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Der neue Geheimfavorit: Xhaka und die selbstbewusste Nati "wollen mehr"

Granit Xhaka ist der unumstrittene Anführer der Schweizer Nationalmannschaft.
Granit Xhaka ist der unumstrittene Anführer der Schweizer Nationalmannschaft.AFP
Obwohl Julian Nagelsmann eigentlich nur launig über den neuen "Geheimfavoriten" gewitzelt hatte, ging Granit Xhaka mit dem Bundestrainer völlig d'accord. "Jetzt wollen wir mehr", sagte der bärenstarke Anführer der Schweizer Nati beim Blick voraus auf die K.o.-Phase der Fußball-EM: "Wir sind auf einem guten Weg. Der erste Schritt ist geschafft. Jetzt freuen wir uns auf die nächsten Schritte."

Schritte. Mehrzahl. Das Selbstvertrauen der Eidgenossen ist nach dem starken Auftritt und dem nur knapp verpassten Sieg im letzten Vorrundenspiel gegen Deutschland (1:1) immens gewachsen. Das Achtelfinale am Samstag in Berlin (18.00 Uhr) soll für die bisher ungeschlagenen Schweizer, die den Gruppensieg erst durch das Jokertor von Niclas Füllkrug in der Nachspielzeit aus den Händen gerissen bekamen, nicht die Endstation sein.

"Der Jubel der Deutschen nach dem Ausgleich sagte alles", gab Xhaka zu Protokoll: "Ich bin sehr, sehr stolz auf die Mannschaft nach den drei Vorrundenspielen." Laut des deutschen Meisters von Bayer Leverkusen hat sein Team "großen Respekt" verdient: "Die Mannschaft ist hungrig, sie hat Mentalität, Wille und Leidenschaft. Genau das wollen wir im Achtelfinale noch einmal zeigen."

Sollten die Schweizer das schaffen, dürfte noch öfter vom "Geheimfavoriten" die Rede sein. "Das dichte ich euch jetzt an, dann wird der Rucksack noch etwas schwerer für euch", hatte Nagelsmann nach der Partie in Frankfurt/Main erst mit einem Augenzwinkern gesagt, dann aber die Stärken der Mannschaft von Trainer Murat Yakin betont: "Sie haben eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen, hungrigen Spielern. Sie haben Tempo, Körperlichkeit - und den Mut, Fußball zu spielen."

Yakin zeigte sich von der Einschätzung Nagelsmann "geschmeichelt", sieht das aber eigentlich ganz ähnlich. "Wir haben gesehen, dass wir jeden Gegner ärgern können. Die Art und Weise unseres Spiels macht mich sehr happy", sagte der Coach: "Die Mannschaft arbeitet gut, der Teamspirit stimmt. Das System und die Strategie funktionieren."

Yakin warnt kommende Gegner

Deshalb nahm es sich Yakin auch heraus, den Kontrahenten aus der Gruppe B (Italien, Kroatien oder Albanien) in der ersten K.o.-Runde schon einmal zu warnen: "Wir haben uns ein Standing erarbeitet. Wer auf uns trifft, muss sich Gedanken machen, wie er uns ärgern möchte. Wir sind gut drauf. Der Gegner muss sich auch an uns orientieren."

Das mussten schon die Deutschen. Nach der Führung durch den Premieren-Torschützen Dan Ndoye (28.) überzeugten vor allem Xhaka und der Ex-Dortmunder Manuel Akanji, die sich ein Sonderlob Yakins verdienten: "Beide waren absolute Spitzenklasse. Sie haben als Leader zusammengehalten, sie gehen immer als Vorbilder voran."

Das sollen sie auch am Samstag in Berlin wieder. Damit aus dem Geheimfavoriten ein echter Titelanwärter wird.