Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige

Pelé-Beerdigung am Dienstag in Santos - Highlights einer beispiellosen Karriere

Aktualisiert
Pelé-Beerdigung am Dienstag in Santos - Highlights einer beispiellosen Karriere
Pelé-Beerdigung am Dienstag in Santos - Highlights einer beispiellosen KarriereProfimedia
Der Weltfußball trauert um einen seiner größten Spieler. Am Donnerstag ist Brasiliens dreimaliger Weltmeister Pelé im Alter von 82 Jahren gestorben. Das bestätigte seine Familie. Er kämpfte seit geraumer Zeit mit Krebs und war in den letzten Wochen bereits im Krankenhaus zu Behandlungen.

"Alles, was wir sind, sind wir dank dir. Wir lieben dich auf ewig. Ruhe in Frieden", schrieb seine Tochter Kely Nascimento auf Instagram. Nach Angaben des Albert-Einstein-Krankenhauses starb Pelé, der lange gegen den Krebs gekämpft hatte, an "multiplem Organversagen."

Auf Pelés offiziellem Twitter-Account war um 20.18 Uhr deutscher Zeit ein Schwarz-Weiß-Foto der Fußball-Legende zu sehen. "Inspiration und Liebe kennzeichneten die Reise von König Pelé, der heute friedlich eingeschlafen ist. Liebe, Liebe und Liebe, für immer", war darunter zu lesen.

Pelé wird am Dienstag in seiner Heimatstadt Santos beerdigt. Das teilte sein langjähriger Klub FC Santos wenige Stunden nach dem Tod des dreimaligen Weltmeisters mit. Am Montag findet im Stadion des Klubs die Totenwache statt.

Der Sarg werde am Montag in aller Frühe "vom Albert-Einstein-Krankenhaus zum Stadion gebracht und in der Mitte des Rasens aufgestellt. Die öffentliche Totenwache beginnt voraussichtlich um 10 Uhr", teilte der Klub mit. Fans hätten so die Möglichkeit, sich von Pele zu verabschieden.

Für Dienstag ist ein Parade durch die Straßen von Santos geplant. Die Strecke führe auch am Haus von Peles Mutter Celeste vorbei, die im November 100 Jahre alt geworden war. Die Beerdigung auf dem Friedhof Memorial Necropole Ecumenica findet im Familienkreis statt.

Der Starspieler gewann in seiner 21-jährigen Karriere 41 Titel mit Santos, Cosmos und der brasilianischen Nationalmannschaft. Bis heute ist er der einzige Spieler in der Geschichte, der drei Weltmeisterschaften gewonnen hat, und einer der von Sportlern, die die brasilianische Meisterschaft sechsmal gewonnen haben.

Erinnern wir uns an die wichtigsten Titel, die Pelé während seiner Karriere errungen hat:

Weltmeisterschaft 1958

Nach einem großartigen Saisonende 1957 und einem ähnlichen Beginn 1958 mit großartigen Leistungen beim Turnier von Rio-São Paulo (acht Tore in acht Spielen) wurde der 17-Jährige von Vicente Feola für die Weltmeisterschaft in Schweden einberufen.

Pelé wurde in den ersten beiden Spielen Brasiliens eingewechselt und kam im letzten Spiel der Gruppenphase gegen die Sowjetunion an der Seite von Garrincha zum ersten Mal von Beginn an zum Einsatz. Die brasilianische Mannschaft gewann durch zwei Tore von Vavá mit 2:0.  Pelé war von diesem Punkt an nicht mehr aus der Mannschaft wegzudenken.

Pelés erstes Tor bei der Weltmeisterschaft fiel im darauffolgenden Spiel, einem 1:0-Sieg gegen Wales um den Einzug ins Halbfinale. Dort bot Pelé eine historische Leistung und krönte sich beim 5:2 gegen Frankreich mit drei Toren zum Helden der Selecao.

Im Finale wurde die Aura eines angehenden Genies geboren. Gegen Schweden erzielte Pelé zwei weitere Treffer und verhalf Brasilien damit zu seinem ersten Weltmeistertitel.

1958 Campeonato Paulista

Nachdem er 1957 im Alter von 16 Jahren Torschützenkönig der Paulistão-Meisterschaft geworden war, legte er im Folgejahr nochmals einen drauf.

Mit 58 Toren in 38 Spielen trug das junge Santos-Phänomen dazu bei, den Landesmeistertitel mit 29 Siegen, sechs Unentschieden und drei Niederlagen - und einer Tordifferenz von +103 - zu erringen.  

1961 Brasilien Cup

Die erste Ausgabe des nationalen Turniers, das später als brasilianische Meisterschaft bezeichnet werden sollte, fand im Jahr 1959 statt. Pelé's Santos verlor das Finale gegen Bahia. Im folgenden Jahr vertrat Palmeiras São Paulo im Wettbewerb und wurde Meister.

Nach drei Jahren konnten Pelé und Co. endlich die Dominanz von Santos im brasilianischen Fußball auf der nationalen Bühne brechen. Im letzten, entscheidenden Spiel gegen Tricolor Bahia erzielte "der König" drei Tore. Die Partie wurde mit 5:1 gewonnen.

Brasilien-Pokal 1962

Pelé und Garrincha, Garrincha und Pelé. In den späten 1950er und frühen 1960er Jahren war es fast unmöglich, über das eine zu sprechen, ohne das andere zu erwähnen. Im Trikot der brasilianischen Nationalmannschaft ungeschlagen, haben die beiden auf Vereinsebene nie zusammen gespielt. Im Gegenteil, sie duellierten sich oft in entscheidenden Spielen. Pelés Santos und Garrinchas Botafogo lieferten sich damals epische Schlachten.

Die vielleicht größte davon war im Finale des Brasilien-Pokals 1962. Das erste Spiel in Pacaembu gewann Santos mit 4:3, das zweite in Maracanã gewann Botafogo mit 3:1. Das Entscheidungsspiel, ebenfalls in Maracanã, gewann das Team aus Paulista mit 5:0, wobei Pelé mit zwei Toren einmal mehr überragte.

Fußballweltmeisterschaft 1962

Die "Schwarze Perle“ kam in Chile in Topform an. Als Meister des Bundesstaates Sao Paulo, der brasilianischen Meisterschaft und, im darauf folgenden Monat, des Libertadores-Pokals galten die Brasilianer um ihren Topstar als großer Favorit.

Beim 2:0-Sieg gegen Mexiko erzielte er gleich zu Beginn ein Tor. Im folgenden Spiel gegen die Tschechoslowakei erlitt er jedoch eine Verletzung, die ihn für den Rest des Cups außer Gefecht setzte. Dennoch gewann Brasilien die zweite Weltmeisterschaft.

Weltmeisterschaft der Klubs von 1962

Das Jahr 1962 war auf Klubebene für Pelé erneut spektakulär. Nach seinem ersten Libertadores-Cup-Sieg gegen Peñarol, bei dem er im entscheidenden Spiel zwei Tore erzielte, ging es im Finale der Klub-WM gegen Europapokalsieger Benfica.

In den beiden Spielen um die Krone im Klubfußball erzielte Pelé kummuliert fünf Tore - darunter einen Hattrick im Rückspiel im Estádio da Luz in Lissabon, wohl eine der größten Leistungen seiner Karriere.

1963 Copa Libertadores

Von der Copa Libertadores 1963 bleibt vor allem Pelés Spiel gegen die Boca Juniors in La Bombonera in Erinnerung

Selbst unter dem großen Druck der Fans und einem bärenstarken Gegner ließ sich das Genie nicht einschüchtern und führte die Mannschaft mit einem eigenen Treffer zu einem einzigartigen Erfolg: dem Gewinn der Libertadores im eigenen Stadion.

Weltmeisterschaft 1970

Zwischen den Libertadores 1963 und der Weltmeisterschaft 1970 gewann Pelé mehrere Paulistões, drei weitere brasilianische Meisterschaften und eine Klub-Weltmeisterschaft und brach Rekorde am Fließband.

Die Weltmeisterschaft 1970 war schließlich der letzte Akt einer beispiellosen Karriere, die zudem durch eine nie dagewesene Beständigkeit glänzte. Zwölf Jahre nach seiner ersten Weltmeisterschaft und vier Jahre nach der großen Enttäuschung bei der WM 1966 reiste Pelé mit Brasilien nochmals nach Mexiko, fest entschlossen, bei der Endrunde ein letztes positives Bild zu hinterlassen. Und das tat er.

Auch in diesem Finale war Pelé wieder der entscheidende Mann: Er eröffnete den Torreigen im Finale mit einem kultigen Kopfball und trug sich zudem mit einem Pass auf Carlos Alberto Torres zum 4:1-Endstand gegen Italien als Vorlagengeber in die Geschichtsbücher ein.