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Justin Engel, Jakub Mensik & Co. - auf diese fünf Talente solltet ihr ein Auge haben

Henri Briese
Justin Engel gilt als einer der deutschen Nachwuchshoffnungen.
Justin Engel gilt als einer der deutschen Nachwuchshoffnungen.ČTK / imago sportfotodienst / Juergen Hasenkopf
Justin Engels ATP-Debüt in Astana war ein Hoffnungsschimmer für den deutschen Tennissport. Bereits in der Vorwoche hatte er beim Challenger in Villena mit Luca Van Assche einen Top-100 Spieler bezwingen können - beim Dreisatz-Erfolg entschied er das Match mit einem 6:0 im entscheidenden Durchgang. Er ist eines der Gesichter einer neuen Generation, die zukünftig in einer Welt ohne Big Four für Unruhe bei den aktuellen Stars wie Jannik Sinner, Carlos Alcaraz oder Alexander Zverev sorgen wollen. Wir stellen euch fünf Spieler vor, auf die ihr in den nächsten Jahren definitiv ein Augen haben solltet.

Justin Engel

Mit 17-Jahren hat er als drittjüngster deutscher Spieler aller Zeiten ein Match auf der ATP-Tour gewinnen können. In Kasachstan bezwang er Chak Lam Coleman Wong, ein ebenfalls vielversprechendes Talent aus Hong Kong mit 2:0 (7:5,6:4). Nicht viel später gab es dann aus deutscher Sicht die frohe Botschaft durch die Verpflichtung seines neuen Trainers. Kein geringerer als Philipp Kohlschreiber wird sich in Zukunft um die Entwicklung des Tennis-Juwels aus Nürnberg kümmern, der ehemalige 16. der Welt beschrieb dies als "spannendste Aufgabe in Tennis-Deutschland - vielleicht momentan sogar weltweit."

Match-Center: Justin Engel vs. Chak Lam Coleman Wong

Statistiken: Justin Engel vs. Chak Lam Coleman Wong
Statistiken: Justin Engel vs. Chak Lam Coleman WongFlashscore

Ein wenig schielen sentimentale Fans hier auf einen Vergleich mit Boris Becker. Dieser debütierte ebenso sehr früh auf der Tour und gewann bereits mit 18-Jahren nicht nur seinen ersten ATP-Titel im Queens Club, sondern einen Monat später, wie jeder weiß, auch den Grand Slam in Wimbledon. Bei der heutigen leistungsdichte ein kaum vorstellbarer Schritt für Engel, der nun erstmal richtig auf der Profi-Ebene ankommen muss.

Doch das Potenzial ist definitiv da, das erkannte auch Kohlschreiber direkt:  "Sein Vater hat bislang gute Arbeit geleistet. Er steckt viel Arbeit rein. Er ist groß, er ist stark, er hat viel Power - Attribute, die für das moderne Tennis stehen." Es wäre also kaum verwunderlich, wenn wir den deutschen Youngster in den kommenden Jahren auf immer größerem Niveau auf die gelbe Filzkugel eindreschen sehen.

Jakub Mensik

Der 19-Jährige Tscheche ist der wohl bereits etablierteste Spieler in dieser Liste und gilt als die Zukunft des nationalen Tennissports. Mit einem 2:0 (6:4,6:3) beim Challenger in Prag konnte er vergangenes Jahr bereits seinen ersten Titel auf professionellem Niveau gewinnen. Aber auch dieses Jahr war er in Doha im Finale, dieses Mal sogar auf ATP 250er Niveau. In einem engen Match reichte es dort nicht gegen Karen Khachanov, um sich den Titel zu sichern, doch diese beiden Nadelstiche bestätigen bereits das riesige Potenzial. Zwar musste er zuletzt in der Qualifikation vom Paris Masters verletzt aufgeben, doch bereits Ende des Jahres wird der aktuell 48. der Welt zurückkehren und schielt auf große Erfolge im Jahr 2025.

Match-Center: Jakub Mensik vs. Karen Khachanov

Statistiken: Jakub Mensik vs. Karen Khachanov
Statistiken: Jakub Mensik vs. Karen KhachanovFlashscore

Grigor Dimitrov, Andrey Rublev, Lorenzo Musetti, Andy Murray, Gael Monfils, Denis Shapovalov - die Liste an Top-Stars, die in diesem Jahr bereits am Youngster aus Prostejov scheiterten ist schier endlos - eine Bestätigung für das immense Potenzial. Es sollte sich also keiner wundern, wenn vielleicht bereits bei den Australian Open ein Jakub Mensik in Bestform plötzlich unter den besten 16 steht oder es sogar für mehr reicht.

Juncheng Shang

Der Sohn eines Fußballstars und einer ehemaligen Tischtennis-Weltmeisterin hatte beim ATP Turnier in Chengdu dieses Jahr seinen großen Durchbruch. Im Endspiel bezwang er Lorenzo Musetti mit 2:0 (7:6,6:1) um seinen ersten Titel auf der höchsten Spieleben des Tennis zu sichern. Doch bereits seit drei Jahren ist der 19-Jährige auf professionellem Niveau unterwegs - bereits 2022 konnte er im Challenger von Lexington das Endspiel gegen Emilio Gomez mit 2:0 (6:4,6:4) gewinnen - mit 17 1/2 Jahren.

Match-Center: Lorenzo Musetti vs. Juncheng Shang

Statistiken: Lorenzo Musetti vs. Juncheng Shang
Statistiken: Lorenzo Musetti vs. Juncheng ShangFlashscore

Nachdem zur Jahrtausendwende Li Na der große Star im chinesischen Tennissport war, versuchten immer wieder auch Herren, es bis an die Spitze zu schaffen, doch hatten dabei außerhalb des eigenen Landes eher mäßigen Erfolg. Juncheng Shang besitzt das große Potenzial, in einem, vom Tischtennis, geprägten Land, auch die "größere" Variante auf der internationalen Bühne bei den Männern zu etablieren. Aktuell steht er auf dem 51. Platz in der Weltrangliste und überholt damit beinahe Zhizhen Zhang, der aktuell das Maß aller Dinge in China darstellt. Dabei ist dieser jedoch neun Jahre älter - das Potenzial für den ganz großen Wurf ist definitiv da, nicht ohne Grund wird Shang immer wieder als Dark Horse bei den großen Turnieren gehandelt.

Joao Fonseca

Brasilien sucht seinen neuen Superstar - die Zeiten von Gustavo Kuerten sind lange vorbei und Thiago Seyboth Wild, Thiago Monteiro oder Felipe Meligeni Alves spielen zwar beachtliches Tennis, doch zeigen nicht die Ansätze für die ganz großen Leistungen. Joao Fonseca hingegen konnte bereits in diesem Jahr seinen ersten Erfolg auf Challenger-Ebene verzeichnen. Mit 2:0 (6:1,6:4) gewann er, genau wie zwei Jahre zuvor Juncheng Shang das Turnier in Lexington, das auch 2019 für einen gewissen Jannik Sinner als Sprungbrett fungierte.

Match-Center: Joao Fonseca vs. Li Tu

Statistiken: Joao Fonseca vs. Li Tu
Statistiken: Joao Fonseca vs. Li TuFlashscore

Nun gibt es zwar Druck im eigenen Land, aber ebenso viel Support für den 18-Jährigen Brasilianer, der im Live-Ranking der ATP steil auf die Top 100 zusteuert (Platz 151). Bei den Junioren konnte er 2023 sowohl in Paris, als auch bei Wimbledon das Viertelfinale erreichen - eine Weltkarriere scheint für den Jungen aus Rio di Janeiro beinahe vorprogrammiert, auch für ihn wird das kommende Jahr einiges an Aufschluss bringen, wo die Reise am Ende hingehen wird, aber ein Angriff auf die hundert Besten der Welt, vielleicht sogar die Top 50 scheint mehr als realistisch.

Diego Dedura-Palomero

Jahrgang 2008 aber bereits drei Halbfinals und ein Endspiel in er zweiten Jahreshälfte - der junge Diego Dedura-Palomero hat sich bereits schnell einen Namen auf der ITF Tour gemacht und es ist nur eine Frage der Zeit, bis es auf Challenger und ATP Ebene geht. Als kleiner Junge sah er Rafael Nadal im Fernsehen und wollte von dort an sein, wie der Sandplatzkönig.

Gegenüber dem DTB beschrieb er seine Stärken: "Am wohlsten fühle ich mich an der Grundlinie, weil ich eine sehr gute Beinarbeit habe. Mein Vater sagt immer: „Ohne Beinarbeit kann man Tennis vergessen“. Deshalb geht es bei jeder Trainingseinheit auch immer um meine Ausdauer und meine Bewegungen auf dem Platz."

Match-Center: Daniel Rincon vs. Diego Dedura-Palomero

Der Berliner kommt aus einer Tennisfamilie, sein Vater ist als Trainer aktiv, sein älterer Bruder ebenfalls Mariano ist ebenfalls aktiver Spieler. Für sein junges Alter hat das deutsche Nachwuchstalent einen bereits sehr durchstrukturierten Trainingsablauf, so erklärte er dem DTB: "Ich versuche zwischen den Turnieren immer mindestens eine bis maximal drei Trainingswochen zu haben. Die einzelnen Trainingstage gehen dann meist von 10 bis 16 Uhr. Dann mache ich zwei Stunden Fitness, spiele zwei Stunden Tennis, habe dann etwas Pause und spiele noch mal zwei Stunden Tennis. " Mit Jahrgang 2008 ist der Deutsche aktuell der mit Abstand jüngste Spieler in den Top 1000 (Platz 641) - alles schreit nach einer Weltkarriere, aber die kommenden Jahre werden darüber dann erst Aufschluss gewähren.

Artikel von Henri Briese.
Artikel von Henri Briese.Flashscore