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Sommermärchen 2.0: Joshua Kimmich will es wie Philipp Lahm machen

Aktualisiert
Beim FC Bayern teilten Kimmich und Lahm das Spielfeld.
Beim FC Bayern teilten Kimmich und Lahm das Spielfeld.Profimedia
Joshua Kimmich hat die Bilder noch ganz genau vor Augen. Als Außenverteidiger Philipp Lahm am 9. Juni 2006 im WM-Eröffnungsspiel gegen Costa Rica von links nach innen zog und mit seinem sehenswerten Tor in München den Startschuss zum Sommermärchen gab, jubelte auch der elfjährige Kimmich vor dem Fernseher kräftig mit.

"Das war ein emotionaler Moment", sagt Kimmich und versichert, dass er für ein Außenverteidiger-Tor auch beim EM-Auftakt am Freitag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in München gegen Schottland "alles tun werde" - mit einem kleinen Unterschied, wie er lachend ergänzt: "Ich habe zum Glück keinen Gipsarm wie der Philipp damals."

Zum Match-Center: Deutschland vs. Schottland

Mit dem unvergessenen Turnier vor 18 Jahren verbindet aber nicht nur Kimmich ganz besondere Erinnerungen. "Die intensivste Party hatte ich beim Argentinien-Spiel", sagt Thomas Müller über den Elfmeter-Krimi im Viertelfinale. Aber auch bei der späten Erlösung durch Oliver Neuville im Vorrundenspiel in Dortmund gegen Polen sei bei "einer Grillparty in der Nachbarschaft mit 50 Mann gut was abgegangen".

Musiala will Stimmung wie 2006 erleben

Kurz vor dem Beginn des erhofften Sommermärchens 2.0 werden die Spieler von Bundestrainer Julian Nagelsmann häufig mit dem Original konfrontiert. Fast jeder Spieler hat einen speziellen Moment im Kopf - außer die jüngsten. Der derzeit erkrankte Aleksandar Pavlovic war damals gerade zwei Jahre alt, Florian Wirtz und Jamal Musiala waren nur ein Jahr älter. "Ich habe aber ein paar Sachen über die Stimmung und die Fans gehört. Das will ich gerne auch erleben", sagte Musiala dem SID.

Im Hause Füllkrug herrscht bei großen Turnieren traditionell Festtagsstimmung. Auch 2006 hätten "alle ein Trikot getragen", der Garten bei Oma und Opa sei "geschmückt" gewesen, berichtet Niclas Füllkrug, der schon mit drei Jahren die Nationalhymne auswendig singen konnte. Toni Kroos war regelmäßig Gast auf den Fanmeilen. "Ich war genauso im Fieber wie das ganze Land", sagt der Weltmeister von 2014.

"Als kleiner Junge davon geträumt"

Mit leuchtenden Augen saßen auch Leroy Sane und Ilkay Gündogan vor dem Fernseher. "Als kleiner Junge habe ich damals davon geträumt, dass ich auch mal auf dem Platz stehe, wenn so etwas passiert. Ich bin also gerade dabei, mir einen großen Traum zu erfüllen", sagt Sane, während Kapitän Gündogan betont, dass auch bei der Heim-EM "die Unterstützung unfassbar gut" sein werde: "Das kann uns durch das Turnier tragen."

Ins Endspiel getragen wurde Kimmich schon 2006 - er nahm damals mit ein paar Kumpels am parallel zur WM ausgetragenen Sparkassen-Cup teilgenommen. "Wir sind ins Deutschland-Finale in Berlin gekommen, wo am selben Tag Deutschland gegen Argentinien gespielt hat. Das war eine extrem positive und besondere Stimmung. Leider war ich ein bisschen zu jung, um es richtig mitzuerleben, aber auch mit elf hatte man schon ein Gefühl dafür", sagt Kimmich und erwähnt die "überragenden Bilder von der Fanmeile".

Diese soll es auch ab Freitag wieder geben. Kimmich könnte mit einem Tor im Stile von Turnierdirektor Lahm seinen Beitrag dazu leisten. Ohne Gipsarm, versteht sich. Und von rechts.