Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige

DFB-Torhüterfrage: Jobsharing geht wohl weiter - Einsatzchancen für Ortega?

SID
Aktualisiert
Oliver Baumann (r.) und Alexander Nübel sind derzeit das Stamm-Duo im deutschen Tor.
Oliver Baumann (r.) und Alexander Nübel sind derzeit das Stamm-Duo im deutschen Tor.ČTK / DPA / Sebastian El-Saqqa
Julian Nagelsmann sitzt der Schalk im Nacken. Und natürlich albert der Bundestrainer auch zum Jahresabschluss gerne mit seinem Staff herum. Ein Klassiker im Nagelsmann'schen Witzekanon, von ihm selbst als "Running Gag" bezeichnet, lautet: "Wenn ein Spieler Geburtstag hat, spielt er von Beginn an."

So gesehen müsste am Samstag (ab 20:45 Uhr live bei RTL und in der Flashscore-Audioreportage) in der Nations League gegen Bosnien und Herzegowina Neuling Stefan Ortega Moreno das Tor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hüten, nur zehn Tage nach seinem 32. Geburtstag. Doch Nagelsmanns Lieblingsscherz hat noch eine zweite Ebene: "Jetzt spielen wir in Freiburg", sagte er, und Oliver Baumann komme ja "aus der Nähe von Freiburg..." Genauer: Aus Breisach - und so ist der frühere Profi des SC Freiburg rein witztechnisch die logische Wahl.

Tatsächlich machte am späten Dienstagabend die vom DFB zunächst nicht bestätigte Meldung die Runde, wonach der Hoffenheimer Baumann beim Jobsharing im deutschen Tor tatsächlich das Erstzugriffsrecht erhalte. Sein Rivale Alexander Nübel (VfB Stuttgart) dürfe beim zweiten Spiel dieser Maßnahme am kommenden Dienstag in Ungarn ran.

"Am Ende", betonte Nagelsmann, "entscheidet das in diesem Fall Krone, der Torwarttrainer." Krone, also Andreas Kronenberg, stammt aus dem nahe Freiburg gelegenen Basel und trainierte von 2011 bis 2022 die Keeper beim SC. Anfangs auch einen gewissen Oliver Baumann, der von 2000 bis 2014 in Freiburg spielte. Das passt also ins Witze-Schema.

Davon unabhängig haben sich Baumann wie Nübel seit dem ersten Trikottausch in Abwesenheit des verletzten Stammtorwarts Marc-Andre ter Stegen im Oktober für weitere Einsätze empfohlen. Baumann verhinderte am vergangenen Sonntag zum Beispiel eine TSG-Pleite in Augsburg (0:0), Nübel wenige Tage zuvor eine VfB-Niederlage in Leverkusen (0:0).

Baumann hat die Nase knapp vorn

Gröbere Patzer eines der Kandidaten sind nicht überliefert. Und so gilt bis auf Weiteres, was Nagelsmann zuletzt betont hatte: "In dieser Saison ist Olli einen Tick stärker als Alex." Aber eben nur einen Tick. Wie im Oktober, als Baumann gegen die Niederlande (1:0) mit einer späten Parade die Null hielt, während Nübel in Bosnien (2:1) nicht gänzlich frei war von Schuld am Gegentreffer.

Kronenberg schaute beim Training am Frankfurter DFB-Campus jetzt noch einmal genau hin, der Spezialist ist laut Nagelsmann in dieser Frage "im Lead", also federführend. Der Bundestrainer gibt aber selbstverständlich "meine Meinung ab" und habe letztlich "den Hut auf. Wenn ich den Eindruck habe, einer ist klar besser als der andere, dann spielt der, der besser ist."

Ortega Moreno darf sich dabei aber keine großen Hoffnungen machen. Der Profi von Manchester City ist die klare Nummer drei - Running Gag hin oder her.