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Pellegrino Matarazzo vor Hoffenheim-Aus: Es drohen viele freie Tage

Pellegrino Matarazzo steht in Hoffenheim massiv unter Druck.
Pellegrino Matarazzo steht in Hoffenheim massiv unter Druck.UWE ANSPACH/dpa Picture-Alliance via AFP
Den Montag gab sich Pellegrino Matarazzo selbst frei. "Da schnauft man durch", sagte der schwer angezählte Trainer der TSG Hoffenheim nach der demoralisierenden Niederlage des krisengeplagten Fußball-Bundesligisten gegen Werder Bremen. Im Anschluss an das 3:4 (3:3) nach 3:0-Führung stellt sich allerdings die Frage, ob der Coach bald noch viel mehr Freizeit hat.

Die erste Pleite der TSG-Bundesligahistorie nach einem Drei-Tore-Vorsprung, die vierte Niederlage in Folge und der Absturz auf den drittletzten Platz mit nur drei Punkten auf dem Konto lassen den Stuhl Matarazzos mehr denn je wackeln. Nach dem zuletzt Bundestrainer-Assistent Sandro Wagner und der Argentinier Martin Demichelis als Nachfolge-Kandidaten gehandelt wurden, spukt nun der Name von David Wagner durch den Kraichgau.

Obwohl die Hoffenheimer am Montag explizit zur Pressekonferenz "mit unserem Chefcoach Pellegrino Matarazzo" am Mittwoch vor dem Spiel in der Europa League einen Tag später gegen Dynamo Kiew (ab 18:45 Uhr live bei RTL+ und in der Flashscore-Audioreportage) eingeladen haben, ist Wagner laut kicker im Gespräch. Der ehemalige Trainer von Schalke 04 soll beim Bremen-Spiel sogar im Stadion gewesen sein.

Die Aussage Matarazzos nach der Partie ("Mein Weg ist sehr klar") kann angesichts dieser Informationen in zweierlei Hinsicht gedeutet werden. "Für mich persönlich ist es nicht destabilisierend", betonte der US-Italiener dennoch: "Ich weiß, was meine Aufgabe ist."

Bei einer Trennung von Matarazzo hätten die TSG-Chaostage ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Der Rauswurf des 46-Jährigen, der seit Februar 2023 im Amt ist und dessen Vertrag bis Saisonende läuft, würde die Krise beim Klub von Gesellschafter Dietmar Hopp weiter verschärfen. Seit der Entlassung des langjährigen Sportchefs Alexander Rosen und weiterer Geschäftsführer Ende Juli kommt die TSG nicht mehr zur Ruhe.

Rosen-Abgang im Sommer als Knackpunkt

Neben den zahlreichen Querelen im und um den Klub gibt es immer noch keinen Nachfolger für Rosen. Nach wie vor verantwortet der bisherige Nachwuchsdirektor Frank Kramer interimsweise den sportlichen Bereich.

"Wir müssen im Blick haben, was seit Wochen und Monaten auf die Mannschaft einprasselt und mit was wir umgehen müssen", rechtfertigte sich Matarazzo. Die Wende schien am Sonntag nahe. Doch nach dem Doppelschlag von Marius Bülter (5./8.) sowie dem Tor von Adam Hlozek (12.) flog Verteidiger Stanley Nsoki wegen einer Notbremse (18.) vom Platz - und das Spiel kippte.

Die Kiew-Partie und das baden-württembergischen Derby am Sonntag bei seinem Ex-Arbeitgeber VfB Stuttgart dürften das Schicksal Matarazzos vor der Länderspielpause entscheiden.