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Hiobsbotschaften für den DSV: Sportverbot für Andreas Sander

SID
Andreas Sander beim Probetragen der neuen DSV-Ausrüstung.
Andreas Sander beim Probetragen der neuen DSV-Ausrüstung.ČTK / DPA / Daniel Karmann
Wenige Tage vor dem Auftakt des alpinen Ski-Weltcups überschlagen sich beim Deutschen Skiverband (DSV) die Hiobsbotschaften. Die erschreckendsten Nachrichten kommen dabei von Andreas Sander.

Der 35 Jahre alte WM-Zweite in der Abfahrt von 2021 wird wegen einer mitochondrialen Dysfunktion in der kommenden Saison womöglich gar nicht an den Start gehen können. Die Mitochondrien sind Bestandteile und Energielieferanten der Körperzellen.

Er habe seit seinem vorzeitigen Ende der vergangenen Saison im Februar nicht mehr trainiert, berichtete Sander bei der Einkleidung der deutschen Wintersportler in Nürnberg. Die Ärzte hätten ihn erst mal zum Nichtstun verdonnert: "Ich darf keinen Sport machen, absolut gar nichts, ich gehe nur spazieren, mehr ist nicht drin." Und selbst dann müsse er sich ständig hinsetzen. Wie schnell er sich erhole, könne er nicht sagen. "Es ist alles möglich."

Die "härteste Zeit meines Lebens"

Seine körperlichen Probleme, gekennzeichnet unter anderem durch Müdigkeit oder Konzentrationsschwächen, hätten ihm schwer zugesetzt, berichtete Sander. Mittlerweile komme er mit der Situation "ganz gut klar, ich habe es akzeptiert, aber zwischendurch war es extrem hart, die härteste Zeit meines Lebens". Zugleich blicke er optimistisch in die Zukunft: "Wenn es wieder geht, bin ich mir sicher, dass ich noch ein paar erfolgreiche Jahre vor mir habe."

Vorerst aber geht nichts bei Sander. "Das ist ein riesiger Albtraum", sagte Cheftrainer Christian Schwaiger über die Probleme des Routiniers, "medizinisch haben wir keine Lösung, wir haben wir alles versucht, er auch - aber bis jetzt: keine Lösung. Wir suchen im Dunkeln das Licht." Dies gilt auch für Alexander Schmid. Der Parallel-Weltmeister sei seit Januar "permanent krank", berichtete Schwaiger: "Er kann immerhin trainieren, aber wir sind weit weg davon, dass man sagen kann, er ist voll belastbar."

Schmid soll am Sonntag beim Riesenslalom in Sölden an den Start gehen, ein wenig mehr Zeit bis zu seinem ersten Einsatz hat Abfahrer Simon Jocher (28). Der Hoffnungsträger in der alpinen Königsdiziplin erlitt am 16. August beim Training Ushuaia/Argentinien einen Bandscheibenvorfall "und war seitdem nicht mehr auf Ski", wie Schwaiger mitteilte. Immerhin sei Jocher wieder so weit hergestellt, dass er demnächst zum Training der Abfahrer in die USA reisen kann.