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Wiegert und Jicha vor Handball-Final Four: Große Gegensätze, ein Traum

Bennet Wiegert (r.) und Filip Jicha wollen ihre Teams zum Champions League-Titel führen.
Bennet Wiegert (r.) und Filip Jicha wollen ihre Teams zum Champions League-Titel führen.AFP
Der eine? Schwimmt mit seiner Mannschaft auf einer nicht enden wollenden Erfolgswelle. Der andere? Ist nach einem schwierigen Jahr voller Höhen und Tiefen auf der Suche nach dem Happy End. Wenn Bennet Wiegert und Filip Jicha zum Final Four der Champions League in Köln aufbrechen, dann tragen der Magdeburger und der Kieler Trainer ganz unterschiedliche Gefühlslagen in ihrem Reisegepäck mit. Doch trotz aller Gegensätze eint beide ein Traum - der vom Platz auf dem europäischen Handball-Thron.

Die Rollenverteilung beim Showdown vor 20.000 Zuschauern scheint klar: Wiegert ist mit seinen Magdeburgern Titelverteidiger, dazu in dieser Saison frischgebackener Triplesieger. An ein Quadrupel will der Perfektionist aber (noch) nicht denken, stattdessen mit Demut an die nächste schwere Aufgabe herantreten. Es spricht für die Arbeit des Erfolgsmachers, der sich bereits als Spieler mit Magdeburg die Champions-League-Krone aufsetzte und in den vergangenen Jahren sukzessive sein Team zu einer europäischen Spitzenmannschaft formte.

"Sie sind super eingespielt, spielen eine tolle Saison", lobte Bundestrainer Alfred Gislason in den Kieler Nachrichten den SCM. Auch deshalb sei Magdeburg, das im ersten Halbfinale am Samstag (15.00 Uhr/Dyn und DAZN) auf den dänischen Meister Aalborg trifft, "noch vor dem FC Barcelona" der Top-Kandidat auf den Titel.

In Kiel sind für Jicha die Zeiten weniger rosig. Der THW beendete die Bundesliga-Saison nur auf dem enttäuschenden vierten Tabellenplatz, auch im Pokal scheiterten die Norddeutschen bereits in der dritten Runde. Nur durch ein Wunder gegen Montpellier schafften die Kieler noch den Sprung ins Final Four.

Kiel in der Außenseiterrolle

Auch deshalb bleibt Jicha zurückhaltend, die Rolle des Außenseiters sagt ihm zu - und nimmt etwas Druck vom Kessel. "Köln ist immer etwas Besonderes. Egal, ob man dorthin als Favorit fährt oder wie wir in diesem Jahr als Underdog", sagte der 42-Jährige vor dem zweiten Semifinale gegen den Königsklassen-Rekordchampion FC Barcelona (18.00 Uhr/Dyn und DAZN).

Gislason will den THW nicht unterschätzen. "Die Kieler könnten mit einem erfolgreichen Final Four die gesamte Saison gutmachen", betonte der Isländer, in dessen Brust an diesem Wochenende zwei Herzen schlagen, schließlich gewann er in der Vergangenheit mit beiden Klubs als Trainer die Champions League.

"Klar, wenn der SC Magdeburg spielt, drücke ich dem SCM die Daumen", sagte Gislason: "Es sei denn, sie spielen gegen den THW Kiel." Das deutsche Duell wäre aber erst am Sonntag möglich - dann vielleicht sogar um die Krone.