Nach dem 1:0-Auswärtssieg Barcelonas bei Real Madrid im Hinspiel befanden sich die Katalanen vor dem Rückspiel eigentlich in einer komfortablen Ausgangssituation. Insbesondere, wenn man sich vor Augen führt, dass der FC Barcelona im eigenen Stadion in der gesamten Ligasaison nur zwei Gegentore kassiert hatte: ein Eigentor und ein Elfmeter. Zudem konnte Barcelona vier der fünf letzten El Clasicos für sich entscheiden.
Barcelona nutzt hektischen Beginn nicht - Vinicus Jr. eiskalt
Dementsprechend nervös starteten die Gäste: Eduardo Camavinga (2.) musste früh gegen eine Hereingabe von Gavi klären, David Alaba hatte nach einem erneuten Vorstoß Gavis in der dritten Minute wohl seine Hand im Strafraum am Ball. Das Foulspiel wurde allerdings nicht geahndet - Glück für Real Madrid. Sergi Roberto (10.) hatte für den Gastgeber eine weitere Halbchance, doch sein Schuss im Strafraum wurde im letzten Moment geblockt. Auf der anderen Seite blieb Vinicius Junior (12.) in der Box hängen.
Barcelona schien optisch leicht überlegen und kontrollierte das Geschehen, Torraumszenen waren auf beiden Seiten zunächst Mangelware. Obwohl die "Blancos" gegen Ende des ersten Abschnitts zumindest einige Ballbesitzphasen hatten, änderte sich das auch bis zum Ende der regulären Spielzeit der 1. Halbzeit nicht.
Doch dann wurde es wild: Zunächst scheiterte Robert Lewandowski (45.) nach einer Flanke von links per Volley am glänzend parierenden Thibaut Courtios. Im Gegenzug kombinierten sich Vinicius Jr. und Karim Benzema in den Strafraum, "Vini" kam aus elf Metern frei zum Schuss. Alejandro Balde fälschte diesen noch ab, doch der Ball kullerte dennoch über die Linie zur schmeichelhaften Pausenführung.
Copa del Rey: Benzema dreht Partie - Barcelona
Den Königlichen gelang auch der bessere Start in die zweite Hälfte: Luka Modric (50.) marschierte über rechts an den Strafraum und setzte Benzema in Szene. Der Franzose blieb cool und schob zum 2:0 ein.
Barcelona wirkte keinesfalls angezählt und suchte sein Heilmittel in der Flucht nach vorne: Alejandro Balde (52.) scheiterte zunächst an Courtois, Raphinha (55.) setzte einen Schuss innerhalb des Strafraums über den Kasten.
Die Gäste bewiesen im Gegenzug einmal mehr ihre Kaltschnäuzigkeit: Franck Kessie (57.) legte Vinicus Jr. völlig unnötig im Strafraum, Benzema erhöhte sensationell auf 3:0 für den Champions-League-Sieger. Modric (60.) hätte kurze Zeit später nach einem erneuten Benzema-Pass sogar das 4:0 auf dem Fuß, entschied sich jedoch zum Querpass auf Rodrygo, der zu überrascht schien und am Ball vorbeirutschte.
Barcelona gebrochen - nächster Hattrick für Karim Benzema
Nun schien der Gastgeber gebrochen, Real bleib weiterhin gefährlich. Marc-Andre ter Stegen (78.) rettete zunächst noch gegen Marco Asensio, gegen den frei stehenden Benzema (81.) nach Zuckerpass von Vinicius Jr. war er dann aber chancenlos. Der 35-Jährige erzielte damit seinen zweiten Hattrick in zwei Spielen und sendete ein galaktisches Real ins erste Finale der Copa del Rey seit 2014.
Zum Match-Centre: Barcelona vs. Real Madrid
"Wir haben ein gutes Spiel in der ersten Halbzeit gemacht udn hatten einige Chancen. Aber wenn du Real Madrid nicht eliminierst, eliminieren sie dich", fasste ein enttäuschter Barca-Coach Xavi das Spiel zusammen.