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Zwar kein Füllkrug und Undav, dafür Kleindienst: Nagelsmanns neuer Stürmer-Luxus

SID
Tim Kleindienst ist der neueste Stürmer unter Julian Nagelsmann.
Tim Kleindienst ist der neueste Stürmer unter Julian Nagelsmann.ČTK / imago sportfotodienst / Marc Schueler
Julian Nagelsmann hasst es, wenn die Leute jammern. Er selbst tat es nicht, als seine Nationalmannschaft im Sommer auch wegen einer Fehlentscheidung unglücklich aus der Heim-EM flog. Nicht, als ihm danach gleich vier Größen nach Rücktritten wegbrachen oder seine Stars im Oktober in Serie wegen Verletzungen absagten. Und so ist es auch diesmal wieder.

Schon sieben Ausfälle hat Nagelsmann zu beklagen. Der erkrankte Jungstar Florian Wirtz kehrte zwar rechtzeitig vor dem Nations-League-Spiel am Samstag (20.45 Uhr/RTL) in Freiburg gegen Bosnien und Herzegowina ins Training zurück, doch im Sturm drückt der Schuh: Niclas Füllkrug fällt wegen seiner langwierigen Achillessehnenprobleme seit Wochen aus, kurzfristig musste auch noch Deniz Undav wegen muskulärer Probleme passen.

Zum Match-Center: Deutschland vs. Bosnien und Herzegowina

Dass von Nagelsmann dazu öffentlich kein Klagen zu vernehmen ist, hat neben der kämpferischen Natur des Bundestrainers aber auch noch einen anderen guten Grund: Das über Jahre immer lauter gewordene Genörgel, wonach der Nation von "Bomber" Gerd Müller, WM-Rekordtorjäger Miroslav Klose oder Rudi Völler die Neuner fehlten, ist vorerst verstummt. Nagelsmann hat längst die Qual der Wahl - und einige gute Optionen mit unterschiedlichen Profilen.

Das war in der DFB-Auswahl lange anders. Joachim Löw testete in seiner Spätphase Mark Uth oder Luca Waldschmidt, unter Hansi Flick debütierten Mergim Berisha und Lukas Nmecha. Auch Nagelsmann sah sich zu Beginn zu Experimenten gezwungen und verhalf Marvin Ducksch oder Kevin Behrens zu Länderspieleinsätzen.

Havertz zwischen Sturmspitze und Mittelfeld

Beim so erfolgreichen Neustart im März legte er sich dann auf Kai Havertz als Neuner fest, der Arsenal-Profi begann bis zum EM-Aus gegen Spanien (1:2 n.V.) neunmal nacheinander auf dieser Position und traf in dieser Phase viermal.

"Er bringt eine Komponente rein, die wir sonst wenig haben", begründete der Bundestrainer seine Entscheidung. Konkret: "Tempo in die Tiefe." Außerdem könne Havertz "sehr gut mit dem Rücken zum Tor spielen, kann Bälle festmachen" und sei sehr variabel veranlagt. Nach seiner verletzungsbedingten Pause im Oktober kehrt Havertz gegen Bosnien zurück - allerdings nicht zwingend auf der Neun. Denn Nagelsmann hat inzwischen weitere Alternativen.

Kai Havertz weiß auch in dieser Saison, wo das Tor steht.
Kai Havertz weiß auch in dieser Saison, wo das Tor steht.Flashscore

In den bislang 13 Länderspielen unter ihm hat er neben Havertz und dem inzwischen zurückgetretenen Thomas Müller auch Füllkrug, Undav und Tim Kleindienst als Sturmspitze beginnen lassen. Anders als Füllkrug und Undav, im Hinspiel gegen Bosnien im Oktober noch Doppelpacker, steht Kleindienst aktuell bereit, vor einem Monat gelang dem Gladbacher ein ordentliches Debüt.

Und dann sind da auch noch Serge Gnabry oder Leroy Sane, die ihre Stammposition zwar auf dem Flügel haben, aber sturmerprobt sind. In der Hinterhand hat Nagelsmann die diesmal nicht nominierten Jonathan Burkardt oder Maximilian Beier. Kein Wunder, dass niemand über frühere Turnierteilnehmer wie Timo Werner, Kevin Volland oder Youssoufa Moukoko spricht. Und erst recht keiner jammert.