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Ronaldo-Zukunft? Portugal-Coach Martinez weicht aus - "Ohne Zweifel meine letzte EM"

Aktualisiert
Cristiano Ronaldo hat am Freitag sein letztes Spiel bei einer Europameisterschaft bestritten.
Cristiano Ronaldo hat am Freitag sein letztes Spiel bei einer Europameisterschaft bestritten.AFP
Cristiano Ronaldo stapfte traurig zum Teambus, der Superstar genehmigte sich einen Schluck Wasser und ließ sich dann nachdenklich auf einen Sitz in der vorletzten Reihe plumpsen. Schluss. Aus. Vorbei. Der Superstar verlässt geschlagen die große EM-Bühne, nach dem verlorenen Elfmeter-Krimi im Viertelfinale gegen Frankreich (3:5) ist Ronaldos Zukunft im Trikot Portugals völlig offen.

"Ich bin sicher, dass dieses Erbe auf und neben dem Spielfeld gewürdigt wird und wir darauf aufbauen werden. Wir wollten mehr. Wir haben mehr verdient", schrieb Ronaldo in den Sozialen Medien, nachdem er am Freitagabend noch ohne ein Wort in die Nacht verschwunden war. Aber auch am Tag nach dem bitteren Ausscheiden äußerte er sich nicht zu seiner persönlichen Situation.

"Wir haben gerade erst das Spiel beendet, alles ist noch zu frisch", sagte Nationaltrainer Roberto Martinez, der Ronaldo nach der Niederlage fest an sich drückte: "Wir erleiden eine Niederlage als Mannschaft, es gibt zu diesem Zeitpunkt keine individuellen Entscheidungen." Fest steht nur: Es war die letzte EM des Ausnahmekönners. Ohne ein Wort verschwand er in die Nacht.

Ronaldo ist nicht mehr der Spieler, der er früher einmal war - das haben die Tage in Deutschland gezeigt. 39 Jahre ist er mittlerweile alt, auch bei ihm lassen die Kräfte nach. Es war seine sechste EM, er hat 30 Endrunden-Einsätze auf dem Konto, dabei 14 Tore geschossen - alles Rekorde. Fakt ist aber auch, dass Ronaldo erstmals eine EM ohne eigenen Treffer beendet hat, der Europameister von 2016 wartet nun schon seit neun Spielen bei großen Turnieren auf ein Tor.

Er biss, er kämpfte, er rannte - auch gegen Frankreich versuchte Ronaldo noch einmal alles. Doch gegen die bulligen Innenverteidiger William Saliba und Dayot Upamecano hatte der Angreifer in Diensten von Al-Nassr keine Chance. Seine Magie von einst? War in Hamburg nicht mehr spürbar, Ronaldo wirkte irgendwie müde.

Und doch feierten ihn die Fans nach dem Spiel minutenlang, Ronaldo sog noch einmal alles in sich auf. Vielleicht waren seine Augen ein bisschen feucht, aber ein großes Tränen-Drama wie im Achtelfinale gab es diesmal nicht. Stattdessen weinte sein alter Kumpel Pepe, noch zwei Jahre älter, in Ronaldos Armen. Die Tormaschine von einst war als Seelsorger gefragt, dabei hätte er doch selbst Trost gebraucht.

Ära CR7 geht zu Ende

Die Fans spürten, dass da in Hamburg wohl eine Ära zu Ende gegangen ist. Viele Anhänger weinten auf der Tribüne, sie riefen den Namen ihres Idols. Unglaubliche 212 Länderspiele hat Ronaldo für Portugal gemacht, dabei 130 Tore erzielt. 7329 Tage, also mehr als 20 Jahre nach seinem EM-Debüt, gab er noch einmal alles, um weiter vom Titel träumen zu können. Er verwandelte seinen Elfmeter sicher, wie auch alle Franzosen, doch Joao Felix scheiterte am Pfosten. Und so feierte am Ende die Equipe Tricolore um Kylian Mbappe.

"Wir haben verloren, aber wir haben mit Stolz verloren, weil wir in jeder Minute alles gegeben haben, ganz im portugiesischen Stil", sagte Martinez: "Wir werden hier nicht aufhören. In Zukunft werden wir alles geben." Aber dann vermutlich ohne Ronaldo.

Zum Match-Center: Portugal vs. Frankreich