Tour de France: Eritreer Girmay sprintet zum Sieg auf der 3. Etappe - Carapaz in Gelb

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Tour de France: Eritreer Girmay sprintet zum Sieg auf der 3. Etappe - Carapaz in Gelb

Aktualisiert
Richard Carapaz ist der neue Gesamtführende
Richard Carapaz ist der neue GesamtführendeAFP
Der eritreische Radprofi Biniam Girmay hat den ersten Massensprint der 111. Tour de France für sich entschieden und als erster schwarzer Afrikaner mit einem Tour-Etappensieg Geschichte geschrieben. Der 24-Jährige vom Team Intermarche-Wanty siegte am Montag auf der mit 230,8 km längsten Etappe der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt und verwies in Turin den Kolumbianer Fernando Gaviria und den Belgier Arnaud de Lie auf die Plätze.

Girmay schreibt Tour-Geschichte

"Es ist ein Sieg für alle Afrikaner, es ist so wichtig. Ich bin so froh", sagte Girmay, der sich in einem packenden Finish vor dem Kolumbianer Fernando Gaviria und dem Belgier Arnaud de Lie durchsetzte: "Das ist aber auch ein großer Sieg für unser Team. Das ist unser Moment, das ist unsere Zeit gewesen."

Auch der Allgäuer Zimmermann war nach dem ersten Etappensieg für die Intermarche-Wanty-Mannschaft völlig losgelöst. "Wir sind alle so happy. Biniam ist ein herausragender Radfahrer. Ich kenne ihn schon seit 2020 und weiß, dass er für jede Überraschung gut ist. Daher war es für mich heute nur eine halbe Überraschung."

Girmay hatte bereits 2022 eine Giro-Etappe gewonnen, war damit erster schwarzer Afrikaner, der einen Abschnitt einer großen Rundfahrt für sich entscheiden konnte.

Tour de France: Carapaz in Gelb

Die deutschen Hoffnungsträger Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) und Pascal Ackermann (Israel-Premier Tech) erfüllten sich ihren Traum vom ersten Tour-Etappensieg nicht. Bauhaus wurde Sechster, Ackermann landete nicht unter den Top 10.

Das Gelbe Trikot übernahm der Ecuadorianer und Mitfavorit Richard Carapaz, der zeitgleich, aber vor dem Slowenen Tadej Pogacar ins Ziel kam und diesen damit mit der gleichen Gesamtzeit an der Spitze des Klassements ablöste.

Philipsen und Cavendish enttäuschen

Keine Rolle spielte der belgische Topfavorit Jasper Philipsen, im Vorjahr mit vier Etappensiegen und dem Gewinn des Grünen Trikots der überragende Sprinter der Tour. Chancenlos war auch das britische Sprinter-Denkmal Mark Cavendish.

Der 39-Jährige will bei seiner letzten Tour mit seinem 35. Etappensieg alleiniger Rekordhalter werden, bislang teilt er sich die Bestmarke mit dem legendären Belgier Eddy Merckx. Cavendish hatte aber schon am Auftaktwochenende und dort vor allem auf der schweren ersten Etappe über seine Grenzen hinausgehen müssen, um angeschlagen das Ziel innerhalb des Zeitlimits zu erreichen.

Im tückischen Finale mit zwei 90-Grad-Kurven auf dem letzten Kilometer ging es hektisch zur Sache, es kam zur mehreren Stürzen vor der Flamme rouge. "Wenn man auf den langen geraden letzten Kilometern nicht vorne dabei ist, hat man auf der Zielgeraden keine Chance mehr", hatte Ackermann gesagt. Er hatte recht.

Vor dem spektakulären Sprintfinale hatte das Feld zunächst lange ein Bummeltempo angeschlagen. Das Team Soudal Quick-Step des belgischen Mitfavoriten Remco Evenepoel erlaubte sich einen Spaß auf Kosten der englischen Fußball-Nationalmannschaft. "Alles ist ruhig und entspannt. Gerade passiert nichts auf der Straße, aber es könnte schlimmer sein. Wir könnten eines von Englands EM-Spielen schauen."