Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige

WM-Doku: Spieler entspannt – Matthäus kritisiert Zeitpunkt und stützt Flick

Hansi Flick muss beim DFB schnellstmöglich Lösungen finden.
Hansi Flick muss beim DFB schnellstmöglich Lösungen finden.Profimedia
Die WM-Dokumentation von Amazon schlägt hohe Wellen, war für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in Katar aber anscheinend keine Ablenkung. "Die waren mehr oder weniger immer dabei, aber ich habe mich nie unwohl gefühlt. Wir kennen das Team schon sehr lange", sagte Julian Brandt. "Mich hat das nicht großartig gestört."

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte sich in der Hoffnung auf ein erfolgreiches Turnier in Katar hautnah begleiten lassen. Es entstand eine vierteilige Chronologie des Scheiterns in der Vorrunde. Die Dokumentation ist seit Freitag abrufbar, Medien hatten sie vorab gesehen. Auch Kai Havertz nannte die ständige Begleitung während des Turniers "nicht störend".

Lothar Matthäus stört Zeitpunkt

Kritik übte hingegen Lothar Matthäus am Zeitpunkt der Veröffentlichung der neuen Dokumentation unmittelbar vor dem Testspielen gegen Japan und Frankreich.  Die Doku sei ein Spiegelbild dessen, was auf Trainer Hansi Flick alles hereinprassele. "Am Freitag, einen Tag vor so einem wichtigen Spiel, kommt so einen Doku auf den Bildschirm. Ganz ehrlich: Kann man da keinen besseren Termin finden? Das ist typisch DFB", sagte Matthäus: "Der DFB muss langsam mal die Augen öffnen."

Dass man sich während der WM von einem Kamerateam begleiten lasse, sei grundsätzlich schon nicht ideal: "Aber dass man die Doku zum aktuellen Zeitpunkt veröffentlicht, wo die Ergebnisse nicht stimmen – ich als Verantwortlicher hätte versucht, diese Sache eine Woche nach den Testspielen zu machen. Der Bundestrainer wird einfach nicht richtig unterstützt."

Matthäus glaubt noch an Flick

Matthäus hält Flick auch weiterhin noch für den richtigen Bundestrainer und hat Vertrauen in dessen Arbeit eingefordert. "Man muss auch die Spieler in die Pflicht nehmen. In der Nationalmannschaft müssen wir das richtige System, das richtige Miteinander finden, dass man sich nicht gegenseitig im Weg steht, sondern dass die Abstimmung und Balance stimmen", sagte Matthäus der Mediengruppe Münchner Merkur tz.

Dafür sei Flick verantwortlich: "Er hat beim FC Bayern eindrucksvoll bewiesen, dass er das kann. Ich bin auch überzeugt davon, dass er das bei der Nationalmannschaft hinbekommt. Man muss ihn in Ruhe arbeiten lassen und sollte ihn unterstützen." Flick kämpfe, so Matthäus: "Er weiß, was er für hohe Spielerqualität er hat. Er weiß, was er will – jetzt noch mehr als noch vor drei, vier Monaten."