Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige

Ligue 1: Ohrfeige von Marseilles Payet gegen Lens-Betreuer – Letzter Auftritt für OM?

Möglicherweise sein letzter Jubel: Dimitri Payet nach seinem Treffer gegen RC Lens am vergangenen Samstag.
Möglicherweise sein letzter Jubel: Dimitri Payet nach seinem Treffer gegen RC Lens am vergangenen Samstag.AFP
Schiedsrichter Clément Turpin und seine Assistenten hatten es nicht bemerkt, aber die Fernsehkameras haben die Ohrfeige von Dimitri Payet gegen Lens' Co-Trainer Yannick Cahuzac aufgezeichnet. Mit der wohl bevorstehenden Sperre im Gedächtnis könnte es das unrühmliche Ende der großen Marseille-Karriere des 38-maligen Nationalspielers gewesen sein.

"Ohne Glanz und Payet", so könnte der Titel des Saisonabschlusses von Olympique Marseille lauten. Nachdem sie am Samstagabend im direkten Duell um die Königsklasse in Lens mit 2:1 geschlagen wurden, sind die Phocéens nun Dritter in der Tabelle, einen Punkt hinter den Nordfranzosen. Die wiederum befinden sich nun in der Pole Position, um sich direkt für die Champions League zu qualifizieren.

Neben dieser schlechten Leistung könnten die Marseillais auch auf Dimitri Payet verzichten müssen. Inmitten einer Rudelbildung im Anschluss an eine Unsportlichkeit von Facundo Medina auf der Marseiller Bank machte sich der Mann aus La Réunion einer Ohrfeige gegen Yannick Cahuzac schuldig, ehemaliger Spieler und jetzt Stellvertreter von Lens-Trainer Franck Haise. Nachdem er wie in letzter Zeit häufig zunächst auf der Bank Platz nehmen musste, wurde Payet in der zweiten Halbzeit eingewechselt und brachte seine Männer aus der Provence zwei Minuten vor dem Ende auf 1:2 heran.

Auch wenn Schiedsrichter Clément Turpin den Vorfall auf dem Feld nicht wahnnahm und auch der Video-Assistent sich nicht einschaltete, drohen dem französischen Nationalspieler Konsequenzen. Payet, der 2016 mit Frankreich Vize-Europameister geworden war, könnte eine Sperre von bis zu sieben Spielen erwarten. 2018 hatte Lyon-Torwart Anthony Lopes im Spiel gegen Marseille für eine ähnliche Aktion gegenüber einem Marseiller Ordner in erster Instanz und in der Berufung fünf Spiele Sperre erhalten.

Das Ende des Weges bei OM?

Wenn die Disziplinarkommission der französischen Fußball-Liga LFP die gleiche Härte anwendet, wird die Nummer 10 in dieser Saison nicht mehr das Trikot von OM tragen – womöglich sogar gar nicht mehr. Denn während Trainer Igor Tudor seinem Schützling zur Seite sprang, gilt es schon lange als offenes Geheimnis, dass die neuen Vereinsbosse um Pablo Longoria den Alt-Vertrag von Payet gerne beenden möchten. Dessen Vorgänger Jacques-Henri Eyraud hatte Payet noch als "Marseiller auf Lebenszeit" bezeichnet und ihm einen Vertrag mit über 3 Millionen Euro Jahresgehalt gegeben.

Dimitri Payet (l.) im Duell mit Lens-Verteidiger Jonathan Gradit.
Dimitri Payet (l.) im Duell mit Lens-Verteidiger Jonathan Gradit.AFP

Nach deutlich sinkenden Leistungen könnte der Abgang des 35-Jährigen durch eine mögliche Sperre nun noch beschleunigt werden. Wäre dies der Fall, hätte Payets Karriere bei OM trotz einer Niederlage immerhin mit einem Tor geendet.