Gigantenduell schon voll entbrannt: Tadej Pogacar in Gelb, Jonas Vingegaard in Form

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Gigantenduell schon voll entbrannt: Tadej Pogacar in Gelb, Jonas Vingegaard in Form

Aktualisiert
Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar haben keine lange Anlaufzeit gebraucht.
Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar haben keine lange Anlaufzeit gebraucht.Profimedia
Tadej Pogacar stürmte schon am zweiten Tour-Tag ins Gelbe Trikot, Jonas Vingegaard zeigte aber beim Comeback nach seinem Horrorcrash keine Schwäche: Die Giganten der Frankreich-Rundfahrt haben ihr mit Spannung erwartetes Duell mit einem Knall eröffnet und es bereits beim Auftakt in Italien krachen lassen. Während das Tour-Mutterland Frankreich mit zwei Ausreißer-Siegen einen Traumstart feierte, lieferten Titelverteidiger Vingegaard und Herausforderer Pogacar bereits einen feinen Vorgeschmack auf die erste Alpen-Etappe am Dienstag.

"Es fühlt sich gut an, wieder das Gelbe Trikot zu tragen. Letztes Jahr hatte ich dieses Gefühl nicht. Es ist eine gute Bestätigung für mich, dass ich gut in Form bin", sagte Pogacar: "Es war eine gute Etappe, um die Beine zu testen. Ich habe eine gute Attacke gesetzt und ein paar Konkurrenten in Schwierigkeiten gebracht."

Roglic als Verlierer des Tages

Beim Etappensieg des Franzosen Kevin Vauquelin kam Pogacar zeitgleich mit dem Belgier Remco Evenepoel und Vingegaard ins Ziel, drei der vier großen Favoriten liegen damit zeitgleich unter den Top 3 der Gesamtwertung. Verlierer des Tages war Primoz Roglic, der slowenische Kapitän des deutschen Teams Red Bull-Bora-hansgrohe konnte nicht folgen und verlor als einziger Sieganwärter an Boden. "Das hätte besser laufen können, darüber müssen wir reden", sagte Teamchef Ralph Denk in der ARD.

Verlierer des Tages war Primoz Roglic, der slowenische Kapitän des deutschen Teams Red Bull-Bora-hansgrohe konnte an der Cote de San Luca in Bologna kurz vor dem Ziel nicht folgen und verlor als einziger Sieganwärter an Boden. "Ich hatte nicht die Beine heute. Ich muss es so nehmen, wie es ist", sagte Roglic in der ARD. Vingegaard war an Pogacars Hinterrad geblieben.

Nach einem prognostizierten Massensprint am Montag steht nun nur einen Tag später schon die erste große Kraftprobe an: Die vierte Etappe führt über den 2642 m hohen Galibier, dann könnte der slowenische Herausforderer Pogacar erstmals ernst machen.

"Wir haben am ersten Tag an den Anstiegen nur ein wenig unsere Beine getestet, das hat sich aber gut angefühlt", hatte der Tour-Champion von 2020 und 2021 nach der ersten Etappe gesagt, als er mühelos Platz vier belegt hatte. Vingegaard kam - wie auch die weiteren Favoriten um Roglic - ohne große Mühe zeitgleich mit dem Giro-Sieger ins Ziel. Ein kleines Wunder ist es, wie der Däne bereits fährt - angesichts der schweren Verletzungen, die er sich keine drei Monate vor der Tour bei der Baskenland-Rundfahrt zugezogen hatte.

Bardets kleines Wunder

Wie Vingegaard erlebte derweil auch Bardet ein kleines Wunder, der nach beherzter Flucht mit seinem Teamkollegen Frank van den Broek einen Mini-Vorsprung ins Ziel von Rimini rettete und bei seiner letzten Tour erstmals Gelb holte. Auch sein deutscher dsm-Mitstreiter John Degenkolb war völlig euphorisiert: "Ich bin noch nie so emotional bei einem Sieg gewesen, den ich nicht selbst eingefahren habe. Es ist absolut gigantisch." Das Glück war allerdings von kurzer Dauer.

Nicht so gigantisch wie vor zwei Jahren in Dänemark, aber immer noch prächtig war die Stimmung beim ersten Tour-Auftakt in Italien überhaupt - das bittere EM-Aus von Italiens Fußballern am Samstagabend schlug den Tifosi nicht auf das Gemüt. Erinnert wurde ausgiebig an die alten Tour-Helden Fausto Coppi und Marco Pantani. Es war ein würdiger Auftakt einer außergewöhnlichen Tour, die am 21. Juli in Nizza enden wird - und damals erstmals in 122 Jahren nicht in Paris.