Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige

Viel Kritik für WM-Schiedsrichter Mateu Lahoz und Sampaio: "Wirklich skandalös"

Wilton Sampaio büßte am Samstag in England viel Sympathie ein
Wilton Sampaio büßte am Samstag in England viel Sympathie einAFP
Der langjährige FIFA-Schiedsrichter Urs Meier hat die Leistung der Viertelfinal-Schiedsrichter aus Brasilien und Spanien bei der WM in Katar arg kritisiert. Antonio Mateu Lahoz (Spanien) behielt im hitzigen Duell zwischen Argentinien und den Niederlanden nur mit großen Schwierigkeiten die Kontrolle. Wilton Sampaio (Brasilien) hatte in der Begegnung zwischen England und Frankreich mehrere klare Regelwidrigkeiten übersehen.

"Es war für mich keine Spielleitung mehr, in beiden Fällen wurden ganz elementare Sachen übersehen", sagte der 63-Jährige im Interview mit ran. Außerdem erwarte er, dass auf diesem Niveau "alles stimmen" müsse, ansonsten würde man auch die Akzeptanz im Spiel verlieren. Zum unerschöpflichen Diskussionsthema Videoschiedsrichter wurde der ehemalige ZDF-Experte befragt. Er forderte die Verlegung des VAR vom Keller ins Stadion - "so, dass er das Spielfeld sieht. Dann könnte er einen Mehrwert haben". 

Mateu Lahoz und Sampaio bereits zu Hause

Antonio Mateu Lahoz hatte in der Partie zwischen den Niederlanden und Argentinien (3:4 i.E.) für einen WM-Rekord gesorgt, indem er 17 Gelbe und eine Gelb-Rote Karte verteilt hatte. Dafür war der Spanier unter anderem auch von Argentiniens Superstar Lionel Messi scharf kritisiert worden. Auch der Niederländer Frenkie de Jong äußerte sich wenig begeistert über den Spielleiter: "Er war wirklich skandalös. Er ist ein netter Typ und normalerweise auch ein guter Schiedsrichter. Aber was er in der Verlängerung gezeigt hat, war unverschämt. Ich glaube, er hat wirklich den Faden verloren. Das ist nicht sein Fehler, aber es hatte einen großen Einfluss auf das Spiel."

Wilton Sampaio hatte beim Ausscheiden der Engländer gegen Frankreich ebenfalls nicht die beste Figur abgegeben. Vor dem Führungstreffer für Frankreich in Minute 18 hatte er ein klares Foul an Bukayo Saka übersehen, beim zweiten Treffer für Frankreich durch Olivier Giroud soll laut ZDF-Schiri-Experte Manuel Gräfe auch der Arm Girouds unerlaubt im Spiel gewesen sein.

Beide Unparteiische stehen nach den schwachen Auftritten im Viertelfinale nicht im übrig gebliebenen WM-Aufgebot - ebenso wenig wie der Deutsche Daniel Siebert, der im abschließenden Gruppenspiel zwischen Ghana und Uruguay einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte. 

Einige weitere Schiedsrichter haben nicht nur Meier überzeugt: Danny Makkelie (Niederlande) und Szymon Marciniak (Polen) etwa bekamen vom Schweizer ein deutlich besseres Zeugnis ausgestellt - und gelten als aussichtsreiche Kandidaten für die Leitung des großen Finales am 18. Dezember. Auch Ismail Elfath (USA) wäre laut Alex Feuerherdt vom Schiedsrichter-Podcast "Collinas Erben" ein geeigneter Kandidat.