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Lulu Sun: Als Schweizer Kosmopolitin über Umwege zur Heldin Neuseelands

Lulu Sun ist die Überraschung im Damenfeld des diesjährigen Wimbledon-Turniers.
Lulu Sun ist die Überraschung im Damenfeld des diesjährigen Wimbledon-Turniers.AFP
Bevor Lulu Sun in Wimbledon Geschichte schrieb, setzte sie sich vor den Bildschirm und schaute Steffi Graf. Auf Youtube analysierte die 23 Jahre alte Neuseeländerin große Matches zwischen der deutschen Ikone und Wimbledon-Rekordsiegerin Martina Navratilova, sie suchte nach Kniffen beim Studium des großen Roger Federer. Und dann startete sie selbst durch.

Mitte März hatte Sun - Vater Kroate, Mutter Chinesin, aufgewachsen in Neuseeland und der Schweiz, Studium im US-Bundesstaat Texas - erst entschieden, statt der Schweiz künftig Neuseeland zu repräsentieren. "Es ist ein Tribut an meine Wurzeln", sagte Sun, die keine vier Monate später mit ihrem Viertelfinaleinzug in Wimbledon Geschichte für den Inselstaat schrieb. Premierminister Christopher Luxon gratulierte prompt per Twitter: "Lulu Sun hat Wimbledon zum Leuchten gebracht."

Tränen der Freude kullerten Suns Wangen herunter, sie rang nach Worten für ihren 6:2, 5:7, 6:2-Triumph gegen die britische Hoffnungsträgerin Emma Raducanu. Das Publikum war auf Sun gar nicht sauer, sondern feierte sie trotz des Sieges gegen den Fanliebling.

Für Sun, die über die Qualifikation erst ins Hauptfeld vorgestoßen war, ist es ein Durchbruch, sie wird an den Top-50 kratzen und künftig anders wahrgenommen werden. Sie betonte aber auch schnell die Bedeutung für eine Nation, die erstmals eine Athletin so weit im Turnier des Rasenklassikers hat.

Sun sieht sich als Botschafterin Neuseelands

"Es ist eine Inspiration und ein Ansporn für alle Spielerinnen in Neuseeland und etwas, an dem sie sich orientieren können - nicht nur für mich, sondern für das ganze Land, für das Tennis in Neuseeland", sagte Sun, die nun auf Donna Vekic aus Kroatien trifft.

Sie kann sich Hoffnung auf mehr machen, das Feld im Fraueneinzel ist durcheinandergewirbelt. Mit Iga Swiatek und Coco Gauff sind zwei der Favoritinnen bereits ausgeschieden und Sun wird auch im Viertelfinale wieder in den Attackemodus schalten. Gegen Raducanu gelangen ihr 52 Winner - Bestwert im Turnier.