Shamrock statt Studium: Schlussmann Pöhls lebt den Traum der etwas anderen Sorte
In Deutschland dagegen fliegt Pöhls unter dem Radar. Zumindest im Internet wurde er zuletzt kurzzeitig zum Star, als seine Glanzparade im Conference-League-Spiel gegen Apoel Nikosia viral ging. Aber sonst?
Dabei gleicht Pöhls' Weg einem Märchen. Laut der Shamrock-Homepage spielte er in der Jugend für Eintracht Frankfurt, in Wahrheit war es Eintracht Norderstedt. Mit 17 ging er nach New York, dann zum englischen Achtligisten Tadcaster Albion. Weil er dort 2019 in einem Test gegen Shamrock überzeugte, holte ihn der Klub nach Dublin.
Geburtstagsgeschenk nach abgebrochenem Studium
Für den Traum vom Profifußball, und sei es nur der irische, gab Pöhls sein bisheriges Leben auf. "Ich habe mein Studium für internationales Finanzwesen geschmissen", erzählt er unlängst im Podcast Copa TS. Bei den Rovers saß er lange auf der Bank, ehe der Zufall alles änderte: "Es war mein Geburtstag, eine Woche zuvor hatte ich geheiratet. Auswärts bei Derry hat sich unser Torwart verletzt, ich wurde eingewechselt und habe einen Elfmeter gehalten. Dann ging es von 0 auf 100."
Seit dieser Saison ist Pöhls endgültig die Nummer eins - und genießt sogar die Anfeindungen wegen seiner Herkunft. "In den Derbys gegen Bohemians kriegst du alles an den Kopf geworfen, gerade auch weil ich Deutscher bin. 'You Arschloch' zum Beispiel. Das ist so witzig", sagt er.
Meisterkampf in Dublin: Danach Top-5-Liga?
Weil in der irischen Liga im Kalenderjahr (Pöhls: "Im Winter ist hier konstant Regen") gespielt wird, steht am Freitag der letzte Spieltag an. Die Rovers sind aktuell "nur" Zweiter, müssen zwei Punkte auf den FC Shelbourne aufholen. "Es wird ein spannendes Finale", sagt Pöhls.
Zum Match-Center: Shambrock Rovers vs. Waterford
Und danach? Pöhls fühlt sich in Irland pudelwohl, auch wenn er Guinness noch immer nicht mag. Das letzte Kapitel in seinem Märchen soll aber noch nicht geschrieben sein. "Hoffentlich wird es noch auf ein höheres Level gehen", sagt er bei Copa TS: "Eine der fünf Top-Ligen ist das Ziel."