Brandredner Rangnick spricht sich in Rage: "Nicht für dumm verkaufen"
Die bemerkenswerte Brandrede richtete sich eindeutig in Richtung der Chefetage des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB). Nach den anhaltenden Querelen rund um die Nationalmannschaft sah sich Rangnick dazu gezwungen, die Missstände beim Verband anzuprangern.
Zuletzt hatten gleich mehrere Themen für Unruhe im Lager der Österreicher gesorgt. Laut Medienberichten soll sich Rangnick mit Verbandspräsident Klaus Mitterdorfer zerstritten haben, eine Verlängerung seines bis zur WM 2026 laufenden Vertrags sei für den gebürtigen Schwaben unter den gegebenen Umständen kein Thema.
Rangnick und seine Schützlinge sind vor allem wegen der Abberufung des ÖFB-Geschäftsführers Bernhard Neuhold am Ende des Jahres sauer. "Bernhard Neuhold von heute auf morgen ersatzlos zu streichen, das funktioniert nicht, ohne dass die Nationalmannschaft Schaden nimmt", schimpfte Rangnick: "Das heißt, wenn man sich entscheidet, Bernhard Neuhold ist nicht mehr da, dann muss am gleichen Tag ein gleichwertiger oder – was ja dann nur Sinn macht – noch besserer Ersatz für ihn da sein."
Auch zum Thema Vertragsverlängerung wollte Rangnick loswerden, wie er "persönlich" ticke. "Das Leistungsprinzip steht über allem. Wenn wir uns nicht für die Europameisterschaft qualifiziert hätten, würde ich hier gar nicht mehr sitzen. Ich wäre seit einem Jahr nicht mehr Teamchef von Österreich. Und zwar völlig unabhängig von Vertragslaufzeiten oder irgendwelchen Dingen", betonte der 66-Jährige: "Das gleiche gilt übrigens auch für die WM. Wenn wir uns nicht für die Weltmeisterschaft qualifizieren, bin ich einen Tag später nicht mehr Teamchef. Völlig unabhängig davon, ob ich noch Vertrag habe oder nicht."