach der regulären Spielzeit 2:2 und nach der Verlängerung 3:3 stand.

Nun geht es gegen das norwegische Team aus Molde, und obwohl die Färöer erneut Außenseiter sind, glauben sie an ein weiteres Wunder. "Es gibt keinen in der Mannschaft, der nicht daran glaubt, dass wir weiterkommen können", sagt Patrick da Silva und fährt fort: "Wenn wir uns gut vorbereiten und die gleiche Leistung bringen wie in den ersten beiden Runden, dann haben wir auf jeden Fall eine Chance."

Der ehemalige Brøndby-Spieler glaubt nicht, dass Molde unbedingt eine größere Herausforderung sein wird als die schwedische Mannschaft, die man gerade ausgeschaltet hat. "Es gibt Möglichkeiten, noch weiter zu kommen. Auf dem Papier ist Molde wahrscheinlich auf dem gleichen Niveau wie Häcken."

Klaksvik wird versuchen, eine weitere Überraschung zu schaffen, wenn Molde am Dienstag, den 8. August, auf den Färöer-Inseln gastiert.