Begehrter Bursche: Teenie Wanner vor Debüt für die U21
Paul Wanner klatschte Leroy Sane und Leon Goretzka ab, dann plauderte er lange mit Sven Ulreich: Sein erstes Training mit der deutschen U21 geriet für den Shootingstar des 1. FC Heidenheim zu einer Reise in die Vergangenheit und Zukunft zugleich. Weil das DFB-Team vor dem Kampf um das EM-Ticket an der Säbener Straße in München zu Gast war, traf Wanner bei den Bayern auf alte Bekannte.
Irgendwann will Wanner wieder für den deutschen Rekordmeister auflaufen, bis 2027 ist er noch an die Bayern gebunden. Noch aber genießt er die Ruhe bei seinem Leihverein Heidenheim, für den er in dieser Saison schon in der Liga, im Pokal und in der Conference League traf. "Bei einem kleinen Verein liegt der Fokus nur auf Fußball. Das ist gut, da kann man sich gut entwickeln", sagte er zuletzt dem kicker.
In Österreich noch immer Thema
Ähnliches gilt für die deutsche U21. Julian Nagelsmann hat Wanner zwar schon als "Spieler mit sehr viel Potenzial und Tempo" gelobt, die A-Nationalmannschaft muss aber noch warten. Schließlich ist Wanner schon bei der U21 der mit Abstand jüngste Spieler im Kader. Am Freitag (18 Uhr/ProSieben MAXX) winkt ihm gegen Bulgarien das Debüt, bei einem Sieg in Regensburg wäre das DFB-Team für die EM 2025 qualifiziert.
Wanner komme im Team "sehr gut zurecht" und habe im "Gespräch mit dem gesamten Trainerteam gezeigt, dass er sich sehr freut, hier dabei zu sein und den nächsten Schritt zu machen", sagte DFB-Trainer Antonio Di Salvo: "Ich bin gespannt auf ihn."
DFB-Trainer Antonio Di Salvo hat mit der Nominierung des "jungen Burschen" aber auch ein Zeichen in Richtung Österreich gesetzt. Wanner könnte schließlich auch für den Nachbarn spielen, erst am Mittwoch bekräftigte ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick noch einmal sein Interesse an dem im österreichischen Dornbirn geborenen Juwel mit doppelter Staatsbürgerschaft. Die Nominierung für die deutsche U21 habe "noch keine Aussagekraft", sagte Rangnick: "Ich bin regelmäßig im Austausch mit Paul."
Vorerst aber hat Deutschland im Tauziehen die Nase vorn. "Für mich steht im Vordergrund, dass er sich entschieden hat, für uns zu spielen. Alles andere spielt für mich keine Rolle", sagt Di Salvo, der lieber über die sportlichen Qualitäten des Teenagers spricht: Wanner erklimme gerade "die Treppe von Stufe zu Stufe." Die Teilnahme an der U21-EM wäre der nächste Schritt.
Wanners Fähigkeiten sind jedenfalls unbestritten. Er habe zwar in der Defensive noch "Luft nach oben", sagte er zuletzt selbstkritisch, wolle aber "auf dem Feld Verantwortung übernehmen" und am Ende "einfach zocken". Ob er das bei Heidenheim, den Bayern, für Deutschland oder Österreich macht, ändere letztlich nichts an seinen großen Zielen: "Ich habe noch viel vor".