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WM-Entschädigung: FIFA "nicht grundsätzlich verschlossen"

Fifa-Präsident Gianni Infantino mit Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani
Fifa-Präsident Gianni Infantino mit Katars Emir Tamim bin Hamad Al ThaniProfimedia
Kurz vor Beginn der Fußball-WM in Katar (20. November bis 18. Dezember) spielt der Weltverband FIFA mit seinem Präsidenten Gianni Infantino in der Debatte um Entschädigungsfonds für Gastarbeiter offenbar auf Zeit. Das legt eine Stellungnahme des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hinsichtlich des jüngsten Treffens zwischen Infantino und DFB-Boss Bernd Neuendorf im WM-Gastgeberland nahe.

"Beim Treffen mit Vertreter*innen der Delegationsreise der Bundesinnenministerin äußerte sich FIFA-Präsident Gianni Infantino nicht grundsätzlich verschlossen beim Thema Unterstützungsfonds. Man müsse diesen jedoch breiter aufsetzen, auch über die WM in Katar hinaus", ließ der DFB den SID wissen.

Menschenrechtsorganisationen, Gewerkschaften sowie Fanvertretungen fordern von der FIFA und Katar die Einrichtung eines Fonds in Höhe von knapp 450 Millionen Euro. Dieser Forderung hat sich der DFB angeschlossen. Die Summe, die der Höhe des WM-Gesamtpreisgeldes entspricht, soll Angehörigen von Verletzten oder ums Leben gekommenen Arbeitsmigranten zugute kommen.

Katar hat dieses Anliegen zurückgewiesen, von der FIFA wird ähnliches erwartet - obwohl der Weltverband von der ersten Endrunde in einem arabischen Land einen Gewinn von rund 6,5 Milliarden Euro erwartet.

"Wenn er sein Schweigen zur Frage der Entschädigung nicht bricht, wird Gianni Infantino eine einmalige Chance verpassen, eine Weltmeisterschaft zu hinterlassen, die die Arbeiter*innen, die sie ermöglicht haben, respektiert und ehrt", sagte Steve Cockburn, Experte für wirtschaftliche und soziale Rechte bei Amnesty International.

Infantino seien "unzählige Beweise über die menschlichen Folgen der vergangenen zwölf Jahre" sowie konkrete Vorschläge für Hilfsmaßnahmen vorgelegt worden. Deshalb könne dessen Botschaft "also nicht einfach darin bestehen, sich auf den Fußball zu konzentrieren."