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Kampf der Rad-Titanen: Pogacar und Evenepoel wollen Geschichte schreiben

Tadej Pogacar (l.) und Remco Evenepoel (r.).
Tadej Pogacar (l.) und Remco Evenepoel (r.).ČTK/imago sportfotodienst/Jan De Meuleneir
Tadej Pogacar und Remco Evenepoel greifen nach dem Regenbogentrikot wollen sich bei der WM in Zürich in den Radsport-Geschichtsbüchern verewigen.

Tour-Champion Tadej Pogacar greift nach der seltenen Dreifach-Krone, Olympiasieger Remco Evenepoel will sich mit dem bislang unerreichten Double-Double unsterblich machen. Die Radsport-Titanen des Jahres 2024 kämpfen im Straßenrennen der WM in Zürich am Sonntag um einen Eintrag in die Geschichtsbücher - und lassen dabei deutsche Träume vom Regenbogentrikot gar nicht erst aufkommen.

Zu groß ist die Dominanz der beiden Superstars, die nach anhaltend herausragenden Leistungen als klare Favoriten starten. "Das Regenbogentrikot ist wirklich etwas ganz Besonderes. Es ist das außergewöhnlichste Trikot. Jeder will es. Es repräsentiert den besten Fahrer der Welt", sagte Pogacar am Donnerstagabend.

Jeder will es, doch nur eine Handvoll Radprofis kann es gewinnen. Die Strecke in der Schweiz hat es in sich und ist dieses Mal nichts für Sprinter. 273,9 km liegen zwischen Winterthur und der Ziellinie in Zürich, 4470 Höhenmeter stellen sich den Fahrern in den Weg. Ein Terrain, gemacht für Pogacar und Evenepoel. "Knifflig" sei der Kurs, sagte Pogacar, im steten Auf und Ab "bleibt wenig Zeit, sich zu erholen."

Die Konkurrenz darf das als Warnung verstehen. Spätestens in der Schlussphase dürfte Pogacar in den Angriffsmodus schalten. "Diese Weltmeisterschaft ist ein großes Ziel von mir", sagte der 26-Jährige.

Evenepoel schiebt Pogacar die Favoritenrolle zu

Noch fehlt Pogacar der WM-Titel. Gelingt ihm am Zürichsee die Premiere, wäre sie eine ganz besondere. Als erst dritter Fahrer der Geschichte würde der Slowene die sogenannte Dreifach-Krone gewinnen, die zwei Gesamtsiege bei einer großen Landesrundfahrt sowie den WM-Titel innerhalb eines Jahres umfasst. 1974 war das Eddy Merckx gelungen, 1987 dem Iren Stephen Roche. Pogacar gewann im Mai den Giro d'Italia und ließ im Juli seinen dritten Erfolg bei der Tour de France folgen.

Im Anschluss hatte er eine längere Pause eingelegt. Vor knapp zwei Wochen kehrte Pogacar bei einem Kanada-Abstecher zurück ins Renngeschehen, triumphierte beim schweren Eintagesrennen in Montreal. "Tadej Pogacar ist der Favorit", sagte sein großer Herausforderer Evenepoel: "Aber ich bin hier, um den Titel zu gewinnen. Ich werde es versuchen."

Bedeutende Titel hat der Belgier zuletzt reichlich gewonnen. Der Tour-Dritte krönte sich in Paris zum ersten Doppel-Olympiasieger, gewann im Schatten des Eiffelturms das Straßenrennen sowie das Einzelzeitfahren. Am vergangenen Sonntag ließ er auf seinem goldenen Rad den WM-Titel im Kampf gegen die Uhr folgen. Ein Sieg im WM-Straßenrennen und das Double-Double wäre ein Erfolg für die Ewigkeit.

Ob Titelverteidiger Mathieu van der Poel mit Pogacar und Evenepoel mithalten kann, ist fraglich. Der Niederländer hat sich bestens vorbereitet, Gewicht verloren und wirkt ungewohnt schmal. "An einem guten Tag wird er sehr gefährlich sein", sagte Pogacar zwar. Der Kurs dürfte für van der Poel letztlich aber zu schwierig sein.