Rekord und Lob: Ronaldo glänzt als Vorlagengeber - Selfiejagd bereitet "Sorgen"

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Rekord und Lob: Ronaldo glänzt als Vorlagengeber - Selfiejagd bereitet "Sorgen"

Aktualisiert
Cristiano Ronaldo bekam am Samstag mehrfach Besuch von Flitzern auf dem Feld.
Cristiano Ronaldo bekam am Samstag mehrfach Besuch von Flitzern auf dem Feld.AFP
Portugals Rekordjäger Cristiano Ronaldo erzielte gegen die Türkei kein Tor - und dennoch war er nach dem vorzeitigen Gruppensieg der gefeierte Mann. "Ich glaube, wir haben heute etwas ganz Besonderes gesehen", sagte Nationaltrainer Roberto Martinez: "Ein großartiger Stürmer geht auf den Torwart zu und sucht nach einem Assist. Was für ein großartiges Beispiel!"

Ronaldo legte seinem Teamkollegen Bruno Fernandes beim 3:0 (2:0) gegen die Türkei, durch das der Europameister von 2016 im Achtelfinale steht, in Dortmund den dritten Treffer auf. Damit stieg er zum Spieler mit den meisten EM-Assists auf (8 Vorlagen). In seinem 27. EM-Spiel - auch diesen Rekord festigte er - hätte er das Tor auch selbst erzielen können, stattdessen legte der 39-Jährige aber uneigennützig quer.

"Das sollte in den Akademien in ganz Portugal gezeigt werden, diese Selbstlosigkeit - die Tatsache, dass es immer um das Team geht", lobte Martinez. Ronaldo sei "Torjäger durch und durch". Aber: "Pässe zu spielen, ist manchmal wichtiger, als Tore zu schießen."

Auch Fernandes hob die Bedeutung des Kapitäns hervor. Ronaldo sei Portugals "bester Torschütze, und als er ein Tor hätte schießen können, hat er den Pass zur Seite gemacht", erklärte Fernandes. Dies zeige, "was es für uns bedeutet, Spiele zu gewinnen, mehr als Tore zu schießen".

Selfiejagd bereitet Sorgen

Die Fanjagd nach Selfies mit dem portugiesischen Superstar wird in der Nationalmannschaft unterdessen zunehmend kritisch gesehen. "Das bereitet mir natürlich Sorgen", sagte Nationaltrainer Roberto Martinez, nachdem im EM-Spiel gegen die Türkei gleich sechs Fans aufs Feld gelaufen waren, um ein Foto mit dem Ausnahmekönner zu schießen. Aus seiner Sicht dürfe dies nicht passieren.

Die Intention der Anhänger sei "gut, wir lieben die Fans, sie haben ihre Stars und Idole", betonte Martinez: "Aber wenn diese Intentionen mal falsch sind, muss man vorsichtig sein." Es gebe zwar "viel Security und Schutz", man müsse jedoch versuchen, "die Menschen vom Spielfeld fernzuhalten". Portugals Coach richtete eine Botschaft an die Fans: "Es ist nicht der richtige Weg. Man sorgt nur dafür, dass es in Zukunft schwieriger wird."

In der 68. Minute der Partie war zunächst ein kleiner Fan zu Ronaldo aufs Feld gestürmt. Der 39-Jährige nahm sich kurz Zeit und lächelte freundlich in die Handykamera. Es folgten drei weitere Personen während des Spiels und zwei Fans nach Abpfiff, bei ihnen hatte Ronaldo dann aber genug und reagierte zunehmend genervt.

"Es ist ein bisschen nervig, wenn deshalb ständig das Spiel unterbrochen wird", sagte Teamkollege Bernardo Silva. Dies sei aber "wohl der Preis, den du zahlen musst, wenn du so anerkannt bist in der Welt des Fußballs". Er sei anders als sein Trainer jedoch "nicht wirklich besorgt. Ich spüre keine Gefahr."

Die Szenen waren in der Liveübertragung der TV-Sender nicht zu sehen. Schon beim öffentlichen Training der Portugiesen vor Turnierbeginn in Gütersloh hatte die Polizei 13 Flitzer vom Rasen führen müssen.

Zum Match-Center: Türkei vs. Portugal