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Flashscore-Interview José Luis Martí: "Gut für junge Leute, in Saudi-Arabien zu spielen".

José Luis Martí, zu seiner Zeit als Trainer von Leganés
José Luis Martí, zu seiner Zeit als Trainer von LeganésGetty Images via AFP
José Luis Martí (48), ehemaliger Spieler von Sevilla, Real Sociedad und Mallorca sowie ehemaliger Trainer von Teneriffa, Deportivo, Girona, Leganés und Sporting, hat sich bei Flashscore für ein Interview zur Verfügung gestellt, um über Fußball, den Zustand einiger seiner ehemaligen Vereine und über die Zukunft des Fußballs in Saudi-Arabien zu sprechen.

David Pineros von Flashscore Audio hat sich mit dem mallorquinischen Trainer unterhalten, um herauszufinden, was er jetzt macht, wohin seine nächsten Schritte gehen und was er über die Zukunft des Fußballs denkt, wenn ein Big Player wie Saudi-Arabien auftaucht.

Was machen Sie jetzt, wie sieht Ihr Alltag aus? Ich verfolge vor allem die La Liga, ohne dabei den Kontakt zur Segunda und Primera zu verlieren, und ich nutze die Zeit, um mich in Englisch und anderen Fächern weiterzubilden, was für die Leitung eines Teams immer gut ist.

Sie sind seit einem Jahr nicht mehr Trainer, was ist Ihrer Meinung nach bei den letzten Projekten schief gelaufen? Die Zeit bei Sporting war nicht gut, wir haben nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt und die Mannschaft nicht in Schwung gebracht. Wir haben die Ziele erreicht, aber der Vereinsführung reichte dass nicht. Sie wollten (in Leganés) auf den Playoff-Plätzen bleiben, und da waren wir auch, als ich entlassen wurde. Das sind Situationen, die nicht dem entsprechen, was man vor Beginn des Projekts vereinbart hat. Wir wissen, wie es im Fußball zugeht: Es gibt Trainer, die keine Chance mehr bekommen, sich zu bewähren, und dadurch werden wöchentlich einige entlassen. Das gehört halt dazu und wir müssen das akzeptieren.

Jose Luis Marti ist ein analytischer Trainer mit viel taktischer Finesse.
Jose Luis Marti ist ein analytischer Trainer mit viel taktischer Finesse.Flashscore

Worte zum ehemaligen Arbeitgeber Sevilla

Sind Sie als ehemaliger Spieler von Sevilla über die Entlassung von Mendilibar überrascht? Das Wort ist nicht Überraschung, sondern Traurigkeit, dass ein Profi, der sich in Sevilla und bei anderen Vereinen bewährt hat, geht. Aber so ist das nun mal, die Ergebnisse sind nicht gut und die Führenden treffen Entscheidungen. Sie haben nicht gut angefangen, aber es ist ein sehr komplizierter Trainerjob, und früher oder später wird man entlassen.

Wie erklären Sie sich das letzte Jahr und die jetzige Situation in Sevilla? Es war ein schwieriges Jahr, aber am Ende haben wir das Blatt gewendet und einen Titel gewonnen. Es ist schwer zu erklären, aber es gibt immer Umstände, die einen daran hindern, das Beste aus sich herauszuholen. Aber die Mannschaft hat nicht aufgegeben, sie hat sich wieder aufgerappelt, um zu kämpfen und einen Titel zu gewinnen. Dieses Jahr hatten sie nicht den bestmöglichen Start, aber die Mannschaft, der Verein und die Fans, wie sie den Fußball leben, mit welcher Leidenschaft... am Ende werden die Ergebnisse kommen, ich habe keinen Zweifel daran, dass sie wieder in die Spur kommen werden.

Mit Ex-Spieler Vitolo.
Mit Ex-Spieler Vitolo.Flashscore

Und was ist mit Mallorca? Nun, das ist eine sehr solide Mannschaft, die defensiv sehr gut zu arbeiten weiß. Sie haben die letzten Spiele nicht gewonnen, aber sie hatten ihre Chancen, sogar gegen Barcelona. Sie müssen effizienter im Abschluss werden um das hinzubekommen, was sie letzte Saison geschafft haben. Sie wissen, wie man konkurriert, sie haben einen Trainer, der sehr klaren Fußball spielt.

Glauben Sie, dass der Fußball heute ausgeglichener ist als in der Vergangenheit? Die Möglichkeiten gab es schon immer, ich denke, was sich geändert hat, ist die Mentalität der jüngeren Spieler. Jetzt dauert das Spiel länger und die Müdigkeit fordert in den letzten Minuten ihren Tribut. Diese Chancengleichheit kommt durch die mentalen Fähigkeiten, die die Trainer vermitteln, weil sie wissen, dass man heutzutage jede Mannschaft schlagen kann. Das Niveau ist so ausgeglichen, dass es in jedem Spiel Überraschungen geben kann.

Die Meinung zu Saudi-Arabien

Was halten Sie von Saudi-Arabien und dem Boom der Millionentransfers? Ich habe das Gefühl, dass es kein kurzer Hype ist, sondern dass die Absicht ist, sich langfristig zu verbessern, weiter zu wachsen und den Fußballwachstum im Lande zu stärken. Ich glaube, sie wollen diese Liga zu einer der wichtigsten Ligen der Welt machen. Das ist ihre Marschroute und sie sind auf einem guten Weg.

Haben Sie Verständnis für die Transfers von Veteranen und jungen, talentierten Spielern? Es ist eine persönliche Entscheidung, sei es die familiäre oder sportliche Situation. Es gibt diejenigen, die wissen, dass es ihnen sehr helfen kann. Es gibt sehr junge Leute, die es meiner Meinung nach zu Recht akzeptieren, denn wenn man jung ist, ist es einfach, dorthin zu kommen, aber es ist kompliziert, dort zu bleiben, weil man nicht weiß, ob man von Verletzungen verschont bleiben wird. Ich denke, dass sie sich gut schlagen. Diejenigen, die in Europa schon etwas gewonnen haben haben sowieso alles Recht dorthin zu wechseln. Wenn sich diese Möglichkeit für mich als Spieler ergeben hätte, hätte ich sie möglicherweise angenommen, je nachdem, wo ich aktuell unter Vertrag gewesen wäre.

Und wo werden wir Sie trainieren sehen? Jetzt nehme ich mir Zeit für meine Familie, um mich in verschiedenen persönlichen Aspekten zu verbessern, und ich schaue mir viel Fußball an, um vorbereitet zu sein, die Ligen und die Spieler zu kennen, falls sich eine neue Gelegenheit ergibt, und um so gut wie möglich vorbereitet zu sein, um die Chance zu nutzen und Ergebnisse zu erzielen, wofür wir leben.