Leroy Sane oder Florian Wirtz? Der Bundestrainer gerät ins Grübeln

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Leroy Sane oder Florian Wirtz? Der Bundestrainer gerät ins Grübeln

Leroy Sane (M.) und Florian Wirtz (r.) sind beide Optionen für die Startelf gegen Spanien.
Leroy Sane (M.) und Florian Wirtz (r.) sind beide Optionen für die Startelf gegen Spanien.AFP
Julian Nagelsmann muss sich vor dem Viertelfinale gegen Spanien für einen der beiden Zauberfüße entscheiden.

Bei den schnellen Passübungen im Training spielten sich Leroy Sane und Florian Wirtz die Bälle noch gemeinsam zu - beim EM-Kracher gegen Spanien kann es nur einen geben. Julian Nagelsmann muss sich für das Viertelfinale zwischen dem schnellen Künstler aus München und dem hochbegabten Zauberfuß aus Leverkusen entscheiden - der Bundestrainer grübelt.

"Es steht noch nicht fest, ob ich von Anfang an spielen werde", verriet Sane am Dienstag im DFB-Quartier in Herzogenaurach. Nach seinem ersten EM-Startelfeinsatz gegen Dänemark plant der begnadete Zocker aber schon für seinen besonderen Turniermoment am Freitag (18 Uhr/LIVE in der Flashscore Audioreportage) in Stuttgart: "Das würde der Mannschaft helfen und ist meine Aufgabe, die ich auch erfüllen müsste."

Zwei unterschiedliche Spielertypen

Bisher ist Sane in 161 Einsatzminuten noch ohne Tor und Vorlage beim Heim-Turnier, Florian Wirtz gab mit seinem Treffer im Eröffnungsspiel immerhin den Startschuss zum erhofften Sommermärchen 2.0 und stand schon 206 Minuten auf dem Platz.

Nach einer langen Saison mit 49 Pflichtspielen fehlte dem 21-Jährigen zuletzt die Frische. Nagelsmann verordnete ihm im Achtelfinale daher zunächst eine Pause.

Doch welchen Spielertypen benötigt der dreimalige Europameister gegen die starken Spanier? Mit Sane würde mehr Breite und Tempo ins deutsche Spiel kommen. Wirtz dürfte gemeinsam mit Jamal Musiala in die Räume hinter den spanischen Achtern gelangen.

Mit Sanes Qualitäten könne man jedem Gegner "weh tun", meinte Sportdirektor Rudi Völler. Das Spiel von Wirtz dagegen sei zwar "immer mit einem gewissen Risiko verbunden, aber das ist das, was wir brauchen - den Mut, in die Dribblings zu gehen".

Das Tempo von Leroy Sane birgt hohes Gefahrenpotenzial.
Das Tempo von Leroy Sane birgt hohes Gefahrenpotenzial.Profimedia

Gegen Dänemark setzte Nagelsmann auf Sane für "mehr Tiefe" im Spiel. Der 28-Jährige war engagiert, arbeitete mit zurück, doch offensiv war er glücklos. "Es war nicht einfach für ihn. Er ist ein anderer Spielertyp als Florian", sagte Nagelsmann, dem noch zwei Trainingseinheiten Zeit bis zu einer Entscheidung bleiben.

Zum Match-Center: Spanien vs. Deutschland

Eine Frage der richtigen Taktik

Sane bleibt gelassen. Er ist vor allem "froh", dass er nach seinen monatelangen Schambeinproblemen schmerzfrei ist. Auf der Pressekonferenz präsentierte er sich daher gut gelaunt und manchmal auch schlagfertig. "Jetzt fange ich schon an wie Jamal oder Flo", witzelte er, als er eine Fragestellung vergessen hatte.

Ob das Spiel gegen Spanien ein vorgezogenes Endspiel sei? "Das sind zwei sehr starke Mannschaften", antwortete Sane nach der Wiederholung, "das kann man schon so ein bisschen sagen. Aber es sind auch noch andere starke Mannschaften im Turnier, deswegen sollte man das nicht zu hoch hängen."

Intensiv studiert hat er den kommenden Gegner aber schon. "Man sieht, dass sie bei Ballgewinn den Ball nicht nur halten und versuchen, die Kontrolle zu haben, sondern den Ball zielgerichtet in die Tiefe zu bekommen und zum Abschluss zu kommen", erklärte er anerkennend.

Umso wichtiger sind die richtige Taktik- und Personalauswahl von Nagelsmann. Die falsche Taktik wählte Sane bisher in den Schachpartien gegen Teamkollege Musiala und verlor. Am Freitag will er ein Gewinner sein - wie Wirtz.