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ATP-Finals 2023: Zverev, Alcaraz und Co. - Wer stoppt den ewigen Djokovic?

Schon beim Training hochfokussiert: Novak Djokovic
Schon beim Training hochfokussiert: Novak DjokovicProfimedia
Es ist das große Saisonziel aller Tennisspieler: Die ATP-Finals. Jahrelang in London ausgetragen, finden sie seit 2021 im italienischen Turin statt. Am 12. November geht es los. Flashscore bereitet euch auf den großen Saisonabschluss vor. Die aktuelle Form, Jahresbilanz, H2H - wir haben die besten acht Spieler des abgelaufenen Jahres ganz genau unter die Lupe genommen.

Rote Gruppe

Carlos AlcarazDaniil MedvedevAndrey RublevAlexander Zverev

Alexander Zverev

Der Hamburger ist seit Jahren die deutsche Nummer Eins im Tennissport und holte sich trotz schwerer Verletzung bei den French Open im vergangenen Jahr mit Rang 2 seine beste Weltranglistenplatzierung. Mit einem Außenbandriss im Sprunggelenk fiel er lange aus und gab - nach einigen Rückschlägen in der Reha - sein Comeback erst im Dezember 2022 bei einem Exhibition-Match gegen Dominic Thiem in Saudi-Arabien.

Alexander Zverev hat sich von seiner schweren Verletzung zurückgekämpft.
Alexander Zverev hat sich von seiner schweren Verletzung zurückgekämpft.Profimedia

Zverevs Saison begann schleppend. Beim United Cup verlor er beide Matches. Zwei Wochen später konnte er bei den Australian Open zwar seinen ersten richtigen Sieg einfahren und gewann gegen Juan Pablo Varillas in fünf Sätzen - dann aber schied er in der zweiten Runde gegen den US-Amerikaner Michael Mmoh aus. Die Saison des 26-Jährigen war danach äußerst wechselhaft. Mal gab es überzeugende Auftritte gegen Top-Stars, mal das Erstrundenaus.

Erst im Sommer fand Sascha Zverev Form wieder. Bei den French Open - genau ein Jahr nach seinem Bänderriss - erreichte er das Halbfinale und gewann im Juli dann vor der eigenen Haustür die Hamburg Open. Einen zweiten Turniersieg holte er dann im September in Chengdu.

Gegen die Top-Stars wurden ihm aber immer die Grenzen aufgezeigt. Gegen Gruppenkopf Carlos Alcaraz holte Zverev in zwei Matches keinen einzigen Satz. Andrey Rublev besiegte den Hamburger in drei Matches jedes Mal, beim ATP-Turnier in Wien holte Zverev zumindest einen Satz. Die meisten Duelle mit seinen Gruppengegnern hatte der 26-Jährige aber mit Daniil Medvedev: Von fünf Matches gewann Medvedev vier, lediglich beim Masters in Cincinnati hatte Zverev den längeren Atem – ein Hoffnungsschimmer auf der Jagd nach dem dritten Finals-Triumph.

Carlos Alcaraz

Der Spanier gilt als der nächste ganz große Star in der Tenniswelt. 2021 gewann der 20-Jährige sein erstes Turnier in Umag – von da an sollte es nur nach oben gehen. Im September 2022 wurde der Iberer erstmals auf Rang Eins der Weltrangliste geführt, nach einem Hin und Her verlor er den Platz ein Jahr später aber wieder an Novak Djokovic. 

Carlos Alcaraz ist Djokovic' größter Herausforderer - zumindest auf dem Papier.
Carlos Alcaraz ist Djokovic' größter Herausforderer - zumindest auf dem Papier.AFP-

In den vergangenen zwei Jahren gewann Alcaraz elf Turniere, sechs davon 2023. Seine größten Erfolge sind zweifelsohne die US Open 2022 und Wimbledon im Juli dieses Jahres – danach nahmen die Leistungen Alcarazaber immer weiter ab. Der Nackenschlag kam in der Generalprobe vor den Finals: Beim Masters in Paris schied der 20-Jährige gegen Roman Safiullin bereits in seinem ersten Match aus.

Im Hinblick auf seine ersten ATP-Finals ist schwer abzuschätzen, wie Alcaraz auftreten wird. Kann der junge Spanier an seine Leistungen der ersten Jahreshälfte anknüpfen, ist an ihm kaum ein vorbeikommen. Nach Niederlagen in der zweiten Jahreshälfte gegen Medvedev und Djokovic, aber auch anderen Spielern, die deutlich schwächer einzuschätzen sind, ist alles möglich.

Daniil Medvedev

Er ist der Erste der beiden Russen in der roten Gruppe der ATP-Finals. Im vergangenen Jahr stand er erstmals für ein paar Wochen an der Spitze der Weltrangliste, zur Weltspitze gehört er aber schon länger. 2019 schaffte der 27-Jährige den Sprung in die Top 10 und hat diese seitdem nur für drei Wochen verlassen.

Daniil Medvedev ist einer der konstantesten Spieler auf der Tour.
Daniil Medvedev ist einer der konstantesten Spieler auf der Tour.AFP

Diese drei Wochen Abstinenz hat Medvedev einem schwachen Saisonstart 2023 zu verdanken. Bei den Australian Open stand er 2022 noch im Finale, dieses Jahr war er bereits im Sechzehntelfinale draußen. Davon angespornt drehte der Russe richtig auf und gewann kurzerhand die folgenden drei Turniere – erst beim Masters von Indian Wells konnte ihn Carlos Alcaraz im Finale stoppen. Es folgten Masters-Siege in Miami und Rom.

Als auf Sandplatz und Rasen gewechselt wurde, begann seine große Schwächephase. Zuerst das Erstrundenaus bei den French Open, zwei Wochen später selbiges Schicksal in 's-Hertogenbosch. Drei weitere Finals erreichte der Russe danach noch: Bei den US Open stoppte ihn Djokovic, in Peking und Wien Jannik Sinner.

Medvedev ist gut in die Saison gestartet, gewann Turniere und nähert sich wieder seiner Bestform. Überragende 64 Matches gewann der 27-Jährige diese Saison. Keine Frage, er kann auch bei den ATP-Finals für Furore sorgen und den zweiten Titel in Angriff zu nehmen.

Andrey Rublev

Rublev komplettiert die rote Gruppe. Rang Fünf ist seine aktuelle und auch beste Platzierung in der Weltrangliste. Insgesamt ist er der vielleicht anfälligste Spieler in dieser Gruppe – wobei das für jemand, der seit 2020 fast durchgängig in den Top 10 anzutreffen ist, vielleicht eine unpassende Beurteilung ist.

Noch leidet Rublev unter schwankender Form.
Noch leidet Rublev unter schwankender Form.AFP

2023 war wohl die bislang beste Saison des Russen. Er frischte seine schlechte Grand Slam-Bilanz auf und erreichte erstmals drei Mahor-Viertelfinals in einem Jahr. Auch bei den Masters-Turnieren zeigte der 26-Jährige gute Leistungen: In Monte-Carlo gewann er nach seinem Finaleinzug 2021 die diesjährige Ausgabe und holte damit seinen ersten Masters-Titel. In Shanghai erreichte er das Endspiel, wo er gegen den Polen Hubert Hurkacz verlor. In Paris schaffte er es bis ins Halbfinale - und offenbarte so, dass er sich in besserer Form befindet als seine Gruppengegner.

Die direkten Vergleiche mit seinen Gruppengegnern könnten unterschiedlicher kaum sein. Während er gegen Alcaraz noch nie in einem bedeutsamen Match gespielt hat, hat Rublev dieses Jahr beide Matches gegen Medvedev verloren. Die drei Matches gegen Zverev gewann er allesamt - was zumindest vermuten lässt, dass Rublev nicht Gruppenletzter wird.

Flashscore-Prognose:

Die rote Gruppe ist gespickt mit absolutem Ausnahmetalent. Schaut man sich die Ausgangslage an, wirkt es fast unmöglich, dass Zverev hier über den letzten Platz hinauskommt. Die erste Saison nach dem Comeback hatte ihre Highlights, aber gegen Top-Spieler fehlte ihm immer wieder die letzte Überzeugung.

Highlights ATP Wien 2023: Zverev vs. Rublev.
Flashscore

Davor ist alles relativ eng gestaltet. Der dritte Platz ist wohl für Andrey Rublev reserviert, der im direkten Vergleich mit Alcaraz und Medvedev keine positive Bilanz aufweisen kann. Im Duell um den Gruppensieg wird Medvedev die Nase vorne haben. Der Russe erzielte auch spät in der Saison noch Top-Ergebnisse - etwas, was Alcaraz nicht gelungen ist.

Grüne Gruppe

Novak DjokovicJannik SinnerStefanos TsitsipasHolger Rune

Novak Djokovic

Er gilt zusammen mit Roger Federer und Rafael Nadal als einer der drei größten Tennisspieler aller Zeiten. Für viele steht der Serbe sogar eine Stufe höher. Dass der Weltranglistenerste auch mit 36 Jahren immer noch Erfolge einfährt, ist in dieser Hinsicht ein fast unschlagbares Argument.

In Turin gilt: Alle gegen Djokovic.
In Turin gilt: Alle gegen Djokovic.AFP

Es war eine weitere grandiose Saison für den Serben, der zum vierten Mal in seiner Karriere drei Grand Slams in einer Saison gewann. Nur das Finale von Wimbledon verlor er in fünf Sätzen gegen Carlos Alcaraz. Außerdem gewann der Serbe die beiden Masters in Cincinnati und Paris. Seinen 51 Siegen stehen in diesem Jahr lediglich fünf Niederlagen gegenüber.

Nach 2015 gewann Djokovic vergangenes Jahr endlich wieder die ATP-Finals und wird auch dieses Jahr ist der absolute Top-Favorit auf den Titel. Seine Form und seine Erfahrung sind die überzeugendsten Argumente. Seine Gruppengegner sind 20, 22 und 25 Jahren alt - und für seine Nervenstärke ist der "Djoker" ohnehin weltweit berüchtigt.

Jannik Sinner

Der Italiener war bei den ATP-Finals 2022 Nachrücker für seinen verletzten Landsmann Matteo Berrettini bei den ATP Finals dabei, dieses Mal hat er sich aus eigener Kraft qualifiziert. 2019 war der 22-Jährige noch bei den Next Gen Finals dabei und gewann diese auch. Seitdem gilt der Südtiroler als gigantisches Talent– und 2023 machte er riesige Schritte in die richtige Richtung.

Sinner ist der Weltspitze 2023 extrem nahgekommen.
Sinner ist der Weltspitze 2023 extrem nahgekommen.AFP

Bei den Canadian Open holte sich Sinner seinen ersten großen Titel. Bereits zu Beginn des Jahres kam der junge Italiener gut in die Matches und erreichte in Miami das Finale, sowie in Indian Wells und Monte-Carlo das Halbfinale. Auch bei den Grand Slams war eine Entwicklung zu beobachten. In Wimbledon bestritt er sein erstes Halbfinale.

Seine aktuelle Form lässt kaum Wünsche übrig. Die prestigeträchtigen Turniere in Peking und Wien gewann - beide im Finale gegen den Mitkonkurrenten Daniil Medvedev. Viel Aufsehen erregte der Italiener, als er das Masters in Paris aufgab, weil er sich überlastet fühlte. Zwischen seinem letzten Match in Paris und dem Auftakt in die ATP Finals liegen eineinhalb Wochen. Ob ihm das genügt hat, um den Krafttank wieder aufzufüllen? Unterschätzen sollte man Sinner auf gar keinen Fall. Die Nummer Vier der Welt hat das Potenzial für die K.o.-Phase.

Stefanos Tsitsipas

Tsitsipas ist die ehemalige Nummer Drei der Welt und derzeit auf Rang Sechs anzutreffen. 2019 gewann der Grieche sogar die ATP Finals. 

Stefanos Tsitsipas hat ein seltsames Jahr hinter sich.
Stefanos Tsitsipas hat ein seltsames Jahr hinter sich.AFP

Obwohl er seit vielen Jahren auf der Tour dabei ist, stehen verhältnismäßig wenige Trophäen in seiner Vitrine. Im April 2018 erreichte er sein erstes Finale, insgesamt steht er bis heute bei 27 Finals - gewonnen hat er davon allerdings nur zehn. Auch in diesem Jahr sieht die Bilanz nicht viel besser aus: Er verlor das Finale der Australian Open, das Finale in Barcelona, ehe er im August in Mexiko seinen ersten und einzigen Titel 2023 holte.

Es folgte ein Formtief, gespickt mit zahlreichen frühen Niederlagen. Erst gegen Ende der Saison ging es wieder bergauf, als er sowohl in Wien als auch in Paris das Halbfinale erreichte. Stefanos Tsitsipas ist schwer einzuschätzen. In der aktuellen Saison steht er bei einer Bilanz von 51 Siegen und 22 Niederlagen Konstanz war 2023 nicht seine größte Stärke.

Holger Rune

Der Däne komplettiert das Oktett der Finals-Teilnehmer. Seit Kurzem wird Rune von Boris Becker trainiert und möchte dadruch an seine Erfolge von 2022 anzuknüpfen. In seinem jungen Alter hätte er - wie auch sein ehemaliger Doppelpartner Carlos Alcaraz - noch Next Gen Finals spielen können.

Holger Rune ist erst 20 Jahre alt.
Holger Rune ist erst 20 Jahre alt.AFP

Obwohl Rune 2023 nur einen Titel gewinnen konnte, war ein Aufschwung klar zu erkennen: In Wimbledon erreichte der Skandinavier erstmals das Viertelfinale, bei den French Open bestätigte er das Viertelfinale aus dem Vorjahr und auch in Australien kam er weiter als 2022. Zu seinem Masters-Sieg aus dem vergangenen Jahr kam zwar kein weiterer dazu, mit den Finaleinzügen in Monte-Carlo und Rom schrieb er trotzdem positive Schlagzeilen.

Der zweitjüngste Spieler im Feld ist die große Unbekannte bei den ATP-Finals. Ihn zu unterschätzen, wäre aber ein großer Fehler. Die Gruppengegner Sinner und Tsitsipas gewannen noch kein einziges Match gegen ihn, gegen Djokovic hat Rune eine ausgeglichene Bilanz vorzuweisen.

Flashscore-Prognose:

Der Gruppensieg geht an Novak Djokovic, alles andere wäre eine riesige Überraschung. Noch im Alter von 36 Jahren spielt er wie ein junger Fuchs. Schlagen kann sich der Serbe eigentlich nur selbst.

Highlights Paris Masters 2023: Djokovic vs. Rune.
Flashscore

Dahinter erwartet uns wohl ein Zweikampf zwischen Rune und Sinner um Rang Zwei. Beide Youngster haben diese Saison einen Schritt nach vorne gemacht und haben sich zu Recht für Turin qualifiziert. Am Ende wird aber wohl Rune die Nase vorhaben, denn sowohl die Erschöpfung Sinners, als auch das H2H sprechen eher für den Dänen. Nach einer Saison, in der Tsitsipas viele Probleme hatte, wird der Grieche wohl das Schlusslicht bilden.

Der Sieg geht über Djokovic

Sechs Siege bei den ATP-Finals sind Rekord. Niemand ist beim Saisonabschluss erfolgreicher als Roger Federer - und Novak Djokovic. Und einiges spricht dafür, dass der Serbe nach dem Turnier der alleinige Rekordsieger ist: Viele Turniersiege, wenige Niederlagen und anhaltende Dominanz. Dazu kommt die fehlende Konkurrenz, denn die Nummer Zwei der Welt, Carlos Alcaraz ist außer Form. 

Highlights Endspiel Paris Masters 2023: Djokovic vs. Dimitrov.
Flashscore