Am Donnerstag reichte es für Besiktas JK nur zu einem 1:1-Unentschieden gegen Istanbul Basaksehir. Gegen den von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan geförderten Stadtrivalen war aber nicht nur das Ergebnis enttäuschend.
Nur 30 Prozent Ballbesitz, zwei Schüsse aufs gegnerische Tor, kaum Kreativität in der Offensive: Die Geduld der einst so erfolgsverwöhnten Fans sinkt von Woche zu Woche. Mit dem Titelrennen hat der 1903 gegründete Traditionsverein nichts zu tun. Stattdessen muss man um die erneute Qualifikation für das europäische Geschäft bangen und wartet seit vier Ligaspielen auf einen Sieg.
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Santos bereits der vierte Trainer in dieser Saison
Aktuell liegt man in der Tabelle zwar auf Rang vier, was für die Teilnahme an der Conference League reichen würde - doch etliche Mannschaften sitzen Besiktas im Nacken und warten nur auf den nächsten Patzer der schwarzen Adler. Trainer Fernando Santos kann sich die Misere kaum noch erklären. Nach dem Remis gegen Basaksehir gab er zu, dass die Mannschaft seine taktischen Anweisungen nicht befolgt habe.
"Wir sind auf das Spielfeld gegangen, um mehr Ballbesitz als Basaksehir auszuüben. Aber irgendwie haben wir das nicht geschafft", erklärte der 69-jährige Portugiese. Er ist bereits der vierte Besiktas-Coach in der laufenden Spielzeit, im Januar hatte er das Zepter von Serdar Topraktepe übernommen. Obwohl Santos mittlerweile selbst im Mittelpunkt der Kritik steht, warnte er die Vereinsführung: "Wenn Besiktas keinen Plan und kein Projekt entwickelt, wird es Probleme geben. Wir müssen für das nächste Jahr planen."
Zuletzt wurde man 2021 türkische Meister, die Sehnsucht nach dem nächsten großen Titel wächst stetig. Um das zu ermöglichen, machte man in den vergangenen zwei Jahren am Transfermarkt einen Verlust von weit über 30 Millionen Euro. Im Winter zahlte man allein für den albanischen Angreifer Ernest Muci eine Ablösesumme von 10 Millionen Euro. Den hohen Erwartungen wurde der Neuzugang von Legia Warschau aber noch nicht gerecht. In sieben Ligaspielen erzielte er nur zwei Tore.