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Sportfördergesetz: Die wichtigsten Fragen und Antworten

SID
Aktualisiert
Das Sportfördergesetz soll den deutschen Spitzensport international  wettbewerbsfähiger machen
Das Sportfördergesetz soll den deutschen Spitzensport international wettbewerbsfähiger machenČTK / imago sportfotodienst / Eibner-Pressefoto/Memmler
Mehr Medaillen per Gesetz: Die Ampelregierung bringt ihr Vorhaben ins Kabinett ein - und alle sind sich einig: Das Sportfördergesetz ist eine historische Chance für den Sportstandort Deutschland. Bei der Ausgestaltung gehen die Meinungen jedoch auseinander. Vor allem der Verein Athleten Deutschland fühlt sich ausgeschlossen. Der SID beantwortet die wichtigsten Fragen.

Worum geht es?

Die Bundesregierung hat mit dem organisierten Sport in Deutschland an einem Gesetz gearbeitet, um die Sportförderung festzuschreiben. Dabei geht es um mehr als nur die Summe (331 Millionen Euro ab 2025 vom Bundesinnenministerium), die pro Jahr aus Steuergeldern für den Leistungssport ausgeschüttet wird. Letztlich soll das Gesetz die Spitzensportreform krönen und dazu führen, dass der deutsche Sport international wettbewerbsfähiger wird. Im Mittelpunkt steht eine unabhängige Sportagentur für Förderung "aus einer Hand".

Was soll die Sportagentur leisten?

Eine Menge. Sie soll - gelenkt von einem Vorstand - Steuergelder verwalten, priorisieren und verteilten, dabei Verbände und Athleten im Auge halten, flexibel arbeiten, den bürokratischen Aufwand schultern und damit den handelnden Personen im Sportsystem den Rücken freihalten. Große Ansprüche an die als Stiftung geplante Instanz, umso heftiger wird um die Besetzung der Beiräte gestritten. Die sollen die "Leitplanken" definieren, innerhalb derer die Agentur den deutschen Sport lenken soll.

Was sagen die Akteure?

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat den ersten und zweiten Referentenentwurf kritisiert, scheint mit der Fassung, die am Mittwoch ins Kabinett geht, aber weitgehend zufrieden zu sein. Die Athleten Deutschland, die ebenfalls am Entstehungsprozess beteiligt waren, befürchten, dass ihre Anliegen nicht berücksichtigt werden. Die sind: Mehr Mitsprache in den Gremien der Sportagentur, bessere Absicherung für Sportlerinnen und Sportler der Bundeskader sowie festgeschriebene Rechte auf Schutz und faire Arbeitsbedingungen.

Was sagt die Politik?

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) knüpft große Hoffnungen an das Gesetz und vor allem an die Sportagentur als Kernstück zukünftiger Sportförderung. Die sei "im Sinne der Athleten und Athletinnen. Sie ist im Sinne von Trainern und Trainerinnen", sagte Scholz zuletzt. Für Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ist das Gesetz ein "wichtiger Schritt", mit dem "wir die Spitzensportförderung in Deutschland grundlegend modernisieren, entbürokratisieren und transparenter machen" werden.

Wie geht es weiter?

Es warten noch die Lesungen im Parlament, bis Sommer soll das Gesetz verabschiedet sein. Anpassungen sind weiter möglich - darauf hoffen DOSB, Athleten Deutschland und Co. Einig sind sich alle Parteien derzeit nur bei der Zielsetzung: Top fünf bei Olympischen Sommer- und Top drei bei Winterspielen.

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