"Überglücklich": Deutsche U21 feiert EM-Qualifikation
Als die Musik aus der deutschen Kabine längst durch das Regensburger Stadion schallte, gab auch Antonio Di Salvo seine Partyerlaubnis. "Das sind alles junge Burschen, die Lust haben, den Abend zu genießen", sagte der Trainer der U21-Nationalmannschaft nach der vorzeitigen EM-Qualifikation mit einem Augenzwinkern: "Sie wissen, dass sie heute ausgehen können und frei haben."
Reichlich zu feiern gab es nach dem wichtigen, wenngleich mühevollen 2:1 (1:1) gegen Bulgarien allemal. Den achten Sieg im neunten Spiel, den Gruppensieg, vor allem aber das Ticket für die Europameisterschaft im kommenden Juni. Er selbst sei "überglücklich, dass wir es hier zu Hause geschafft haben, uns zu qualifizieren", sagte Di Salvo.
Bei der Endrunde in der Slowakei dürfte gerade der 45-Jährige auf Wiedergutmachung aus sein. Das enttäuschende Gruppenaus im vergangenen Jahr hatte jedenfalls auch am Freitag der eine oder andere noch vor Augen. Er habe so eine EM "ja schon einmal mitgemacht", sagte etwa Kapitän Eric Martel, "da hat es bei uns nicht so gut ausgeschaut".
"Noch jede Menge Luft nach oben"
Auch dank der starken Ausbeute von 25 Punkten aus neun Quali-Spielen ist die Hoffnung auf ein besseres Turnier nun aber groß. "Wenn wir unser Spiel durchziehen, dann stehen unsere Chancen schon gut", sagte Gladbachs Rocco Reitz. Für eine automatische Favoritenrolle sei es dennoch zu früh.
Schließlich gebe es, so Di Salvo, "genügend Mannschaften, die gut sind, die auch in diesen Jahrgängen richtig Qualität haben". Wie weit die Mannschaft tatsächlich ist, müsse sich laut Martel in den anstehenden Testspielen zeigen - angefangen mit dem Abschluss der Qualifikation am kommenden Dienstag (17 Uhr/ProSieben MAXX) in Polen.
Grundsätzlich sei er aber "mit der Gesamtentwicklung zufrieden", betonte Di Salvo, "auch wenn ich mit dem Spiel heute nicht ganz zufrieden bin." Gegen Bulgarien hatte sich seine Mannschaft trotz starker Anfangsphase schwergetan, letztlich reichten die Treffer von Maximilian Beier (9.) und Nick Woltemade (66., Foulelfmeter) aber zum Sieg.
Dennoch sei "noch jede Menge Luft nach oben", betonte Martel, dessen mahnende Worte aber nicht so recht in die insgesamt gelöste Stimmung passen wollten. Der Stolz überwog auf allen Seiten - und auch die Zuversicht. "Wenn man sieht, wie wir zusammenleben, dann denke ich, dass wir da eine richtig gute Teamchemie haben", sagte Martel: "Und das zeigt sich dann auch auf dem Feld."